Die SEO-Filter-Bubble

seo_titelEs gibt einen wichtigen Aspekt, warum wir es mit einer zunehmenden medialen Online-Gleichschaltung zu tun haben und der eher selten thematisiert wird: Search Engine Optimization (SEO) oder kurz: Suchmaschinenoptimierung. Schließlich wollen alle Webseiten-Betreiber möglichst auf der ersten Seite einer Google-Suchanfrage stehen. Verschiedene Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass fast 30 Prozent aller Nutzer auf das erste Ergebnis klicken und nur knapp 5 Prozent der User sich die Mühe machen, auf Seite Zwei der Suchergebnisse zu klicken. Um also weit vorne zu stehen, werden verschiedene Methoden angewandt (Onpage- und Offpage-Optimierung, Linkpyramiden, Backlinks, PageRank, Social-Media-Spamming, Gestaltung der Landing Page etc.). Die Hauptmethode ist und bleibt aber den sog. »Content« (also den Inhalt der jeweiligen Seite) so anzupassen, um Google-Algorithmen bestmöglich zu entsprechen. Weiterlesen

Mit Hartz schmeckt jeder Käse!

hartz_prEin neues Start-Up-PR-Unternehmen will im Auftrag des Sozialministeriums das negative Image vom Arbeitslosengeld II verändern und zu einer positiven Eigenverantwortungs-Wahrnehmungs-Botschaft umgestalten. Interessierte dürfen Ideen und Slogans einreichen. Selbstverständlich ohne die Sanktions-Praxis oder jedwede andere sozialgesetzliche Gängelung abzuschaffen. Aber schöner klingen soll es:

»Hartz macht mobil, mit Willkür, Maßnahme und Spiel.«
»Verharzt und zugenäht.«
»Ist das Jobcenter gesund, freut sich der Mensch!«
»Hartz Dir einen!«
»Arbeitslosengeld 2 weckt den Tiger in Dir!«
»Morgens halb zehn in Deutschland: Millionen Hartzis!«
»Heute ein Hartz-König.«
»Geiz ist hartz!«
»Mit hartz sieht man besser!«

»Hier bin ich Mensch: hier hartz ich ein!«
»Einmalig im Angebot: verharzen bis der Arzt kommt!«
»Zu mir oder zu Hartz?«
»Kein Hartz4? Ich bin doch nicht blöd!«
»Mitten drin, statt nur angehartzt«

Habt Ihr weitere Ideen und Vorschläge?

Der Anschlag (33)

anschlag_teaserIn einer gemeinsamen Erklärung bezeichneten die Pressesprecher vom Bertelsmann-Konzern sowie vom Axel-Springer-Verlag alle Adblock-Nutzer als »Raubleser«, die strafrechtlich verfolgt gehören. Schließlich müsse die Pressefreiheit auch werbefinanziert werden.

Radikale Bio-Feministinnen setzen sich dafür ein, einen Teil vom Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg, männerfrei zu halten und zu gestalten. Sie wollen den Beweis dafür erbringen, dass Frauen untereinander deutlich solidarischer, friedliebender und ehrlicher zueinander sind, als es Männer je sein könnten. Einen täglichen Aufmerksamkeits- und Schönheits-Wettbewerb unter Frauen würde nicht existieren und sei eine Erfindung von Sexisten.

Das Sozialministerium will ab sofort kontrollieren, für was ALG2-Empfänger ihr Geld ausgeben. Sie seien ab sofort verpflichtet, bei jedem Termin aktuelle Bons, Einkaufsnachweise und Quittungen lückenlos vor zu legen. Wer dem nicht nachkomme, dem drohen 100 Prozent Sanktionen.

Nur für Sie!

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© epikur

»Wir überwachen diesen Laden: für Ihre Sicherheit!«
»Wir haben für Sie die Preise dauerhaft reduziert.«
»Wir wollen, dass Sie Ihre Träume realisieren!«
»Wir bauen für Sie um!«

Wir haben keine eigenen Interessen, Ziele oder Bedürfnisse. Wir sind ein selbstloser und altruistischer Lügenhaufen.

(P:S: Gibt es einen Grund, warum so viele Fußball-Spieler tätowiert sind und die gleiche Frisur haben, Seiten und hinten abrasiert? Werden die irgendwo geklont?)

Der Anschlag (30)

anschlag_teaserIn der Nacht von Freitag zu Samstag haben sich die Redaktionen der Nachdenkseiten, von RT Deutsch, Junge Welt, Neues Deutschland und KenFM komplett aufgelöst. Spiegel Online nannte es überfällig. Und auch einige mutmaßliche Linke begrüßten den Vorfall.

