Presseblick (24)

Der Focus, und andere LeiDMedien, veröffentlichen eine dpa-meldung mit der Schlagzeile »Kurze Haftzeiten erschweren die Produktion im Gefängnis«. Die Insassen seien zu kurz im Gefängnis, hätten eine mangelnde Ausbildung und es fehle an ausgebildeten Schlossern und Druckern. Fachkräftemangel im Knast. Das heißt in der Konsequenz: Gefängnisstrafen drastisch erhöhen für Schlosser und Drucker. Hauptsache die Knast-Betriebe bleiben produktiv. Sind wir schon in Gaga-Land?

Auch der Spiegel verbreitet eine dpa-Meldung (wie 80 Prozent aller sogenannter »Leitmedien«, schließlich müssen Journalisten eingespart werden) mit dem Titel »Gewalt: Bahn-Mitarbeiter klagen über zunehmende Angriffe«. Thematisiert wird die vermeintliche Zunahme von tätlichen Angriffen auf Bahn-Mitarbeiter. Die gesamtgesellschaftliche Wut über die tägliche Gewalt von Konzernen, Banken und Politik auf die Bürger, nimmt überall zu. Die wirklich Verantwortlichen sind entweder versteckt, unsichtbar, in Hochaus-Büros oder lassen sich vom Sicherheitspersonal schützen.

Die FAZ schreibt eine Jubelrede zu Gerhard Schröder´s 70. Geburtstag mit der Überschrift: »Wille zur Macht«. Hier wird er als erfolgreicher und machthungriger Pragmatiker, der für »Reformen« eintrat, inszeniert. Schröder hat, mit seiner »Agenda 2010« und besonders seinen »Hartz-Gesetzen«, für die Verarmung breiter Bevölkerungskreise gesorgt. Im Artikel selbst wird wieder einmal die Lüge und der Mythos verbreitet, Schröder habe sich nicht am Irak-Krieg beteiligt. Entgegen dem allgemeinen Glauben, hat sich Deutschland auch sehr wohl am Irakkrieg beteiligt, wie das Urteil des Bundesverwaltungsgericht vom 21.06.2005 verkündet hat. Zudem hat Deutschland, unter Schröder und den pazifistischen Grünen, bei zwei weiteren Kriegen mitgemacht: Jugoslawien und Afghanistan. Außerdem: Danke Gerhard, für Leiharbeit, Rentenkürzung, Niedrig-Lohnsektor, Lockerung des Kündigungsschutzes, Hedge-Fonds und Steuergeschenke für die Reichen.

Die Huffington Post macht Werbung die auf Kinder abzielt zum Thema: »Kunde Kind — Wie Unternehmen schon um die kleinsten Kunden kämpfen.« Wie immer reden sich alle verantwortlichen Medien- und Werbeagenturen sowie die entsprechenden Konzerne mit der Formel raus, dass Eltern eben verantwortlich seien. Richtig, Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Das kann aber nicht heißen, dass Unternehmen und Marketing-Agenturen schamlos und ohne Rücksicht, Kinder manipulieren und verführen dürfen. Spätestens im Grundschulalter ist nämlich der Einfluss von Freunden und Medien so groß, so dass Eltern nicht mehr viel gegen den Mainstream-Kinder-Konsum und den typischen Kinder-Franchise-Marken (»Cars«, »Star Wars«, »Marvel« etc.) ausrichten können. Und genau das wissen die entsprechenden Werbeagenturen nur zu gut.

Unter anderem berichtet das Handelsblatt über »Zalando soll Mitarbeiter massiv unter Druck setzen«. Es gebe »Bespitzelung, Gängelung, harte Arbeitsbedingungen«. Und natürlich auch hier: alles nur ein unangenehmer »Einzelfall«. Wie bei Aldi, Lidl, Amazon, den Leiharbeitern, der Deutschen Bahn, der Telekom und so weiter. Man werde sich um die Beseitigung der Missstände bemühen (also um diejenigen, die es wagen, sich zu wehren) und dann wieder zur Tagesordnung übergehen. Business as usual. Die Show muss weitergehen.

2 Gedanken zu “Presseblick (24)

  1. »Die wirklich Verantwortlichen sind entweder versteckt, unsichtbar, in Hochaus-Büros oder lassen sich vom Sicherheitspersonal schützen.«
    Das ist genau der Punkt, auch die Polizei wundert sich immer wieder über die scheinbar grundlos zunehmende Aggressivität , dabei liegen die Gründe auf der Hand.

  2. Warren Buffet würde sagen: Klassenziel erreicht! Besser kann es gar nicht gehen, als wenn die Underlings sich selber zerfleischen. Das sind schließlich nachwachsende Rohstoffe.

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