Moralisierende Infantilität

Moralisierende Aktivisten hassen sachliche Analysen und nüchterne Argumente. Mit Ad Hominem, Kontaktschuld, Lagerdenken und Buzzwords können sie umgehen. Das ist ihr Spielfeld. Kriterien wie Verhältnismäßigkeit, Kontext und Rechtmäßigkeit, sind ihrer emotionalen Beweisführung komplett im Weg. Es gilt, aktivistische Haltungs-Standpunkte mit aller Gewalt durchzudrücken. Ohne Rücksicht. Selbst wer sich als politisch non-binär bezeichnet, gilt als Feind. Denn wer nicht für uns ist, ist gegen uns.

»Sobald man sagt, es ist notwendig, den komplexen Hintergrund zu analysieren, wird man verdächtigt, den Terror der Hamas zu unterstützen oder zu rechtfertigen. Dieses Analyseverbot gehöre zu einer Gesellschaft, die wie eine Wabe strukturiert sei.«

- der slowenische Philosoph Slavoj Žižek auf der Frankfurter Buchmesse am 17. Oktober 2023

Legitime Kritik und nachvollziehbare Einwände sind den (Hyper-)Moralisten im Weg. Deshalb auch der große Shitstorm zu Slavoj Žižek. Da sich der Mainstream stets auf der Seite »der Guten« (alle, die ihre Standpunkte teilen) im Kampf gegen »die Bösen« (alle, die ihre Standpunkte nicht teilen) wähnen, sind auch alle autokratischen, anti-demokratischen oder totalitären Methoden angemessen und erlaubt. Der ständige mediale Empörungshunger kombiniert mit digitalen Algorithmen, kennt seit gut drei Jahren nur noch die binäre Wahrnehmung der Welt.

Diffamierung. Repression. Einschüchterung. Cancel-Culture. Zensur. Im Kampf gegen Putin-und-Hamas-Versteher, Faschisten, Sexisten, Corona-Klima-was-weiß-ich-noch-Leugner, Antisemiten, Verschwörungsideologen, Querdenker und Rassisten — heiligt der Zweck immer die Mittel. Jede Barbarei und jedes Kriegsverbrechen ist angemessen, um »das Böse« zu bekämpfen. Diese moralisierende Infantilität, die einer modernen Inquisition gleicht und von Politik und Medien immer mehr in die Mitte der Gesellschaft tröpfelt, führt geradewegs in den Totalitarismus.

13 Gedanken zu “Moralisierende Infantilität

  1. Eine sehr zutreffende Analyse. Aber...

    Wir sind doch schon mittendrin, im Totalitarismus. Heutzutage werden nicht-konforme Menschen halt nicht mehr erschossen, wie bei Adolf, sondern zersetzt, wie das die anderen Totalitären recht eindrucksvoll vorexerzierten. Man sollte dabei an Bärbel Boley denken, die nach der sog. Stasistürmung sehr klar prophezeite, was die »Sieger der Geschichte« mit diesen Erkenntnissen wohl anstellen werden.

    Das Denken der Mitläufer, besser Mitmacher, kann sich nun wieder allmächtig ausbreiten. Die Klugheit, im humanistischen Sinn, die Bildung, im klassischen Sinn, spielen doch nur noch eine ganz an den Rand gedrängte Rolle. Goethes Wunsch, »nach dem Wahren, Schönen, Guten sollst du streben!«, ist ja mittlerweile vollkommen ins Gegenteil gedreht worden.

    O tempora, o mores, will man da nur ausrufen.

  2. Immerhin wird Žižek den Shitstorm wegstecken können; andere können es nicht.

    Berücksichtigt man für einmal nicht die einzelnen Themen, die zu solchen Reaktionen, Shit-Storm, ad hominem führen, müsste man sich die grundsätzliche Frage stellen:

    Was ist mit unserer Gesellschaft passiert, dass es heute zumindest schweigend hingenommen, manchmal sogar geifernd gutgeheissen wird, dass Menschen öffentlich auf diese Weise hingerichtet werden?

    Das wahrlich Paradoxe ist, dass alle Welt, insbesondere die Hauptakteure der Qualitätsmedien ständig von ›Hass und Hetze‹ schwadronieren, diese aber im konkreten Fall einer solchen Hetzkampagne gegen jemanden, der von einem etablierten Narrativ abweicht, in der Regel schweigen und oft noch hämisch Beifall schenken.

    Wobei, ›paradox‹ ist dabei eigentlich nicht mehr das treffende Wort, weil diese Erscheinung mittlerweilen in eine regelrechte Perversion ausgeartet ist.

