Vernunft, die (lat.: ratio)

1) Die Vernunft ist ein unterschätzter Begleiter. Sie kann dich vor so mancher Torheit bewahren, wenn du ihr die Zeit lässt in deine Entscheidung einzugreifen. Denn gemach ist ihre Kraft, wiegt sie Alternativen doch sehr behutsam ab, um dich auf deinen richtigen Pfad zu geleiten.

2) Als Vernunft beschreibt man die menschliche Fähigkeit zur konstruktiven Zerstörung. Die Erfindung und der massenhafte Bau von Massenvernichtungswaffen, Antipersonenminen und Handfeuerwaffen sind ein Beleg für die menschliche Vernunft. Außerdem sind Zwänge, Neurosen, Lügen, Komplexe, Phobien und Depressionen ihrem Wesen nach vernünftig. Die Vernunft ist ein Euphemismus für Armut und menschliches Elend.

3) Die Vorstellung von der Vernunft geht davon aus, der Mensch sei in der Lage vom Kleinen auf das Große zu schließen, bzw. von sich auf die Umwelt zu schliessen und danach seine Handlungen zu bestimmen. Diese Fähigkeit ist sicherlich mehr oder minder ausgeprägt beim Menschen vorhanden. Die Vorstellung, dass aber ein entsprechendes Handeln danach zwangsläufig zum größeren Wohl (für Alle) führt ist eine von Idealisten geprägte Wunschvorstellung. Vernünftiges Handeln kann durchaus bedeuten, zum Nachteil anderer oder der Umwelt zu handeln, solange der persönliche Nutzen die dadurch entstehenden persönlichen Schäden aufwiegt.

4) Vernunft ist wie Knoblauch. Ein bisschen davon macht das Leben würziger. Etwas Vernunft passt zu jeder Lebenslage und ist sehr gesund. Vor zu viel Vernunft muss man sich allerdings hüten. Reine Vernunft hat zur Folge, dass andere einen großen Bogen um dich schlagen.

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