Zugetackert und vollgeschmiert

Rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland sind laut einer im Mai vorgestellten Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) tätowiert. Der Bundesverband der Tätowierer (BVT) spricht sogar von bis zu acht Millionen

- dpa-Meldung vom 1. Juli 2014

Anmerkung: Als ich vor einigen Wochen im Freibad war, ist mir das zum ersten Mal so extrem aufgefallen, wie viele eigentlich angemalt sind. Ob Tribals, chinesische Zeichen, Tiere, Fantasy-Bilder oder der Name des eigenen Kindes – jeder will sich seine ganz persönliche (Massen-)Individualität auf den Körper klatschen, um allen seine Einzigartigkeit zu präsentieren. Auch bei der WM 2014 konnte man viele tätowierte Fußball-Spieler sehen. Individualität ist jedoch nicht etwas, dass man besitzen und vorzeigen kann, sondern eine Lebenseinstellung, ein Charakterzug, etwas, das man lebt und nicht kaufen kann.

9 Gedanken zu “Zugetackert und vollgeschmiert

  1. « rainer sagte am Donnerstag, 10. Juli 2014 um 10:13 :
    ....das ist ein Zeichen von Selbstverstümmelung.... «

    wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten ... :prof:

  2. Ich find’s nicht schön, wie so manche Mode. Aber wer will soll sich halt Tätowieren. Immerhin vertickt mein Laden auch Tätowiermaschinen :-)

    Mit Individualität haben Tätowierungen allerdings nicht sehr viel zu tun. Was soll an etwas, was wohl so um die 10% der Gesamtbevölkerung haben, individuell sein? Die Ausgestaltung? Das könnte sie, wenn die Tätowierten nicht aus einem Musterkatalog wählen würden ...

  3. Tattoos sind Modetrend, Kunst, Stammeszeichen, Lebensgefühl, Schmuck oder schlicht Alltagskultur.
    Doch bedauerlicherweise sind nicht alle »Brandings« Ausdruck von Schönheit, gelungener Komposition und starker Symbolkraft — viele Motive wirken trashig, lediglich massenkompatibel, phantasielos und unüberlegt.

  4. Leute, geht ein bisschen tiefer. Tattoos und Comics haben unglaublich viel gemeinsam. Was andere als trashig empfinden, will möglicherweise auch genau dies sein, und steckt den Bewertern fürs Edle und Schöne damit den Stinkefinger in den Hals. Kultur, ist es allemal, — und die hat nun mal viele Gesichter. Und Selbstverstümmelung, ‑ist wahrlich größer, als ein Tattoo. Was jeden Tag zu besichtigen ist, — in einer Vielfalt, — die schier unglaublich ist.

  5. Die Tätowierten von Heute sind die Laserbehandlungskunden von Morgen. Es gibt wohl kaum einen kapitalistischen Geschäftszweig der einer so sicheren Zukunft entgegen sieht wie Hautlaserstudios.

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