    Eine Auseinandersetzung auf sachlicher Ebene ist nicht mehr gewollt bzw. gar nicht mehr möglich, einfach deswegen, weil die ein bestimmtes Narrativ vorantreibenden Akteure schlicht keine stichhaltigen Argumente haben.

    Diffamation hat Sachlichkeit ersetzt — und alle finden das auch noch toll. Und: niemand scheint davor gefeit.

    Wo man vor noch nicht allzu langer Zeit hätte annehmen können, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen immun gegen ein solches Gossenniveau wären, delektieren sich mittlerweilen selbst die Eliten aus Politik, Medien, Wissenschaft und Justiz daran, wenn ihre Widersacher auf solche Art in der Manege von Twitter/X & co. durch den Dreck gezogen werden.

    Der sprichwörtliche ›Funken Anstand‹, den man bei bei seinen Mitmenschen lange Zeit immer noch vorausgesetzt hat, ist den meisten schon vor geraumer Zeit abhanden gekommen. Da ist schlicht nichts mehr zu retten.

    Finden wir uns doch einfach damit ab, dass wir, die wir hier noch diese menschlichen Werte hochhalten, heute auf verlorenem Posten stehen und bei unseren Mitmenschen an etwas appellieren, wessen diese sich längst entledigt haben.

    Wertschätzung, Respekt, Achtung, Solidarität, Loyalität oder die Fähigkeit und Bereitschaft zum Perspektivwechsel — wer braucht das heute noch? Das sind doch alles nur Hindernisse auf dem neoliberalen Weg zum persönlichen Erfolg.

  3. @Pascal

    Ein klassischer Fall von Projektion. Und das fortlaufend. Sie sprechen von Hetze und hetzen. Sie sprechen von Hass und hassen. Sie sprechen von Fake News und betreiben Fake News. Sie sprechen von Verschwörungstheorien und schwurbeln ständig selbst, ohne stichhaltige Argumente oder Fakten.

    Irgendwann wird diese emotional-affektierte Kleingeistigkeit auch wieder vorbei sein. Und dann werden sie sich alle rausreden oder abtauchen. Alles wie gehabt.

  4. Sicherlich, doch ohne ein resümierendes Mea culpa würde sich dennoch auch in dem Falle nichts ändern.

    Die Coronazeit und die verweigerte Aufarbeitung derselben spricht diesbezüglich eine klar verständliche Sprache.

    Dem Coronaparadigma folgend hat man zunächst die Ukrainethematik der erkennbar tendenziösen Analyse mit dem entsprechend intellektuell flachen Ergebnis unterzogen, dieses passend moralisch eingefärbt und dann als der Weisheit letzter Schluss unter die Leute gebracht. Nun passiert dasselbe mit Israel/Palästina.

    Bei der Coronathematik ist die Phase des Rausredens und Abtauchens schon fast abgeschlossen, bei der Ukraine hat sie gerade begonnen, dasselbe wird auch mit dem aktuellen Konflikt bei Zeiten geschehen.

    Aber, Schockschwerenot, die moralinsaure Kleingeistigkeit besteht fort.

    Solange das Konzept, sich mit dem schlanken Fuss aus der Affäre stehlen zu können, so efffektiv funktioniert, wird sich nichts ändern. Ohne eine Katharsis wird auch keine andere Geisteshaltung Einzug halten.

    Und damit ist eher weniger zu rechnen.
    Die Zeiten, in denen Verantwortungsträger in Wirtschaft oder Politik auch mal den Hut genommen haben, wenn das Offensichtliche nicht mehr weiter zu leugnen war, sind längst vorbei.
    Heute sind sie alle regelrecht Teflon beschichtet — selbst die schäbigsten Vergehen, egal wie offensichtlich diese sogar in die breite Öffentlichkeit dringen, perlen rückstandslos ab. Man nehme nur als Beispiel den Herrn Kanzler und seine Cum-Ex Verstrickungen.

  5. Danke für die auf den Punkt gebrachte Analyse. Ich sehe es ähnlich, mit Corona hat es angefangen, als dann in der Ukraine-Sache nach ein paar Tagen plötzlich bei Edeka das russische Eis umbenannt wurde und russische Studenten sofort aus Deutschland raus sollten, dachte ich, nun haben sie komplett den Verstand verloren. Sodann ist mir klar geworden, dass die kognitive Dissonanz leider nicht mit Corona geendet hat, sondern dass es immer nur noch schlimmer werden wird.

