Charter Cities

»Versagende Staaten könnten bald ungeahnte Anlagemöglichkeiten bieten. [...] In speziellen Zonen (Anm.: Charter Cities) sollen Unternehmen den Platz von Regierungen einnehmen und ihre eigenen Regeln schaffen, [...] bei der demokratische Mitbestimmung nicht vorgesehen ist.«

Carsten Lenz und Nicole Ruchlak. »Charter Cities«. Blätter Ausgabe Dezember 2015. Ab S. 98

Anmerkung: Von der Lobbykratie zur Sonderwirtschaftszone bis zur Charter City. Das Konzept der kapitalistischen-privatisierten Utopie sieht vor, dass die Macht von Unternehmen und Konzernen endgültig institutionalisiert und die Bevölkerung als willfährige Knetmasse von Konzerninteressen benutzt werden soll. Der Wirtschaftsprofessor Paul Romer träumt von einem dystopischen Freiluftgefängnis ohne jede staatliche Kontrolle mit einer privaten Sicherheitsarmee sowie mit eigenen Gesetzen zur Profitsicherung.

Links zum Thema:

» Eine Stadt als Start-up
» US-Ökonom empfiehlt Deutschland als Kolonialmacht
» Neue Städte für Migranten

Geldkrieger

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»Kein Mensch bei Verstand würde im Privatleben einen solchen Vertrag unterschreiben (Anm.: TTIP), mit dem er sich künftig allen noch nicht bekannten Befehlen von ihm ebenso unbekannten Organisationen unterwerfen würde.«

- Fritz Glunk. »TTIP: Die Selbstaufgabe des Staates«. Blätter. Ausgabe November 2015. S. 14

Anmerkung: Und warum zum Teufel findet unsere Bundesregierung das Konzerninteressenabkommen dann so toll? Alle nicht bei Verstand? Oder werden sie etwa doch gekauft, bedroht und/oder erpresst? Aber das ist ja wieder Verschwörungstheorie, nicht wahr?

Fragmentierter Widerstand

»Im Universum der NGO’s  wird alles und jedes zu einem Thema, zum separaten, professionell abzuarbeitenden Einzelproblem und Einzelinteresse. [...] Diese Art der Förderung hat die Solidarität in einer Weise aufgesplittert, wie es keiner Repression je gelingen könnte.«

- Arundhati Roy, »Der Imperialismus der Wohltäter«, Blätter Ausgabe August 2012, S. 72

Anmerkung: Tausende, fragmentierte Grüppchen, engagieren sich in der Umwelt- oder Friedensbewegung, ehrenamtlich im sozialen Bereich oder streiten auf kommunaler Ebene für mehr Investitionen im Bildungssektor. Der Blick auf das große Ganze wird in der Regel systematisch ausgeblendet. Die tausendfache Zersplitterung nimmt nicht nur den Kapitalismus als Urheber komplett aus dem Blickfeld, sondern schwächt auch die eigene Position. Ob das Deutsche Rote Kreuz, der BUND, Amnesty International, Greenpeace, der WWF oder Ärzte ohne Grenzen – jeder kocht sein eigenes Süppchen und niemand stellt den Kapitalismus, der stets die Ursache für all die weltweiten Probleme ist, in Frage. Schließlich sei er alternativlos.

Griechenland und die USA

»Das US-Militär ist der größte Käufer und Verbraucher von Erdöl weltweit. Im Oktober 2006 verbrauchte es knapp 365.000  Barrel Öl am Tag, was ungefähr dem Energieverbrauch Griechenlands entspricht.«

- Wikipedia

Anmerkung: Der riesige US-Hunger nach Öl und der militärisch-industrielle Komplex in den Vereinigten Staaten, dürften die Ursache für viele Konflikte, Kriege und Unruhen auf der Welt sein. Nur wer das öffentlich sagt, ist ein Verschwörungstheoretiker, ein linker Spinner und gilt als anti-amerikanisch. Warum gibt es eigentlich keinen Anti-Russismus, Anti-Islamismus und Anti-Iranismus?

Von welchen Ländern ist hier die Rede?

  1. ) »Doch die Gewinne landeten in den Händen einflussreicher politischer und wirtschaftlicher Eliten, die Mehrheit der Menschen blieb von diesem Wohlstand ausgeschlossen. [...] Die Sicherheitskräfte sorgen vorrangig für den Schutz der Mächtigen und Reichen.«
  2. ) »Aufgrund ihrer Bunkermentalität ist die Regierung nicht in der Lage, die soziale Unzufriedenheit zu erkennen.«

Filmzitate raten VIII

Aus welchem Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1981 stammt dieses Zitat?

»Das ist eine ganze Maschinerie, die arbeitet, weil jedes Schräubchen genau das tut, was von ihm erwartet wird. Ich hab herausgefunden, dass ich ein Schräubchen bin, das falsch funktioniert. Es gehört doch aber auch irgendwie zum Programm. Das ist meine kleine dreckige Arbeit in der dreckigen Maschine.«

Denkdemenz und Bildverödung

Was unsere Zivilisation so besonders gern glaubt: dass alles, was wir nicht sehen können, uns nicht wehtun kann, ja dass es wahrscheinlich kaum existiert.

- Naomi Klein. »Machen wir Halt: Der Kampf unseres Lebens«. Blätter Ausgabe Juli 2014. S. 59.

Anmerkung: Sweatshops, hungernde Kinder, Schlachthöfe, Ausbeutung, Kriegstote, Folter – solange wir diese Dinge nicht mit unseren eigenen Augen sehen, existieren sie auch nicht aktiv in unserem Bewusstsein. Womöglich schafft es sogar ein TV-Beitrag uns kurzzeitig zu berühren — aber nur solange bis die Timeline oder die Daddelkiste fertig geladen hat.