Es ist schon ein wenig pseudoelitär und selbstreferentiell, wenn man behauptet »fremd« zu sein. So als wollte man sich unbedingt von anderen Menschen abgrenzen, etwas »besonderes« sein, so ganz individuell und anders als alle anderen. Heute behaupten viele, sie seien »verrückt«, also kreativ, witzig, einzigartig. Dabei machen alle das Gleiche, besitzen das Gleiche und denken das Gleiche. Massenindividualität nenne ich das. Brave und vorauseilende Shopping-Konsumenten für das Zielgruppen-Marketing von PR-Soldaten. Dennoch ist es heute gleichzeitig sehr einfach und sehr schwer, unangepasst zu sein. Wer konventionelle Normen, Werte und die neoliberale Ideologie immer und immer wieder in Frage stellt, gilt als Querulant. Als Fremder unter Selbstentfremdeten. Weiterlesen
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»Ist das alles?«

© epikur
Ich bin 26 Jahre jung, habe einen exzellenten Uni-Abschluss in Maschinenbau gemacht und auch sofort einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz bei BMW bekommen. Unbefristet mit etlichen Zulagen. Dort arbeite ich jetzt seit gut einem Jahr. Ich bin verheiratet, wir erwarten unser erstes Kind im Sommer und zahlen gerade unser Haus am See ab, in dem wir vor einem Monat eingezogen sind. Wir besitzen zwei Autos und können uns finanziell alles leisten was wir wollen. Und dennoch: ich bin unglücklich. Weiterlesen
Jeder ist sich selbst der Nächste
Im Straßenverkehr
In Bus und Bahn
Am Arbeitsplatz
Im Supermarkt
In der Ehe
Von welchen Ländern ist hier die Rede?
- ) »Doch die Gewinne landeten in den Händen einflussreicher politischer und wirtschaftlicher Eliten, die Mehrheit der Menschen blieb von diesem Wohlstand ausgeschlossen. [...] Die Sicherheitskräfte sorgen vorrangig für den Schutz der Mächtigen und Reichen.«
- ) »Aufgrund ihrer Bunkermentalität ist die Regierung nicht in der Lage, die soziale Unzufriedenheit zu erkennen.«
Die Troika — Macht ohne Kontrolle
Die Dokumentation verdeutlicht die neoliberalen Machenschaften der sog. Troika (internationaler Währungsfonds, EU-Kommission und europäische Zentralbank) und wie sie gezielt, durch ihr Spardiktat, Armut und Elend in Irland, Portugal und Griechenland erzeugt haben. Zwar muss sich der Journalist Harald Schumann ständig selbst im Film zeigen und in die Kamera kommentieren, aber das Video ist dennoch sehenswert.
Presseblick (36)
In Zypern und Bulgarien wurden die Menschen geschröpft, damit die Banken und Vermögenden gerettet werden konnten. Ähnliche Szenarien und Ideen lauern bereits in der Giftschublade der EU: »Bundesbank stimmt Zwangsabgabe auf Sparguthaben zu.« Außerdem soll Bargeld zunächst diffamiert und dann irgendwann abgeschafft werden, damit man die Bürger leichter kontrollieren kann: »Der entscheidende Vorteil für die Staaten bei der Einhebung einer solchen Zwangsabgabe ist heute, dass alle Bankgeschäfte online durchgeführt werden.« Die Enteignung der EU-Bevölkerung hat gerade erst begonnen. Der Cyberpunk ist eine ganz reale Dystopie geworden. Weiterlesen
»Rechte und Linke sind uns egal!«
Antwort auf: »Ich bin doch kein Nazi!« und: »Doch, Du bist ein Nazi!«
Ohne es laut zu sagen, aber wir lieben es, wenn Ihr euch bekriegt und aufeinander losgeht. Wer wir sind? Die Herrschenden, die Eliten, der Finanzadel, Oligarchen, Milliardäre, Bankster, Manager sowie Verlags- und Industriebosse. Wir halten uns meist eher im Hintergrund. Wir wollen vor allem, dass unsere Geschäfte nicht gestört werden. Deshalb bezeichnen wir alle, die unsere Gewinne beeinträchtigen könnten, als polemische Verschwörungstheoretiker. Wie beispielsweise Links- und Rechtsradikale, die gegen uns hetzen und etwas an der Herrschaftsstruktur verändern wollen. Das müssen wir Liberale um jeden Preis verhindern! Teile und Herrsche (divide et impera) hat sich hier seit Jahrhunderten als ein sehr effektives Mittel bewiesen. Weiterlesen
Meine guten Vorsätze für das Jahr 2015
- Alles glauben und nachplappern was mir BILD und RTL sagen.
- Keinen Sport treiben, weiter rauchen, saufen und auf der Couch rumlümmeln sowie fleißig Junk Food und Zuckerbomben fressen.
- Meine Lohnarbeit als mein größtes Hobby und als meine größte Leidenschaft verinnerlichen und keine Zeit für schöpferische Tätigkeiten verwenden.
- Weiter in meinem mental-emotionalen Biedermeier-Glasbunker leben; weltweite Armut, Ausbeutung und Kriege verleugnen.
- Mir ganz viel neues Zeug kaufen, was ich gar nicht brauche. Und es dann nach zwei Wochen wieder wegwerfen. Mindestens drei neue smartphones zulegen.
- Kinder, Migranten und alte Menschen ordentlich verabscheuen und hassen.
- Einen großen Bogen um Gesellschafts‑, Medien- und Wirtschaftskritik machen. Und jeden, der sich damit beschäftigt als nervigen Spinner beschimpfen.
- Auf Facebook viele Katzenbilder posten und teilen, fleißig Familienbilder hochladen und mein Profilbild öfter wechseln, um Bestätigung zu bekommen.
- Mir im Fernsehen sämtliche Pseudo-Doku-Sozialsoaps reinziehen.
- Weiterhin den Neoliberalismus als alternativlose Wahrheit anbeten.
Ich muss nichts verändern. Ich bin Deutschland. Ich bin perfekt.
P:S: Meine 10 Wünsche für das Jahr 2014 sind natürlich nicht in Erfüllung gegangen.
Presseblick (33)
Mo Seetubtim, Gründerin, Autorin und Kreativdirektorin bei brandmentalist.com, schreibt auf huffingtonpost.de über »Diese 20 Überzeugungen machen Menschen erfolgreich«. Jeder könne alles erreichen, wenn er nur die richtige Einstellung habe. Schließlich hat die Götze Eigenverantwortung magische Kräfte und kann, wie von Geisterhand, ökonomische Abhängigkeiten, Anpassungszwänge und Selbstentfremdungsmechanismen, spielend leicht überwinden. Konzerne und Banken treiben die Welt nicht in den Ruin, dafür ist der Einzelne mit seiner negativen Einstellung verantwortlich. Jawohl! Weiterlesen
»Taschenspieler-Tricks und okkulte Opferrituale«
Eine wirklich gute Grundsatzrede von Sahra Wagenknecht. Dem ist nur noch wenig hinzuzufügen. Wir sollten endlich aufhören, uns an Parteien oder Politikern abzuarbeiten, sondern uns vielmehr denjenigen widmen, die wirklich die Macht in den Händen halten: Konzerne und Banken. Zum Thema Schiedsgerichte und TTIP: »Wenn wir hier im Bundestag keine Gesetze mehr machen können, die den Banken und Konzernen nicht gefallen, dann verkommt das was wir hier tun, zu einer schlichten Theatervorstellung.«