    Und es wurde ab da wirklich immer grotesker. Jetzt bei der Sache mit dem nächsten Krieg genauso. Die Themen sind praktisch beliebig. Die Gründe, weswegen man bekämpft wird, werden immer skurriler. Zu Corona-Zeiten musste man noch ›das Falsche‹ denken, um bekämpft zu werden. Mittlerweile reicht es aus, wenn man Rückfragen stellt bzw. ich habe den Eindruck, man wird aus reiner Willkür bekämpft. Ich kann das schlecht in Worte fassen, aber ich habe den Eindruck, dass ich nicht mal mehr den Mund aufmachen muss, um als Staatsf* zu gelten. Es passt schon nicht in den Kram, was in meinem Kopf ist. Und diese Radikalität, mit der Menschen unbedingt zu den Guten gehören wollen, wird auch immer schlimmer. Auch, was sie bereit sind, dafür anderen anzutun. Diese Entwicklungen machen mir wirklich Angst.

    Ich sehe da aus psychologischer Sicht sehr viel Abspaltung und Projektion. Sehr viel Angst und Identitätslosigkeit, sehr viel Entfremdung. Aber wie soll man da wieder rauskommen? Wenn jemand projizieren muss, wird er in der Regel nicht für Sachargumente zugänglich sein. Deswegen ist meine Befürchtung, dass es alles immer noch schlimmer werden wird, bis wir wieder am absoluten Nullpunkt angelangt sind. Ich hoffe, dass es irgendwie andere friedliche Wege gibt, wie diese Leute wieder aus ihrem Hass, aus ihren Projektionen usw. raus kommen.
    Aber ich finde es erschreckend, wie das innerhalb von 3–4 Jahren aus einer Gesellschaft herausbrechen kann. Wie niederträchtig die meisten Menschen sind und wie krank offenbar ein Großteil der Bevölkerung ist. Das hätte ich in diesem Ausmaß niemals für möglich gehalten. Offenbar sind mindestens 50–60% der Bevölkerung, wenn nicht sogar mehr massiv von sich selbst entfremdet. Nur in einem solchen Zustand erliegt man so diesen primitiven Abwehrmechanismen wie Projektion, Abspaltung usw. Aber wen wundert es. Man braucht sich nur umschauen, was die letzten 40 Jahre passiert ist. Im Neoliberalismus zählt der Mensch an sich nicht mehr viel. Und jetzt wird es wohl immer weiter auf die Spitze getrieben. Es scheint einfach kein Zurück mehr zu geben und das macht mir wirklich Angst.

    Zu Corona-Zeiten dachte ich mir noch, dass die Lösung für micih selbst in einer Parallelgesellschaft liegen könnte. Neue Strukturen aufbauen. Rückzug aus diesen kaputten Strukturen. Aber es durchdringt ja mittlerweile fast alles. Wie soll man sich davor noch schützen? Der Aufbau von alternativen Strukturen ist kaum gelungen. Dazu fällt den IT-affinen Firmen ja immer noch größerer Blödsinn ein und nun sind wir offenbar schon so weit, wenn dem VS morgen einfällt, dass er meinen Namen auf eine Liste schreibt, weil ich selbst denke (selbst wenn ich nur denke, dass das Gras grün ist, dass aber nicht passt, weil Machthabende XY beschlossen haben, dass das Gras ab heute lila ist) und ich somit per Definition ein Gefährder für dieses Land bin und daraufhin die Wohnungsbaugenossenschaft etc. oder der Arbeitgeber einen auf die Straße setzen. Es ist unglaublich, was da geplant ist und in welchen Strukturen wir seit ein paar Jahren gefangen sind.

  6. Was man aber nicht vergessen sollte, ist der Umstand, dass es sich hier um typisch deutsche Phänomene bzw solche aus der deutschsprachigen Sphäre handelt.

    Dieser Rigorismus, der seit Corona alles Denken und Handeln bestimmt, findet man in dieser Ausprägung nur in Deutschland und in geringerem Ausmass auch bei uns hier in der CH. Wie es in A ist, kann ich nicht sagen, aber es scheint ähnlich wie in D zu sein.

    Allerdings fällt mir als deutscher Muttersprachler und Bewohner der frankophonen Schweiz auf, dass dieser moralische Imperativ, zumindest jetzt aktuell in Bezug auf Israel/Palästina in der frankophonen Welt hier nicht im geringsten so ausgeprägt ist wie in der deutschsprachigen Sphäre.
    Auch in der Deutschschweiz ist nach meinem Vernehmen die Analyse in Bezug auf den aktuellen Konflikt wesentlich diffenzierter als er in D ist. Das ist zwar schnell einmal möglich, aber dabei dürfen wir nicht vergessen, dass die rigide Haltung bezüglich Coronamassnahmenpolitik wie auch in der Bewertung des Ukraineskrieges die Sicht der CH mit derjenigen Deutschlands nahezu identisch war bzw. immer noch ist.

