Wider dem Materialismus

Der Abenteuerfilm »into the wild« aus dem Jahre 2007 von Sean Penn handelt von einem Aussteiger. Chris hat gerade sein Studium hinter sich, will sich aber nun nicht in die ihm zugewiesene Rolle fügen, sondern um die Welt reisen und am Ende ein einsames Leben in Alaska führen. Er widersetzt sich der  Maschinerie von Lohnarbeit, Konsum und funktionellem Status-Denken. In einer Szene sitzt er mit seinen Eltern in einem Restaurant und sie möchten ihm für sein bestandenes Studium ein neues Auto schenken. Im folgenden nun diesen kurzen Dialog.

Eltern: Wir wollen Dir ein neues Auto kaufen.

Chris: Und warum brauche ich ein neues Auto? Mein Auto läuft super. Glaubt Ihr denn,  ich würde nen dicken Schlitten wollen? Macht Ihr euch Sorgen was die Nachbarn denken?

Eltern: Wir wollten Dir auch keinen brandneuen Cadillac vor die Tür stellen, sondern nur ein schönes neues Auto, mit dem Du sicher fährst. Du weißt doch nie, wann das Ding da draußen vielleicht einfach explodiert.

Chris: Ach komm. Was soll das? Explodieren? Seit Ihr denn verrückt, das ist ein tolles Auto. Und ich will kein neues Auto. Ich brauch kein neues Auto. Ich will nicht noch ne Sache.

Eltern: Schon gut.

Chris: Diese Sachen. Sachen, Sachen, Sachen.

Eltern: In Ordnung. Alles muss immer kompliziert sein.

Chris: Danke. Ich möchte einfach nichts.

4 Gedanken zu “Wider dem Materialismus

  1. Sachen zu haben ist einfach, Sachen abzulehnen ist kompliziert. Nicken und absegnen. Das Prinzip der Gesellschaft. Nicke wenn man deine Schulleistung bewertet, wenn man dir Arbeitsplätze vorenthält, wenn dir erklärt, die soziale Ungleichheit sei nun mal so. Immer nicken. Wenn der Chef dir auf den Kopf kackt, nicke und bedanke dich. Und zu jeder Sache, die du konsumieren kannst — Autos mit hirnrissigen Schnickschnack, Handy mit nutzlosen Funktionen, extra Hobel für Gurken und extra Hobel für Karotten. Schnickschnack und Firlefanz sind abnickbar. Wehe dem, der Sachen nicht will. Dann wird es kompliziert, weil man die Normen der Gesellschaft verläßt.

  2. Ich hab dafür immer eine oberste Direktive der Sternenflotte.
    (Kennt sonst keiner ;-)
    Stellt euch das Paradies auf Erden vor. Alle sind glücklich, tolerant, fröhlich, friedlich, — und überhaupt, — alles perfekt.
    Wer von uns wäre wohl der erste, der aus der Reihe tanzt ?
    Die Direktive ist ganz einfach: Zickenmacher sind das Salz in der Suppe, die den Koch veranlasst, sie beim nächsten Mal besser zu würzen.

    (Wegen dem geklauten Zickenmacher entschuldige ich mich)

  3. Obwohl ich meiner Mutter gesagt habe, dass ich mit meinem Handy Musik höre und dass ich keinen neuen Player brauche, will sie mir einen Ipod nano schenken. Einfach so, ich werde es dankend annehmen, weiterverkaufen und das Geld sparen:)!!! Das hätte der Jüngling im Film auch machen sollen:)!

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