Freiheit im Gefängnis

»Ein leistungsfähiges Individuum ist jemand, dessen Verhalten nur insofern  Aktion ist, als es die richtige Re-Aktion auf die objektiven Anforderungen des Apparates ist und dessen Freiheit sich beschränkt auf die Wahl des angemessensten Mittels, um den Zweck zu erreichen, den es selbst nicht gesetzt hat.«

 — Herbert Marcuse. (Dieses Zitat ist nicht aus »Der eindimensionale Mensch«, sondern aus »Einige gesellschaftliche Folgen moderner Technologie‹, in: Schriften Bd. 3. »Dem User »Blub« war das wichtig.)

Anmerkung: Oder auch: Selbstentfremdung durch den Lohnarbeitszwang. Heute wird euphemistisch behauptet (auch in linken Kreisen), dass der sozioökonomische Druck zum Lohnarbeits-Fetisch, nicht entfremden, sondern die Menschen an der Gesellschaft teilhaben lassen würde. Das Leben in Lohnarbeits-Knechtschaft und  finanzieller Abhängigkeit mache also aus Menschen freie Persönlichkeiten?

13 Gedanken zu “Freiheit im Gefängnis

  1. Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

    Immanuel Kant

  2. Das ist denke ich nicht aus »Der eindimensionale Mensch«.
    Ich habe jetzt in meiner Ausgabe mittels Sachverzeichnis versucht die Stelle zu finden und gescheitert.
    Quellenverweis nach alt.rogerbehrens.net/popindividuum.pdf
    Marcuse, ›Einige gesellschaftliche Folgen moderner Technologie‹, in: Schriften Bd. 3, a.a.O., S. 291.

    Quellenverweis nach http://www.initaplus.de/app/download/5791539275/INITA-Broschuere.pdf
    Marcuse, Herbert, Einige gesellschaftliche Folgen moderner Technologie, 1941, in: Horkheimer/Pollock/
    Neumann/Kirchheimer/Gurland/ Marcuse: Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus. Analysen
    des Instituts für Sozialforschung 1939 – 1942, Hg. Helmut Dubiel und Alfons Söllner, Frankfurt/Main 1981

  3. @blub

    Ich habe aus einer Sekundärquelle (»Blätter«) zitiert, ohne jetzt nochmal in »der eindimensionale Mensch« (eine Ausgabe liegt in meinem Bücherschrank) genau nachzuschauen, wo die Stelle zu finden ist. Okay schön, sie ist aus einem anderen Werk von Marcuse. Und jetzt?

  4. Ich habe »Der eindimensionale Mensch« zweimal gelesen und das obige Zitat kam mir einfach nicht bekannt vor. So eine prägnante Stelle, dachte ich, kannst du eigentlich nicht überlesen haben. Ich habe trotzdem nachgeschaut. Nach 20 Minuten hin- und herblättern, hab ich dann das Zitat bei google reinkopiert, weil ich nunmal wissen wollte woher es stammt. Also nichts ist mit großartiger Bildung.
    Dabei hab ich die zwei obigen Quellen, mit Nennung der Primärquelle, gefunden.
    Also anstatt hier die beleidigte Leberwurst zu spielen und so zu tun, als würde ich mich mit dem Post über andere erheben wollen, hätte man auch einfach schreiben können: Danke für den Hinweis.
    Wieso der rainer da gleich mit einfällt, erschließt sich mir auch nicht.

  5. ......für mich ist es unerheblich, wo etwas geschrieben steht....es sollte um den Inhalt gehen.....und wenn man dazu dann was zu sagen hat, sollte man es sagen....und nicht rum»blubbern«....

  6. also ich finde gut, dass blub den Hinweis auf die falsche Quelle schreibt. Wenn da oben schon so toll was in Kursiv steht, dann muss es auch stimmen, mööp.

    Korrigiere das doch mal. Machst du doch sonst auch. Dann kommt da immer ein »Danke für den Hinweis, etc.«

  7. @jtheripper

    Klar mache ich ja sonst auch sofort. Gar kein Ding. Meist wird aber auch etwas inhaltlich was dazu geschrieben und nicht nur der »Klugscheiss Modus« angemacht und das wars dann. Das bringt die Diskussion doch überhaupt nicht voran. Finde ich bissl schade und ärgerlich. So. Verbessert.

  8. Seit wann muss jedes Kommentar die Diskussion voran bringen? Und wo ist da oben der Klugscheiß Modus? Das ist in meinen Augen ganz sachlich. Vielleicht hast du es über den falschen Kommunikationskanal gelesen?

    ich klugscheiße jetzt btw :p

  9. Ich zitiere mich gern mal selbst:

    Meist wird aber auch... »Meist« heißt nicht »jedes Kommentar«. Ärgerlich und nervig ist es insofern ‑und da scheine ich ja nicht alleine zu sein (also nix Emo-Kanal), wenn man auch die Kommentare von Rainer und EB nimmt- das hier ohne Mehrwert für alle Beteiligten kommentiert wurde.

    Die Quelle ist von mir auch nicht »falsch« zitiert worden (wie Du in Deinem ersten Kommentar behauptest), der Autor des Zitates ist und bleibt Marcuse. Er hat es nur in einem anderen Buch geschrieben. Und das kommt daher, wie oben erwähnt, dass ich mir jetzt nicht noch mal die Mühe gemacht hatte genau nachzuschauen, sondern der Sekundärquelle, einem Artikel in den »Blättern« vertraut hatte. Ich bin hier nicht in der Uni, wo ich mich vor einem Prof. für meine Zitate rechtfertigen muss. Der Autor ist und bleibt Marcuse. Das sollte zählen.

    Nun wurde der Troll aber ordentlich gefüttert und ich hoffe, er ist satt.

  10. Wie brillant Marcuse doch war. Wenn man sich die Spiegelpaläste anschaut, die auf den abgebrochenen Gebäuden der kritischen Theorie aufgestelzt wurden, bliebt nur ein trauriger Blick.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.