    Will ich jetzt ein wenig optimistisch sein, könnte man einmal die Annahme in den Raum stellen, dass der moralische Rigor, wie ihn Deutschland auch jetzt aktuell wieder praktiziert, in der CH gerade wieder im Verschwinden begriffen ist. Das ist eine gewagte Einschätzung, aber wenn ich die mediale Berichterstattung anschaue, sind auch in der deutschsprachigen Schweiz durchaus differenzierte Einschätzungen zum Thema Israel/Palästina zu erkennen — was es so bei der Ukraine wie auch bei Corona nie gegeben hat.

    Vergessen wir auch nicht, dass Deutschland mit seiner Haltung zum aktuellen Nahostkonflikt auch innerhalb der EU, erstaunlicherweise muss ich sagen, alleine dasteht. Die von der Leyen musste für ihr offenbar unkoordiniertes Vorpreschen in der Sache doch recht harsche Kritik einstecken.

    Ob man nun in dieser ›warmen Brise‹ gerade das Heranziehen eines neuen Frühlings sehen will, ist allerdings eine andere Frage.

  7. @Pascal
    Ich denke zwar nicht, dass dieser Konformismus ein typisch deutsches Phänomen ist, aber in Deutschland scheint man leider besonders anfällig dafür zu sein, dem Konformismus zu erliegen, gegen Andersdenkende zu hetzen, nach unten zu treten und oben zu buckeln, das unbedingt richtige und Gute tun zu wollen und die anderen als zu vernichtende Böse zu etikettieren. Das scheint einfach nicht aus diesem Volk rauszubekommen sein. Und die Verbrechen aus der Vergangenheit scheinen es sogar noch schlimmer zu machen, denn die ganzen woken links-grünen bauen ihre Ideologien ja gerade auf dem auf, was passiert war, und was mit brutalster Härte zukünftig vermieden werden muss. Deshalb schreiben sie sich ja wohl unbedingte Toleranz, Offenheit usw. auf die Fahnen. Die Werte finde ich alles richtig und gut, ich möchte auch nicht, dass Dinge passieren, die hier passiert sind, ich sehe das Problem aber in der Ausschließlichkeit und Penetranz, Arroganz und blinden Verbohrtheit, mit der das betrieben wird, so dass es genau in die falsche Richtung losgeht. Statt wirklich tolerant und offen zu sein, andere Meinungen zu achten, in den Diskurs zu gehen, zu verhindern, dass z. B. wieder Menschengruppe als schwarze Schafe und Brunnenvergifter gebrandtmarkt werden, tappen diese Leute genau wieder in die gleiche Falle, mit dem Unterschied, dass sie in ihren Augen natürlich die ›richtigen Bösen‹ bekämpfen. Aber mit Sicherheit hat man das vor 80 Jahren auch gedacht. Jede machthabende Elite oder Gesellschaft glaubt doch, dass sie das Richtige tut und deswegen befugt sei, andere zu unterdrücken oder gar umzubringen.

    Ich verstehe einfach nicht, wie man nicht begreifen kann, dass man genau den gleichen Mechanismen nur mit umgekehrtem Vorzeichen aufsitzt. Diese Verbitterheit, mit der alles bekämpft werden muss, was nicht auf Linie und nicht in deren Augen richtig ist, muss doch jedem wachen Menschen auffallen.

    Von daher denke ich, hat es schon Gründe, warum die Deutschen dafür so anfällig sind, aber ich sehe weitere Gründe in der Erziehung in den Familien und dass sich so ein Untertanengeist eben leider auch weitervererbt durch die Generationen. Die Untertanenmentalität dürfte es in anderen Ländern aber auch geben, ich vermute aber nicht in dem gleichen Ausmaß. Nur wer sich klein fühlt, muss sich groß aufblasen und vermeintlich nach unten treten. Ich glaube deswegen, dass dieses Land ein großes Selbstwertproblem hat. Was ja wiederum daran zu sehen ist, dass man hier nicht stolz auf sein Vaterland sein darf, es sogar verpöhnt ist, von »Heimat« zu sprechen, weil schon das ’nazi‹ sei usw. Ich sehe die Deutschen als Gesellschaft massiv psychisch krank und das ist vielleicht der Unterschied zum Ausland, dass im Ausland nur ein paar Prozent anfällig für den Konformismus und den Hass sind, hier aber aufgrund oben genannter Gründer schon weitaus mehr und wenn dann noch der Herdentrieb dazukommt, lassen sich ein weiterer Teil absolut rückgratloser Menschen in Deutschland ganz schnell zu irgendetwas mitreißen. Weil sie kein Profil und keine Statur haben.

