Kinder in Deutschland; Teil 41: Kinderwunsch

kinderwunsch_titelNoch lange bevor das Thema Erziehung eine Rolle spielt, gibt es den Wunsch nach eigenen Kindern. Nach einer eigenen Familie. Bei Frauen ist dieser in der Regel deutlich ausgeprägter als bei Männern. Viele Liebesbeziehungen werden hierbei auf eine harte Probe gestellt. Nicht nur beim ersten, sondern auch beim Wunsch nach einem zweiten oder sogar dritten Kind. Eltern‑, Mutti- und Frauen-Internetseiten sowie Foren sind voll mit Beiträgen von vermeintlich verzweifelten Frauen, die ihre Männer nicht dazu bringen können, so viele Kinder in die Welt zu setzen, wie sie gerne haben wollen. Und anstatt nach den Ursachen und Gründen zu fragen, warum sich so viele Männer im sogenannten Zeugungsstreik befinden, werden primär Taktiken und Strategien besprochen, um die eigenen Interessen durch zu setzen. Gleichzeitig wird den Männern pauschal eine Schuld zugesprochen, indem behauptet wird, sie seien für ein Kind nicht reif genug, sie wären egoistisch oder sie wollten einfach keine Verantwortung übernehmen. Weiterlesen

Der pädagogische Happen (5)

Eine typische Szene auf dem Spielplatz, die täglich überall in Deutschland passiert. Mit Mutter (M) und Kind (K).

_happen_K: »Du Mama, magst Du mit mir Fußball spielen?«
M:
»Jetzt nicht, vielleicht später, ja?« (widmet sich sofort dem smartphone.)
K: (10 Minuten später. Aufgeregt.) »Mama?«
M: (reagiert nicht. Im smartphone versunken.)
K: (wird lauter) »Maaamaa?«
M: (genervt) »Ja, was ist denn? Wieso schreist Du denn so?«
K: »Ich habe ein Tor geschossen!«
M: (Gekünstelt. Falsch. Desinteressiert. Geheuchelt.) »Ja super, toll gemacht!« (wischt wieder auf dem smartphone.)

Der pädagogische Happen (4)

_happen_»Du Papa?«

»Ja?«

»Was ist denn eine Payback-Karte?«

»Eine Payback-Karte ist eine Karte, die dazu dient Dein Einkaufsverhalten zu dokumentieren und an Deine persönlichen Daten zu kommen. Den Leuten wird aber erzählt, sie können damit Geld sparen. Das wirkliche Geld damit macht aber der Besitzer des Supermarktes.«

»Und warum fragen Dich die Verkäufer immer danach?«

»Ihr Chef hat ihnen gesagt, dass sie jeden Kunden danach fragen sollen. Und weil sie Geld für ihre Arbeit bekommen und ihr Tun nicht hinterfragen, machen sie das auch. Egal, ob das Sinn macht oder nicht.«

Kinder in Deutschland; Teil 40: Erzieher. Lehrer. Eltern.

erz_titelDer Leistungs‑, Selbstoptimierungs- und Wettbewerbswahnsinn hat in Deutschland viele soziale und empathische Errungenschaften zerstört. Kinder werden heute zunehmend als Investitionsobjekte, Ressourcen (»Kinder sind unsere Zukunft!«) und als Selbstverwirklichungs-Projekte wahrgenommen und definiert. Der freie Kinderwille ist fast gänzlich verschwunden. Stattdessen sind sie den Interessen von Eltern, Schule, Politik, Wirtschaft und Medien komplett ausgeliefert. Statt aber zu hinterfragen, warum die Kleinen heute so überfrachtet werden, warum es vor 30 Jahren noch keine Helikopter-Eltern gab und warum wir oft völlig übertriebene Erwartungen und Anforderungen an Kindergärten, Schulen und unseren Nachwuchs haben, wird die Verantwortung hierfür wie in einem Ping-Pong-Spiel zwischen Eltern, Erziehern und Lehrern ständig hin und her geschoben. Weiterlesen

Der pädagogische Happen (3)

_happen_»Warum ist das Schwimmbad jetzt in diesem Jahr schon wieder teurer geworden? Briefe verschicken auch? Und Lebensmittel?«

»Weil wir in einer Welt leben, in der Geld mehr zählt, als Freude, Liebe und Menschen.«

»Und warum leben wir in so einer Welt?«

»Weil manche Menschen nie genug bekommen können und sie ihren großen Reichtum nicht teilen wollen.«

»Aber kann man das nicht ändern?«

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Neulich auf dem Spielplatz

spielplatz_titelGespräch mit einer Mutter. Ihre 4 Jahre junge Tochter schaukelt gerade.

Mutter: »Also ich will schon, dass Helena (Name geändert) später Abitur macht und studiert.«
Ich: »Daran denkst Du jetzt schon? Sie ist doch erst im Kindergarten.«
Mutter: »Je früher desto besser! Wenn ich schon sehe, wie hier die Vorschularbeit so läuft, dann muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich mir nicht eine andere Einrichtung suche.«
Ich: »Echt jetzt? Aber sie hat doch hier ihre Freundinnen und sie geht doch auch gerne in die Kita, oder?«
Mutter: »Das schon, aber die Bildungsarbeit gefällt mir hier ganz und gar nicht. Mal sehen, vielleicht suche ich für sie später auch einfach nur einen Arabisch-Sprachkurs. Die Sprache ist ja jetzt wichtig, wegen den ganzen Flüchtlingen und so.«
Ich: »Willst Du sie nicht erstmal nur Kind sein lassen? Der Lohnarbeitswahnsinn kommt doch noch früh genug.«
Mutter: »Ja. Eben!«

Der pädagogische Happen (2)

_happen_»Du Tante? Ich habe heute in der Schule gelernt, dass die Würde des Menschen in Deutschland unantastbar sei. Warum leben dann so viele Menschen auf der Straße und betteln?«

»Die sind alle selbst schuld. Sie trinken Alkohol oder nehmen andere Drogen. Viele tun auch nur so, weil sie Dein Geld wollen. Sie haben ihre Würde verspielt und sind selbst schuld.«

Der pädagogische Happen (1)

_happen_»Papa? Was muss ich können, um ein guter Journalist zu werden«

»Du Musst vor allem gut ab- und umschreiben können. Die Inhalte werden Dir schon geliefert und vorgegeben. Und denke immer daran, nur das zu schreiben, was Dein Chef Dir sagt und was ihn nicht verärgert! Dann wirst Du auch ein guter Reporter werden!«

Kinder in Deutschland; Teil 39: Gender

gender_titel

Akt 1

(In der Universität. Im Gender Studies Seminar.)

Dozentin: (fest davon überzeugt) Jedes Kind wird geschlechtsneutral geboren. Die Geschlechtszugehörigkeit wird sozial konstruiert und durch die Herrschaftsstrukturen bestimmt. Rosa und Puppen für Mädchen. Blau und Autos für Jungs.

Student: Aber jeder Mensch hat doch von Geburt an eigene Geschlechtsmerkmale, Hormone und Erbanlagen. Spielen die etwa keine Rolle? Weiterlesen