Fragmentierter Widerstand

»Im Universum der NGO’s  wird alles und jedes zu einem Thema, zum separaten, professionell abzuarbeitenden Einzelproblem und Einzelinteresse. [...] Diese Art der Förderung hat die Solidarität in einer Weise aufgesplittert, wie es keiner Repression je gelingen könnte.«

- Arundhati Roy, »Der Imperialismus der Wohltäter«, Blätter Ausgabe August 2012, S. 72

Anmerkung: Tausende, fragmentierte Grüppchen, engagieren sich in der Umwelt- oder Friedensbewegung, ehrenamtlich im sozialen Bereich oder streiten auf kommunaler Ebene für mehr Investitionen im Bildungssektor. Der Blick auf das große Ganze wird in der Regel systematisch ausgeblendet. Die tausendfache Zersplitterung nimmt nicht nur den Kapitalismus als Urheber komplett aus dem Blickfeld, sondern schwächt auch die eigene Position. Ob das Deutsche Rote Kreuz, der BUND, Amnesty International, Greenpeace, der WWF oder Ärzte ohne Grenzen – jeder kocht sein eigenes Süppchen und niemand stellt den Kapitalismus, der stets die Ursache für all die weltweiten Probleme ist, in Frage. Schließlich sei er alternativlos.

Schöne Grüne Welt

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Ich bin ein Baum, holt mich hier raus!

Wenn ich mich mit biogrünen Tier- und Naturschützern unterhalte, dann wird regelmäßig die Massentierhaltung, die Atom- und Lebensmittelindustrie, die Umweltverschmutzung durch Konzerne sowie der starke Raubbau an der Natur kritisiert. Es wird an den Symptomen des Raubtier-Kapitalismus herum gekratzt, ohne ihn jedoch in Frage zu stellen. Weiterlesen

Die letzte Bastion: Geld für Spiele-Mods

Total Conversion für Elder Scrolls Oblivion: "Nehrim"

Total Conversion für Elder Scrolls Oblivion: »Nehrim«

Auch wenn womöglich einige mit PC-Spielen nicht so viel anfangen können, so kann man in der Branche derzeit gut beobachten, wie der neoliberale Kapitalismus wuchert und wildert, um aus allem noch den letzten Tropfen Profit heraus zu quetschen. Schließlich geht es nur: höher, schneller, weiter. Wachstum um jeden Preis. Die Aktie muss steigen und die Dividenden immer höher ausfallen. Die großen Drei der Spieleindustrie ‑Electronic Arts (EA), Ubisoft und Blizzard- haben im Jahr 2014 zusammen mehr als 6 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Computerspiele sind insofern schon lange kein Nischenprodukt mehr, sondern ein riesiger Markt, der seine Krallen überall hin ausstreckt. Nun können sich User via Steam ihre selbstgebauten Mods finanziell vergüten lassen. Der Clou: 75 Prozent des Erlöses behalten die Vertriebsplattform Steam und der entsprechende Entwickler/Publisher ein und der Modder erhält lediglich 25 Prozent des Verkaufspreises. Weiterlesen

»Wir brauchen keine Millionäre«

Mindestens einmal pro Jahr muss ich auf diese Ausnahme- Politrockband aus den 70er Jahren aufmerksam machen. Auch wenn die Musik selbst eher Geschmackssache ist, so sind die Texte umso eindringlicher und pointierter. So eine Band bräuchten wir heute dringender denn je. :dafuer:

»Rechte und Linke sind uns egal!«

linksrechtsegal_titelAntwort auf: »Ich bin doch kein Nazi!« und: »Doch, Du bist ein Nazi!«

Ohne es laut zu sagen, aber wir lieben es, wenn Ihr euch bekriegt und aufeinander losgeht. Wer wir sind? Die Herrschenden, die Eliten, der Finanzadel, Oligarchen, Milliardäre, Bankster, Manager sowie Verlags- und Industriebosse. Wir halten uns meist eher im Hintergrund. Wir wollen vor allem, dass unsere Geschäfte nicht gestört werden. Deshalb bezeichnen wir alle, die unsere Gewinne beeinträchtigen könnten, als polemische Verschwörungstheoretiker. Wie beispielsweise Links- und Rechtsradikale, die gegen uns hetzen und etwas an der Herrschaftsstruktur verändern wollen. Das müssen wir Liberale um jeden Preis verhindern! Teile und Herrsche (divide et impera) hat sich hier seit Jahrhunderten als ein sehr effektives Mittel bewiesen. Weiterlesen

