Vollbeschäftigung erreicht!

Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Pressekonferenz gestern mitteilte, ist die Massenerwebslosigkeit in Deutschland überstanden: »Jeder, der arbeiten will, findet nun auch eine Arbeit«, so Merkel. Mit einer groß angelegten Joboffensive im öffentlichen Sektor, einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sowie einer Entkoppelung der Sozialabgaben vom Faktor Arbeit, ist es der Bundesregierung gelungen, innerhalb von nur 5 Jahren die Massenerwerbslosigkeit von statistisch schöngerechneten 3 Millionen (also ca. 6 Millionen) Arbeitslosen, auf sagenhafte ca. 100.000 Arbeitslose zu reduzieren. Während die Mehrzahl der Bürger die Entwicklung begrüßt, sind die Reaktionen aus der Wirtschaft eher verhalten.

Zu den noch rund 100.000 verbliebenen Erwerbslosen in Deutschland würden vor allem Menschen zählen, die krankheitsbedingt nicht arbeiten gehen können oder arbeitslos geworden sind, weil sie von der Massenerwebslosigkeit gelebt haben. Gleichzeitig sind alle Formen prekärer Beschäftigung, wie Praktikas, Mini-Jobs und 1‑Euro-Jobs komplett abgeschafft worden. Jede Lohnarbeit verspricht ab sofort ein existenzielles Auskommen.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), viele Arbeitgeberverbände, führende Ökonomen sowie Hans-Werner Sinn vom IFO-Institut in München, fürchten einen steigenden Fachkräftemangel und den Zusammenbruch wichtiger Wirtschaftszweige. »Außerdem sei das Druckpotential der Lohnarbeiter, Betriebsräte und Gewerkschaften, im Gegensatz zu den Unternehmen, unverhältnismäßig gestiegen«, so Sinn im Interview mit SpiegelOnline. Arbeitskräfte könnten nun in Vorstellungsgesprächen, bei Lohnverhandlungen und bei Betriebsvereinbarungen einen viel zu großen Druck auf die Unternehmen ausüben. Schließlich gäbe es fortan »zu wenig Ersatz«, so Sinn.

Bewerbungscoacher, Dozenten aus der beruflichen Weiterbildungsindustrie, ehemalige Sachbearbeiter aus den Jobcentern und Arbeitsagenturen sowie private Arbeitsvermittler,  wollen den Verein »Pro Erwerbslosigkeit e.V.« gründen, um der Öffentlichkeit die wichtige Bedeutung der Massenerwerbslosigkeit zu vermiteln.

Die große Mehrzahl der Menschen in Deutschland empfindet diese Entwicklung jedoch als sehr positiv. Familien können ernährt und Wohnungen bezahlt werden, der demütigende Gang zur Arbeitsagentur bzw. zum Jobcenter sowie Gängelungen, Schikanen und Sanktionen entfallen. Depressionen und Suizide, aufgrund von Erwerbslosigkeit oder prekärer Beschäftigung, sind massiv zurückgegangen. Durch die bundesweite und branchenübergreifende Arbeitszeitverkürzung haben die Menschen mehr Zeit für Familie und Freunde und sind glücklicher und ausgeglichener geworden. Zudem sind die Menschen solidarischer: der Neid und das Misstrauen zwischen abhängig Beschäftigten und Erwerbslosen ist zurückgegangen. Auch die Ausländerfeindlichkeit ist stark gesunken.

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