Das Hochladen und Teilen von Katzenbildern und –Videos ist auf Facebook ab dem nächsten Monat verboten. Nun gibt es Online-Petitionen, Shitstorms sowie regelmäßige Protestaktionen vor der Facebook-Zentrale in Deutschland.

Thomas Gottschalk, der jahrelang für Haribo Werbung machte, bezeichnete in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die kommerzielle Propaganda als die schlimmste Form der Propaganda. Johannes B. Kerner nannte ihn daraufhin einen Verschwörungstheoretiker, der nur Aufmerksamkeit erregen wolle.

Marketing ist...

...wenn man nicht mehr von einer Rolltreppe zur nächsten laufen kann, sondern immer erst durch den halben Laden rennen muss, weil sie absichtlich so gebaut wurden, dass man weder schnell nach oben, noch schnell wieder nach unten fahren kann.

...wenn still und leise aus einer 500 Gramm Packung 400 Gramm gemacht werden und dann einige Zeit später mit einer 450 Gramm Tüte großflächig geworben wird: »Jetzt 50 Gramm gratis!«

...wenn aktuelle Videospiele nur noch einen einzigen Speicherstand (Savegame) zu lassen, der immer wieder überschrieben wird. Damit auch ja nicht, der Bruder, die Schwester, der Nachbar oder der Freund auf die Idee kommen, das Spiel zu spielen, ohne es gleich komplett neu zu kaufen oder zu warten, bis man es durch gezockt hat.

Schließlich haben tolle Marketing-Studien-Umfragen-Erhebungen gezeigt, dass man mit all diesen kundenfeindlichen Methoden mehr Umsatz generieren kann. Marketing ist eine kapitalhurige Pseudo-Wissenschafts-Industrie, die hauptsächlich damit beschäftigt ist, uns bestmöglich (!) die ganze Zeit zu belügen und zu betrügen.

Das ist kein Sexismus

gesehen und fotografiert am 28. Januar 2016 in Berlin, an einer großen Hauptstraße.

gesehen und fotografiert am 28. Januar 2016 in Berlin, an einer großen Hauptstraße.

Wenn hier eine Frau mit nacktem Oberkörper oder mit einem Bikini zu sehen wäre, ja dann wäre es Sexismus. Diskriminierung. Objektreduzierung. Frauenfeindlichkeit. Sexistische Kackscheisse vom Patriarchat. Der #Aufschrei wäre groß. So aber nicht.  Das ist kein Sexismus! Männer, habt euch mal nicht so! Geht lieber trainieren! Ihr Memmen! :kicher:

Presseblick (48)

Im Forum von elitepartner.de sind sich Männer und Frauen zum großen Teil einig bei der These: »Ein Arbeitsloser, der Zeit, Energie und Geld für die Partnersuche verschwendet, handelt unverantwortlich.« Nur ein Lohnarbeiter, der funktioniert, Geld verdient und was zum Vorzeigen besitzt, hat das Recht geliebt, geachtet und respektiert zu werden. Während es vor einigen Jahren zumindest noch ein wenig Unmut gegen die Pauschal-Diffamierung von Erwerbslosen als »Sozialschmarotzer« gab, scheint es heute völlig normal zu sein, erwerbslose Menschen als finanziell, unwertes Leben zu diskreditieren. Das neoliberale Leistungs‑, Wettbewerbs- und Konkurrenzdenken ist in Fleisch und Blut übergegangen. Man begreift sich selbst und seine Mitmenschen nur noch als Objekte, die bestmöglich optimiert und marktwirtschaftlich verwertet werden müssen. Weiterlesen

Kommerzielle Gefühlsduselei

Mehr als 42 Millionen Views hat der EDEKA Weihnachtsclip (#heimkommen) auf youtube.com generiert. In den ersten zehn Tagen nach der Veröffentlichung wurde das Video insgesamt rund 2,5 Millionen Mal über Facebook, Google und das Web geteilt. Mehr als 13.000 Kommentare auf youtube.com menscheln jauchzend vor sich hin und sind emotional entzückt, ob der schwülstigen Achterbahnfahrt, hinter der ein kommerzieller Discounter steht. Die immense Reichweite beweist (wieder einmal), wie leicht und wie einfach die Masse mit Emotionen zu besänftigen ist. Denn die Fleischskandale von EDEKA, die Mitarbeiter-Überwachung des Unternehmens sowie der Verkauf von giftigen Textilprodukten interessieren längst nicht so viele Herzschmerz-Menschen, wie ein gefühlsduseliges und schmalziges Werbevideo. Weiterlesen