Die perfekte Kindererziehung

  1. Einem Kind 10 mal sagen, »lass das sein!« bzw. »hör auf damit!« und beim 11. mal keine Konsequenz folgen lassen.
  2. Dem Kind keine feste Tagesstruktur geben. Es gibt Essen, wenn es Hunger hat und es wird schlafen gelegt, wenn es die Augen zu macht.
  3. Sich als Eltern nie selbstkritisch hinterfragen und die eigene Erziehung als unumstößlich perfekt ansehen.
  4. Den Fernseher als Ersatzbabysitter und Süßigkeiten als Ruhigsteller nutzen.
  5. Schnell vom eigenen Kind genervt sein, wenig Geduld haben und alles persönlich nehmen.
  6. Das Kind bei guten Noten belohnen und bei schlechten Noten bestrafen.
  7. In Kindern immer nur das Schlechte sehen und sie maßregeln bevor sie etwas getan haben.
  8. Dem eigenen Kind, ohne Ausnahme, alles geben was es haben will.
  9. Den Kindern vermitteln, dass Geld und Lohnarbeit das Wichtigste im Leben sind.
  10. Das Kind, so oft es geht, in sein Zimmer schicken, sofern es eines hat.

Habt ihr weitere »Erziehungstipps«? ;)

15 Gedanken zu “Die perfekte Kindererziehung

  1. Das Kind möglichst frühzeitig an gesunde Ernährung gewöhnen: Cola, Chips, Fritten, Pizza,...
    (die genannten Lebensmittel enthalten maximale Kalorien bei minimalem Preis und sind daher sehr geseund für dia häuslichen Finanzen)

  2. Immer fragen: »Möchtest Du das?«
    Dem Kind immer Vorbild sein! Aber nicht wundern, wenn dem eigenen Arsch...charakter eine Kopie folgt. Obwohl... am Ende sind wieder andere schuld. Lehrer, Peer Gruppe, Dieter Bohlen, etc.

  3. Ich hörte einmal eine Mutter zu ihrem Sprößling sagen: »Nein, Du willst das jetzt nicht«. Es scheint mir überhaupt vorteilhaft, dem Kind möglichst oft mitzuteilen, welche Gefühle es zu welcher Zeit haben darf. Das stärkt mit Sicherheit das Selbstvertrauen.

  4. Das Kind möglichst sofort nach der Geburt fremdbetreuen lassen, damit es sich nicht an solch unmoderne Dinge wie Geborgenheit bei der eigenen Mutter oder dem eigenen Vater gewöhnt. Spätere psychische Störungen sind darauf zurückzuführen, dass die Fremdbetreuung nicht früh genug begonnen wurde. Mami muss sich schließlich als Verkäuferin für € 5,00 die Stunde selbst verwirklichen und Papi arbeitet so gerne im Stahlwerk. Ach was, am besten das ganze Kinderkriegen an Profis auslagern! Fürs Kinderkriegen Leihmütter, fürs Betreuen Kita und nicht vergessen: dafür erwarten wir ewige Dankbarkeit und tägliche Besuche im Altersheim (in das uns die Kinder abgeschoben haben).

  5. Mit allem einverstanden bis auf Punkt 2. Was soll an einer nicht allzu festen Tagesstruktur schlecht sein? Eine feste Tagesstruktur ist doch gerade eine Komponente jener Selbstdisziplin, die eine durch und durch auf Arbeit fixierte Gesellschaft dem Einzelnen aufer- bzw. nahelegt; eine Tagesstruktur also, die den Anforderungen eines fremdbestimmten Ideals entspricht, nämlich jenem des selbstdisziplinierten Lohnarbeiters. In diesem Sinne widerspricht Punkt 2 tendenziell Punkt 9.

  6. Was soll das?

    Wie wäre es einfach mit einer normalen Erziehung, wie sie einem »im Blut« liegt?
    Ich lasse mir weder von den Eva »Mutterkreuz« Herrmanns, irgendwelchen verklatschen Birkenstocktrullas oder sonstjemanden die Welt erklären!

    Den größten Schaden richtet sowie Glotze an (kann man ja super verbieten, dann wird der Filius halt beim Schulfreund »Hausaufgaben machen« etc.) und Schule, wo einem kleinen Kind schon früh der moderne Faschismus (stimmt schon so ohne Anführungszeichen!) gelehrt wird; jeder gegen jeden, nur der Starke überlebt, verstell dich, halt’s Maul!

