Rentner sind nicht verantwortlich für Altersarmut.
Ausländer sind nicht verantwortlich für Sozialabbau.
Steuerzahler sind nicht verantwortlich für Steuerhinterziehung.
Erwerbslose sind nicht verantwortlich für Massenarbeitslosigkeit.
Lohnarbeiter sind nicht verantwortlich für Entlassungen und prekäre Beschäftigungsformen.
Verantwortlich sind: Politiker, Manager, Rating-Agenturen, PR-Soldaten, Werbeagenturen, Unternehmensberatungen, Aktionäre, Spekulanten, Konzernbosse, Banker, Massenmedien, Milliardäre, Lobbyisten. Die ständige »Eigenverantwortungs-Rhetorik« soll die Verantwortung der Täter nicht nur verstecken, sondern komplett auf die Opfer selbst lenken.
Ja, die Welt ist oft eher grau statt schwarz/weiß. Auch sollte man in aller Regel die Dinge differenziert betrachten. Auf der anderen Seite kann man aber auch solange relativieren (Danke, liebe Wissenschaft!), bis die Schuldigen im Strudel der Alles-ist-grau-Konsenssoße komplett verschwinden.

Alleinerziehend zu sein, gilt in Deutschland, nach wie vor, als großer Makel. Immer steht die Frage im Raum, was die Gründe dafür seien, wie man das finanziell schaffe und ob man überhaupt lohnarbeiten könne, ohne das Kind zu vernachlässigen. Und sollte man nicht lohnarbeiten, was man seinem Kind denn dann vorleben würde. Schließlich bräuchten Kinder Mutter und Vater, eine intakte Familie sowie gute Vorbilder. Das Thema ist hochgradig emotional aufgeladen. Machtkämpfe beherrschen das Schlachtfeld. Sorgerechts‑, Unterhalts- und Psychokriege sind häufige Begleiterscheinungen der Alleinerziehenden. Und nicht selten sollen sich Beteiligte und Familienangehörige für eine Seite entscheiden. Bei all dem wird stets übersehen, dass vor allem eine Partei am wenigstens zu entscheiden, aber am meisten darunter zu leiden hat: die Kinder.
Wer einer Lohnarbeit nachgehe, verdiene sein eigenes Geld, sei nicht mehr vom Staat abhängig, sorge für sich selbst und seine Familie, verwirkliche sich selbst und nehme aktiv an der Gesellschaft teil. So lautet eine der üblichen, allgemein gültigen und selten in Frage gestellten Dogmen der westlichen Industriegesellschaften. Manche Menschen sind gar »selbstständig« oder gründen eine »Existenz«. Wer als ein vollwertiges Mitglied in der Gesellschaft anerkannt, ja als Mensch respektiert und nicht zu den
Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Pressekonferenz gestern mitteilte, ist die Massenerwebslosigkeit in Deutschland überstanden: »Jeder, der arbeiten will, findet nun auch eine Arbeit«, so Merkel. Mit einer groß angelegten Joboffensive im öffentlichen Sektor, einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sowie einer Entkoppelung der Sozialabgaben vom Faktor Arbeit, ist es der Bundesregierung gelungen, innerhalb von nur 5 Jahren die Massenerwerbslosigkeit von statistisch schöngerechneten 3 Millionen (also ca. 6 Millionen) Arbeitslosen, auf sagenhafte ca. 100.000 Arbeitslose zu reduzieren. Während die Mehrzahl der Bürger die Entwicklung begrüßt, sind die Reaktionen aus der Wirtschaft eher verhalten.