  8. @Getriebesand

    »Ich verstehe einfach nicht, wie man nicht begreifen kann, dass man genau den gleichen Mechanismen nur mit umgekehrtem Vorzeichen aufsitzt. Diese Verbitterheit, mit der alles bekämpft werden muss, was nicht auf Linie und nicht in deren Augen richtig ist, muss doch jedem wachen Menschen auffallen.

    Die Wokies sind stellenweise totalitärer als so manche Konservative. Sie reden zwar permanent von Toleranz und Diversität — aber eine offene und plurale Meinungsvielfalt ist überhaupt nicht erwünscht. Sie reden ständig davon, gegen Diskriminierung und Sexismus kämpfen zu wollen — diskriminieren aber ganz offen alte, weiße, hetero-Männer und ungeimpfte Menschen.

    »...lassen sich ein weiterer Teil absolut rückgratloser Menschen in Deutschland ganz schnell zu irgendetwas mitreißen. Weil sie kein Profil und keine Statur haben.«

    Diese Gefahr sehe ich auch. Das Thema ist beliebig. Die gruppenspezifische Menschenverachtung auch. Es müssen nur Bundesregierung, Tagesschau und »Experten« verkünden — wen man nun ausgrenzen und verabscheuen darf.

    Hätte ich hier nicht meinen Lebensmittelpunkt (Familie, Lohnarbeit, Hobbys), wäre ich schon längst ausgewandert. Skandinavien.Osteuropa. Südeuropa. Irgendwohin, wo die Menschen auch mal fünfe grade sein lassen können. Was hier mittlerweile abgeht, ist nur noch zum Kotzen.

  9. Ich fürchte es kristallisiert sich immer mehr heraus, wohin die Reise geht:

    Es braucht eben nicht nur Streitkräfte, sondern es braucht tatsächlich auch eine funktionsfähige Rüstungsindustrie. Und es braucht vor allen Dingen das Verständnis der Bevölkerung, einen möglichen Krieg tatsächlich mitzutragen. (…) Es braucht eine große Anstrengung, eine sicherheitspolitische Dekade, in der man versucht, nicht nur die Bundeswehr, sondern die Bundesrepublik insgesamt kriegstauglich zu machen.

    Christian Mölling in der Tagesschau
    Und der Geschichtsprofessor aus Potsdam Sönke Neitzel fordert im ZDF, die Vermeidungsstrategie bezüglich Kriegen aufzugeben.
    Mit anderen Worten Kriege sollen nicht vermieden sondern wehrhaft geführt werden..
    Im Krieg stirbt die Wahrheit als erstes, Freiheit wird massiv eingeschränkt, Widerspruch wird strafbar (Zersetzung der Wehrfähigkeit). Wir sind schon fast da, nur die massive Tötung der eigenen Nachwuchses könnte noch auf Gegenwehr stoßen.

  10. »Die werden nie wieder aufhören, uns alles nehmen und wir werden wohl nirgendwo sicher sein.«

    @Publicviewer
    Das mag vielleicht der Plan sein, aber wie gehen wir damit um? Wollen ›wir‹ als kritisch denkende Menschen uns nicht doch irgendwie zusammenschließen, um zu diskutieren, wie wir mit diesem Irrsinn am besten umgehen können?
    Was gibt es für Möglichkeiten? Kann man nicht irgendwo eine Art Diskussionsraum, eine Kultur eröffnen, wie wir wieder ins Gespräch kommen als Gesellschaft, auch wenn genau das verhindert werden sollte durch die Rede- und Denkverbote?

  11. @PV @Getriebesand

    Vor allem lähmt diese ständige Allmachts-Behauptung der Reichen und Mächtigen. Ich glaube, die sind viel »verletzlicher« und schwächer« als wir denken. Rund 10 Millionen Menschen haben vor rund 2 Jahren einfach nur »Nein!« gesagt und sie haben getobt. Sie haben alles aufgefahren, Psychoterror, strukturelle Gewalt bis hin zur Impf-Apartheid. Und es hat nichts gebracht. Die Menschen haben weiterhin »Nein!« gesagt.

    In diesem Sinne: Aufgeben und Resignieren ist keine Option!

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