    Insofern hat unsere »Zivilisation« schon Generationen missratener Blagen auf dem Gewissen, was man als die »gute Zeit« und »Benimm« schön verklären kann.

    Ich bin dankbar für das Internet — die größte anonyme Selbsthilfegruppe der Welt — wo endlich mal offenbar wurde, was wirklich in uns tickt, jeder der zu sehr unsere wahre Natur verleugnet, bekommt den Boomerang knallhart ins Genick zurück.

    Liebe und ein Nein zur rechten Zeit, Selbstbewusstsein aber auch Verständnis für andere, so würde ich rangehen...
    Dann kann man auch mal schön vor der Glotze rumgammeln (DVD!)

  7. Naja, vielleicht noch die zeitgemäß pädagogische Variante?

    »Aber ich wollt doch nur auf’s Klo«, krähte Klein-Lisa. »Das geht nicht«,
    meinte ihre Mutter. »Es wird Zeit endlich erwachsen zu werden. Dazu gehört
    auch zu wissen, was man kann und was nicht.« Also wartet Klein-Lisa
    den pädagogisch vordefinierten Rahmen ab, in welchem ihr ihre Mutter
    beibringen würde, aufs Klo zu gehen.

  8. Punkte 1, 2, 4 und 8 sind doch praktizierte antiautoritäre Erziehungsmethoden!?
    Oder habe ich da was falsch verstanden, von dem was ich nicht kappiert habe? ;-)

  9. Dem Kind so oft wie möglich aufzeigen, dass Liebe und Zuneigung verdient werden wollen (so wie überhaupt alles im Leben). Wenn es nicht spurt oder mal wieder etwas kaputt macht, darf der/die Kleine sich nicht wundern, wenn’s ein paar Tage keine Umarmung abzuholen gibt.

    Und als Alternative zu Punkt 4 das Kind so viel wie möglich beschäftigen mit Musikunterricht, dritter Fremdsprache, Fördergruppe und 3 Mal Sport die Woche... eigentlich egal, Hauptsache der Terminkalender ist immer gut gefüllt.

  10. @Blogwart

    Eine feste Tagesstruktur gibt Sicherheit und Ordnung. Dazu gehören feste Tagesrituale, wie gemeinsames Essen, zu Bett-geh-Zeiten oder TV-Zeiten. Du magst das als Vorstufe zur Lohnarbeitserziehung sehen (da ist sicher auch was dran), dennoch gibt es Kindern Sicherheit, wenn sie einen verlässlichen Rahmen vorfinden.

    @Andrea

    Wenn Du Dich in Kitas umhörst, dann wirst Du feststellen, dass sehr viele Eltern ihre Kinder schon in den ersten 6 Monaten in die Kita geben.

    @HMxxx

    Das ist die perfekte Kindererziehung. Nach diesen Regeln wird jedes Kind glücklich, zufrieden und selbstbewusst werden ;)

    @all

    Super Vorschläge! :D

  11. Mit Kindern (durchaus bis in die Pubertät) wie mit Kindern reden ist auch ein guter Weg zum späteren Deppen. Mit meinen Kurzen hab ich schon in frühen Jahren über Leben und Tod, Krieg und Frieden, das Universum und den ganzen Rest diskutiert. Was sollte ich machen — Sie haben gefragt, ich hab kurz nachgedacht und dann ruhig meine Ansicht der Dinge widergegeben, dann ging meist eine spannende Diskussion los aus der ich oft genau so viel lernte wie die Kurzen.

    Mit Stolz sehe ich heute, dass mein Jüngster gern mal seinen Physiklehrer aushebelt, weil er wissen will, warum ein Spiegel spiegelt. »Weil der das Licht zurückwirft« reicht nicht, der Kurze will das auf der subatomaren Ebene wissen (ich hätte ihm vielleicht nicht die Stringtheorie erklären sollen). Meine Tocher zerlegt derweil ihren Religionslehrer mit blitzgescheiten Fragen. Erstaunlicher Weise sind die Noten ziemlich gut. ;-)

  12. @ninjaturkey: Ich hatte erst im Studium gelernt, warum der Himmel wirklich blau ist. Reflektionen an Oberflächen sind auch erst erklärbar, wenn man Maxwell und die Lenz’sche Regel kennt. Du übertreibst. :prof:
    Ich nehme Kinder aber auch ernster als manchen Erwachsenen und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Mit den Kindern. :D

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