Keine Armut. Nirgends.

Wir reden über Gender, aber nicht über Armut.
Wir reden über Bildung, aber nicht über Armut.
Wir reden über Inklusion, aber nicht über Armut.
Wir reden über Ernährung, aber nicht über Armut.
Wir reden über Klimaschutz, aber nicht über Armut.
Wir reden über Feminismus, aber nicht über Armut.
Wir reden über Digitalisierung, aber nicht über Armut.
Wir reden über Nachhaltigkeit, aber nicht über Armut.
Wir reden über Rechtsextremismus, aber nicht über Armut.
Wir reden über Fake News, Populismus und Verschwörungstheorien, aber nicht über Armut.

Hauptsache, wir haben Themen, bei denen wir uns produzieren und profilieren können. Aber sie dürfen nicht die Besitz‑, Eigentums- und Verteilungsfrage berühren. Das sind gottgegebene Strukturen, die es nicht zu hinterfragen gilt. :jaja:


Keine Sklaven. Nirgends.

3 Gedanken zu “Keine Armut. Nirgends.

  1. Wo wir schon von gottgegebenen Strukturen sprechen, in einem Interview äußerte sich kürzlich der CDU-Zerstörer Rezo wie folgt:

    »Jedes kapitalistische System hat die strukturelle Fehleranfälligkeit, dass die Reichen durch ihre überdurchschnittlich große Macht die vielen kleinen Stellschrauben eher zu ihren Gunsten beeinflussen können. Fakt ist: Es ist die Aufgabe der Politik, das mit Gesetzen ständig auszugleichen, ständig ein Gegengewicht dazu zu sein und für eine Balance zu sorgen.«

    Warum man sich überhaupt so ein geisteskrankes System hält, darber in dem ganzen Interview kein Wort, es ist halt »Fakt«.

  2. Die Leute, mit denen wir es mehrheitlich zu tun haben, wollen gesund, fit, schön und leistungsstark sein, sie wollen im Job weiterkommen, konsumieren und ihre Konsumgüter und sich selbst in den sogenannten sozialen Medien präsentieren. Das halten sie für Glück. Die da nicht mitmachen, werden über kurz oder lang zu einem Fall für den Arzt oder die Polizei; oder sie bekommen ein Existenzrecht in randständigen Ghettos zugewiesen, die dem Ganzen keinen Schaden zufügen oder ihm sogar neue Ideen zuführen. (Götz Eisenberg)

  3. @Maxim — Warum man sich überhaupt so ein geisteskrankes System hält, darber in dem ganzen Interview kein Wort, es ist halt »Fakt«.

    Das stimmt. Fakt ist mitunter aber auch, dass das Video an den bestehenden parlamentarischen Machtverhältnissen kratzt, auf das die Funktionselite (bislang) keine Strategie der Domestizierung hat. Und solange das so ist, kann, was hier den Altparteien passiert ist, morgen den Grünen oder jeder anderen Partei passieren. Etwas nicht kontrollieren können, bedeutet fürs parlamentarische System als Ganzes Machtverlust und für basisdemokratische Prozesse ein potentieller Machtgewinn. Ob dieses Potential aber ausgenutzt wird, ist offen, und dazu gehört, wie du richtig sagst, den Wahnsinn als Ganzes zu erkennen.

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