Männlich. Weiß. Hetero.

Ich bin privilegiert und weiß es gar nicht. Ich werde wohl angeblich weniger diskriminiert. Generalisierte Vorwürfe und Anschuldigungen zählen nicht! Deshalb stehe ich in der Opferpyramide ganz unten. Ich habe meine Fresse zu halten! Mir habe es doch gut zu gehen! Ich dürfe nicht klagen, jammern oder mich diskriminiert fühlen! Beispielsweise wegen der Frauenquote, dem Sorge‑, Scheidungs- und Unterhaltsrecht in Deutschland oder, dass Männern (also auch mir) generell unterstellt wird, gewalttätig, gefühllos, notgeil und egoistisch zu sein. Ich bin männlich, weiß und heterosexuell. Ich gehöre zur Tätergruppe, sagen sie. Latente Männerfeindlichkeit im Gewand von linksgrüner, feministischer Komfortzonen-Gender-Ideologie. Das ist natürlich keine Diskriminierung. :nene:

Genau! Und was machen wir gegen Krankheiten? Wir bekämpfen sie!

[»In diesem Beitrag verwende ich keinen Gender-Gap (Unterstrich, z. B. in Schüler_innen), um Menschen, die sich als Frauen, Männer, Trans*-Personen, Inter*, gendernonconforming, genderqueer, twospirit, weder*-noch*, sowohl*-als auch*, als weder das eine noch das andere und als dazwischen definieren, direkt anzusprechen. Ich bitte untertänigst um Verzeihung!«]

Aufbewahrungsanstalten

Im aktuellen Böckler Impuls (Ausgabe 18–2018) von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (DGB), gibt es eine interessante Untersuchung zum Thema »Nachts in der Kita«. Kinderbetreuung, die 24 Stunden am Tag und auch an Wochenenden möglich ist. Deutschlandweit gebe es bereits zehn Einrichtungen die eine 24-Stunden-Betreuung anbieten. Die Nachfrage steigt. Zwar betonen die Forscher, dass sie »kein Ersatz für familienfreundliche Arbeitszeiten« seien, behaupten aber, dass sie grundsätzlich geeignet sind, um »Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern, ohne dass die Kinder Schaden nehmen.« Sagen zumindest die Leiterinnen der besagten 24-Stunden-Kitas sowie die Forscher der Studie.

»Alles in allem gehen die Befragten davon aus, dass erweiterte Betreuungszeiten nicht schädlicher sind für das Kindeswohl als die regulären Zeiten.«

Interessant, dass hier kein Pädagoge oder Psychologe zu dem Thema befragt wurde. Statdessen erweisen die Forscher den Kindern hier einen Bärendienst. Gerade für Kleinkinder ist eine übermäßige Fremdbetreuung nicht immer ohne Folgen. Die zahlreichen Untersuchungen hierzu, erwähnt die Studie mit keiner Silbe. Unternehmen und Industrie wird es freuen. Schließlich sollen so gut wie alle Lohnarbeiter (und eben nicht nur Feuerwehr-Leute, Polizisten, Altenpfleger etc.) am besten immer verfügbar sein. 24-Stunden-Kitas eignen sich hierfür bestens, um die Kinder jederzeit abschieben liebevoll betreuen zu können.


Kinder in Deutschland
Der pädagogische Happen

Der Anschlag (57)

Alle privaten und öffentlichen Massenmedien in Deutschland wollen ab sofort nicht mehr die Meinung von Industrie, Kapital und Werbeindustrie verbreiten, sondern investigativ und kritisch berichten. So wollen sie regelmäßig große Listen und Tabellen über Unternehmen veröffentlichen, die Gelder veruntreuen, kriminell und korrupt handeln, Gifte in die Natur kippen sowie Massenentlassungen betreiben. Außerdem wollen sie täglich neutral-positiv über alle Protest- und Streikaktionen sowie Demonstrationen berichten, die in ganz Deutschland stattfinden. :jaja:

Das Bundesinnenministerium will nach dem Vorbild von Lima, der peruanischen Hauptstadt, in allen großen Städten Deutschlands große Mauern errichten, die reiche von armen Menschen trennen sollen. »Wir brauchen einen wirksamen Schutz vor Kriminalität«, so der Bundesinnenminister.