Presseblick (33)

Mo Seetubtim, Gründerin, Autorin und Kreativdirektorin bei brandmentalist.com, schreibt auf huffingtonpost.de über »Diese 20 Überzeugungen machen Menschen erfolgreich«. Jeder könne alles erreichen, wenn er nur die richtige Einstellung habe. Schließlich hat die Götze Eigenverantwortung magische Kräfte und kann, wie von Geisterhand, ökonomische Abhängigkeiten, Anpassungszwänge und Selbstentfremdungsmechanismen, spielend leicht überwinden. Konzerne und Banken treiben die Welt nicht in den Ruin, dafür ist der Einzelne mit seiner negativen Einstellung verantwortlich. Jawohl! Weiterlesen

Marktgerechtigkeit und Verwertungsmoral

Und täglich sollt Ihr einkehren in unsere Konsumtempel!

Und täglich sollt Ihr einkehren in unsere Konsumtempel!

Das oberste Gebot im Kapitalismus lautet: alles ist erlaubt und angemessen, was Profit bringt. Lügen, betrügen, sparen und kürzen, verschleiern, verheimlichen, abzocken, verschmutzen, verschwenden: solange es dem Wirtschaftswachstum dient –also der heiligen Götze des Marktes- ist es gut und richtig. Der Rendite muss sich alles unterordnen. Der Kapitalismus ist nicht daran interessiert, dass es der Bevölkerung und der Umwelt gut geht, sondern einzig daran, dass die wenigen Reichen, noch reicher werden. Ganz im Gegenteil: umso mehr Menschen ängstlich, unzufrieden, chronisch krank, ungebildet oder drogenabhängig sind, umso besser. Weiterlesen

Die Matrix ist der Fehler

»Selbst ein Kapitalismus mit mehr Einkommensgerechtigkeit wird in der Katastrophe enden, wenn er weiterhin auf Konsumsteigerungen und kurzfristiges Wachstum setzt.«

- Chandran Nair. »Die Mutter allen Kapitals«. Le Monde Diplomatique. Ausgabe Juli 2014. S. 3

Anmerkung: Viele Alt-Sozis, Gewerkschafter und SPD-Anhänger glauben daran, den Kapitalismus zähmen zu können. Eine vermeintlich bessere Verteilung von Brotkrumen der Reichen, führt jedoch nicht zu einem besseren gesellschaftlichen Entwurf, sondern verfestigt nur die ohnehin schon vorhandenen Ungerechtigkeiten (Konsum als Lebenszweck, Ausbeutung von Menschen und der Natur, Umwelt- und Klimaverschmutzung etc.). Was wir wirklich brauchen, sind Alternativen zum menschlichen Abgrund. Und wer die liefern will, wird lächerlich gemacht.

Werbung – die Geißel der Menschheit

werbung_titelOb wir mit Bus und Bahn fahren, in die Schule, zur Universität oder zur Lohnarbeit gehen, den Fernseher einschalten, eine Zeitung lesen oder im Internet surfen – wir können der Werbung kaum entkommen. Aus allen Poren und Kanälen trommelt und tröpfelt die »kommerzielle Propaganda« (Aldous Huxley) auf uns ein. Sie will nicht nur unsere Aufmerksamkeit erringen und uns dazu animieren, die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen zu kaufen, sie will uns vor allem auch konstruierte Bedürfnisse einimpfen. Hirn und Herz sollen auf Linie, der Mensch als Ganzes auf Konsum getrimmt werden. Denn nur die Befriedigung des Kaufens verspreche Glück, Zufriedenheit und Sinnerfüllung. Dieses, durch endlose Wiederholungen gepredigtes, subtiles Dogma, verdeutlicht, dass Reklame eben nicht nur harmlose Zerstreuung ist, sondern religiös anmutende, ideologische Propaganda im Dienste von partikularen Renditeinteressen. Weiterlesen