Krieg, der (lat.: bellum)

1) Wenn die Sturheit der Menschen keine Kompromisse zulässt und Politiker und Führer damit einverstanden sind, dann muss die Vernunft uns den Rücken zuwenden und sich alles in Tod und Zerstörung ergießen.
Dann heißt es Bruder gegen Schwester, Land gegen Staat, Wut gegen Hass, Wahnsinn gegen Angst, Jeder gegen Jeden, Verlierer gegen Verlierer...

2) Im Medienzeitalter ein Ereignis von hohem Unterhaltungswert. Zugleich Beschäftigungstherapie und viel Bewegung für ansonsten sehr gelangweilte Soldaten. Der Krieg ist meistens auch sehr profitabel für die Rüstungsindustrie eines Landes. Außerdem schafft er viele neue Arbeitsplätze – zumindest im eigenen Land.

3) Option zur Durchsetzung von politischen oder wirtschaftlichen Zielen, wie die nationale oder territoriale Expansion mit Hilfe von Okkupation oder Sicherung von Ressourcen, bei der das Vernichten menschlichen Lebens auf der Seite der konträren Partei nicht nur in Kauf genommen wird, sondern erwünscht ist.
Oft werden ideologische Gründe als Legitimation gebraucht, um dieses Handeln vor allem bei der eigenen Partei oder vor Dritten zu rechtfertigen und somit den Nachschub an materiellem und menschlichen Kriegsgut zu sichern und die Moral der eigenen Partei stabil zu halten.
Demografisch betrachtet kann der Krieg außerdem einen Selbstregulationsmechanismus des Bevölkerungswachstums darstellen.

4) Krieg ist gar nicht gut, weil er meistens keinen Spaß macht. Jedenfalls nicht in echt. In Computerspielen und so ist er eine coole Sache, da kann man Armeen aufstellen, Waffen ausprobieren und Gegner gnadenlos platt machen. Aber in der Wirklichkeit macht er alles kaputt, man wird getötet oder verwundet, man hat Hunger und Schmerzen, man kann seine Familie, seine Wohnung und alles andere verlieren. Und das kann einem auch passieren, wenn man am Schluss der Sieger ist.

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