Seit rund 17 Jahren ist die Bundeswehr in Afghanistan stationiert. Nach dem Willen der Bundesregierung soll sie dort noch weitere 50 Jahre Mädchenschulen, Brunnen sowie demokratische Schutzwälle errichten. :jaja:


»Der Anschlag«

Im Gedenken an...

Kurt aka Roger Beathacker von »Nebenbei bemerkt«, der 2009 verstorben ist.
Jochen Hoff von »Duckhome« der 2017 verstorben ist.
Charlie vom »Narrenschiff«, der 2018 verstorben ist.

Es war und ist ein seltsames Gefühl, Menschen, die man nicht persönlich kannte, aber mit denen man viele Gedanken geteilt hatte, zu verlieren. In unserer schnelllebigen, digitalen Blog-Landschaft ist es schwierig, inne zu halten. Ich möchte es dennoch einmal versuchen. Auch ich nehme mir regelmäßig vor, in ihren Archiven zu stöbern, mache es dann aber irgendwie doch nicht. Sorry, Kollegen! Ich hoffe, Ihr verzeiht mir? Das ist aber letztlich nicht nötig, da ich von allen Dreien noch spezielle Gedanken und Beiträge im Kopf habe. Von Kurt beispielsweise seine legendären »Amtsschimmel«-Beiträge, von Jochen seine beißende Kritik an der Vermögensverteilung und von Charlie seine sehr spannenden Buch-Empfehlungen. Irgendwann müssen wir alle gehen. Aber Ihr habt deutliche Fußabdrücke hinterlassen! Frohes Neues Jahr!

Presseblick (78)

Wie diskreditiert man jede Form von Medienkritik? In dem man nicht die Botschaft angreift, sondern den Sender der Botschaft unglaubwürdig macht. Nur weil ein paar vermeintlich rechte Deppen »Lügenpresse« schreien (Wie? Die BILD sagt immer die Wahrheit?), bedeutet das eben nicht, dass jede Form von (auch linker) Medienkritik Populismus, Verschwörungstheorie, Antisemitismus, Fake News oder braune Nazi-Scheiße ist. Aber genau so einfach machen es sich viele Journalisten in den LeiDmedien. Stefan Niggemeier bringt es auf den Punkt: »Was in der Wahrheitspresse steht, kann ja gar nicht falsch sein!« Und wieder was gelernt. :jaja:

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Rainer Mausfeld

Was einmal Geist hieß, wird von Illustration abgelöst.“
(Theodor W. Adorno. »Minima Moralia«. Suhrkamp Verlag. 8. Auflage 2012.S. 160)

Verschwörungstheorie. Populismus. Populistische Verschwörungstheorie. Antisemitismus. Putinversteher. Die weltverleugnende Wohlfühl-Mitte hat schon längst sämtliche Inhalte überwunden. Es geht nur noch um Etikettierung, Diffamierung und um Ausgrenzung aller Analysen und Argumente, die das neoliberale Narrativ beschädigen könnten. Aktuelles Beispiel: Prof. Rainer Mausfeld. Bis vor kurzem wurde er in der Wikipedia noch als Professor für Psychologie betitelt. Nun, da sein Buch »Warum schweigen die Lämmer?« auf der Spiegel-Bestseller-Liste gelandet und er ein regelrechter YouTube-Star geworden ist, wurde auch er bei Wikipedia negativ gelabelt: »stark populistische und mitunter auch verschwörungstheoretische Züge.«

Selber denken, argumentieren und sich mit den Inhalten auseinander zu setzen, scheint absolut nicht mehr zeitgemäß zu sein. Stattdessen: »der ist iieeh und schmuddelig! Halte Dich lieber von dem fern!« Kontaktschuld ist wieder voll im Trend: »war Gast bei KenFM«, nennt sich das heute beispielsweise. Mir ist (mit Verlaub) scheissegal, wie ihr Alpha-Journalisten, Talk-Show-Promis, Politiker, Watch-Blogger oder Wikipedia-Soldaten Querdenker-Menschen in der Öffentlichkeit etikettiert! Ich mache mir selbst ein Bild anhand der Inhalte. Danke.


»KenFM«
»Populismustheorie«
»Anleitung zur Ausbeutung«

Kultfilm: »Robocop«

Copyright Metro Goldwyn Mayer (MGM)

Zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört »Robocop« aus dem Jahr 1987 von Paul Verhoeven. Der Film funktioniert auf vielen Ebenen ganz hervorragend. Er beinhaltet zynische Gesellschaftskritik, beißende Medienschelte sowie dystopische Realsatire. Viele subtile Warnungen an die naive Fortschrittsgläubigkeit sind heute komplett unaufgeregter Alltag geworden: Söldner-Firmen, chronische Unterfinanzierung der Polizei, Privatisierungen öffentlicher Daseinsfürsorge, Massen-Überwachung, Kommerzialisierung sämtlicher Lebensbereiche, Drohnenmorde oder die massenmediale Verblödung durch Trash-TV-Sendungen. Spoiler-Warnung!

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»Ich bin stolz!«

Ich bin stolz auf meine Sklavenmoral.
Ich bin stolz auf meine emotionale Meinung.
Ich bin stolz darauf, früh aufzustehen.
Ich bin stolz darauf, keine Hobbys oder Leidenschaften zu haben und stattdessen ‑ganz und ausschließlich- nur für meine Kinder da zu sein.
Ich bin stolz auf meine Eindimensionalität und Ich-Perspektive.
Ich bin stolz auf unser schönes tolles Deutschland!

Und worauf seid Ihr so stolz? :shock:

Emanzipation

Über einen Deutschlandfunkkultur-Podcast bin ich auf die Luxus-Prostituierte Salomé Balthus aufmerksam geworden. Sie selbst sagt: »Was ich mit meinem Unterleib tue, entscheide ich selbst.« Für einen Großteil von radikalen Feministinnen sind Prostitution und Pornografie Frauen-Unterdrückungs-Maschinerien und gehören bekämpft. In ihrem Weltbild ist kein Platz für Frauen, die Spaß am Sex haben oder damit gar gerne ihr Geld verdienen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf und soll.

Nun wurde Salomé Balthus von Gunhild Mewes (»Kämpferin gegen die Vergewaltigungskultur«) »wegen Verbreitung pornografischer Schriften« angezeigt. Es sind eben nicht immer nur Männer, die per Generalverdacht sowieso alle Täter, Vergewaltiger und Unterdrücker ‑also stets schuldig sind- sondern auch selbstbewusste Frauen, die den radikalen Feministinnen nicht passen:

»Es ist genau dieser Stolz, die schamlose laszive Weiblichkeit, vor der alle die Angst haben, die Frauen lieber als Opfer sehen wollen. Lässt das nicht tief blicken? Steckt in diesem Opferbild nicht mehr Verachtung und Machtanspruch als in jedem schlüpfrigen Herrenwitz? Wie viel mehr fürchte ich den Neid der Frauen, als die Geilheit eines Mannes.«

Alle Männer, Porno-Darstellerinnen und Sex-Arbeiterinnen moralisch und rechtlich vor-zu-verurteilen, hat für mich nichts mit Emanzipation, Frauenbefreiung oder Feminismus zu tun, sondern mit einer menschenverachtenden, sexistischen Hetz- und Diskriminierungs-Ideologie. Übrigens: Das Verfahren gegen Salomé Balthus wurde eingestellt.


Romantische Krawallchaotinnen
Die Spaltung der Geschlechter
Gender. Sex. Bullshit.