»Sound of Freedom«

Der US-Film von Alejandro Monteverde, mit James Caviezel als Tim Ballard in der Hauptrolle, behandelt den internationalen Menschenhandel mit dem Schwerpunkt der Pädokriminalität. Der Film selbst war in den USA ein großer kommerzieller Erfolg, wurde jedoch von den Massenmedien größtenteils negativ geframt und mit »Verschwörungserzählungen« und »QAnon« in Verbindung gebracht, obwohl der Film das überhaupt nicht thematisiert.

Ganz im Gegenteil erzählt er eine weitestgehend wahre Begebenheit. Offensichtlich sollen sich die Menschen, wenn es nach den »Qualitätsmedien« geht, damit nicht beschäftigen. Die Fälle Epstein und Dutrox haben gezeigt, wie tief die »Eliten«, die Politik, Justiz, Medien, Geheimdienste und Behörden in die Pädokriminalität verstrickt sind. Amazon, Netflix, Disney — alle lehnten die Produktion und den Vertrieb des Filmes ab. Schließlich wurde er von den christlich angehauchten »Angel Studios« vertrieben. Daraufhin wurde der Film als Propaganda der christlichen Rechten geframt.

Der Film selbst verzichtet auf explizite Szenen und ist solide inszeniert. Kein Thriller im üblichen Sinne, aber das Thema ist filmisch unverbraucht. Letztlich kann ich aber den Wirbel, von allen politischen Seiten, schwer nachvollziehen. Es ist weder ein Verschwörungs-Skandalfilm, noch ein Aufklärungs-Blockbuster. Ein Großteil des Kinder-Menschenhandels spielt sich hier in Lateinamerika ab. Europa und die USA werden komplett ausgeblendet. Dabei wäre genau das investigativ gewesen.

Die Dialoge sind stellenweise mäßig, ebenso wie die Schauspieler. Der Film ist gut und das Thema wichtig — aber weit davon entfernt sich mit echten Perlen messen zu können. Ob man in Zehn Jahren von »Sound of Freedom« genauso sprechen wird, wie heute von »2001«, »Blade Runner«, »Apokalypse Now« oder »Taxi Driver« — da habe ich so meine Zweifel. Für einen Klassiker reicht es nicht. Fazit: sehenswert, aber wird dem Hype kaum gerecht. (imdb: 7,7)

5 Gedanken zu “»Sound of Freedom«

  1. Naja, muss ich mir jetzt nicht unbedingt ansehen, da mir die Thematik als Betroffener zur Genüge vertraut ist.

    Die schlimme Entwicklung der letzten Jahre in dieser Sache ist, wie gezielt versucht wird, das Thema zu diskreditieren, indem, wie du schon beschreibst, Bezüge zu Verschwörungstheorien, QAnon etc. aufgebaut werden. Ehrlich gesagt, habe ich mich bisher nicht damit beschäftigt, inwiefern diese Vorwürfe vielleicht zutreffen, ich halte das, selbst wenn es so sein sollte, für nicht relevant, weil auch das nur wieder ein weiteres Beispiel der Kontaktschuld wäre.

    Mir hat gereicht, wie man plötzlich über Michaela Huber hergezogen ist, als sie es gewagt hatte, das Coronanarrativ anzuzweifeln und dabei besonders auf die fatale Wirkung der Massnahmen auf Missbrauchsopfer hingewiesen hat.

    Auf diesen Zug sind damals sogar selbst Missbrauchsopfer aufgesprungen und haben mit allem, was Huber an Substantiellem in die Behandlung von Missbrauchsopfer eingebracht hat, regelrecht in der Luft verrissen, weil sie sich nicht mit einer ›Coronaleugnerin‹ gemein machen wollten.

    Das Thema ist schändlicherweise verbrannt worden, auch unter fleissiger Mithilfe sogenannter deutscher ›Kabarettisten‹ vom Schlage eines Welke oder eines Ehring.

    Ganz so als ob es Lügde, direkt vor der eigenen Haustür nie gegeben hätte. Dort hat man sich bekanntlich auch nie die Mühe gemacht, nachzuspüren, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass einem der Pädokriminialität nachweislich zumindest Verdächtigen weiter von Jugendämtern Kinder zugeschachtert werden.
    Aber gut, wenn ich sehe, wie in der CH die KESB arbeitet, erstaunt mich überhaupt nichts mehr.

    Dass das Phänomen Pädokriminalität bei uns ausgeblendet wird, überrascht ja überhaupt nicht, das ist Teil des Systems ›Haltet den Dieb!‹. Natürlich sind Kinder in Südamerika oder Asien leichter verfügbare Opfer als hier bei uns; aber, und das ist nicht unwesentlich, wird dieser systematische Missbrauch hier bei uns oft — siehe eben Dutroux oder ganz klar auch im Fall Lügde, von staatlicher Seite zumindest gedeckt, wenn nicht sogar gezielt alimentiert. Das sieht man genau daran, dass jeweils immer nur die Haupttäter selbst vor Gericht landen, aber nicht die Hintermänner, egal wie offensichtlich die Verstrickungen seitens von Jugendämtern, Gerichten und Polizei auch sind.

  2. Viel wahrscheinlicher für die Schwierigkeit mit dem Thema sind einfach kulturelle Vorurteile, die es gerade bei diesem Thema zuhauf gibt. Wie lange hat es gedauert bis männlicher Mißbrauch thematisiert wurde? Weiblicher wird immer noch unterm Deckel gehalten, mit viel krimineller Energie. Ziel ist aber nicht so sehr die direkte Verstrickung von Vertretern der »Eliten« zu verschleiern, sondern der ideologische Schutz von Frauen als den besseren Menschen.Täterinnen passen da nicht rein, und übrigens noch weniger Opfer, denn auch Frauen sind davon betroffen, und während die Täterin ja noch irgendwas »Starkes« an sich hat, ist das Opfer einfach nur der Looser- zumindest im Weltbild der politischen Korrektheit. In meinem nicht im geringsten, Opfer können nichts dafür und sind auch nicht schwach.
    Bei beidem ist es auch häufig ein reaktionäres Familienbild, das es zu schützen gilt- der meiste Mißbrauch findet nicht in der direkten Pädokriminalität statt (ohne diese verharmlosen zu wollen), sondern in den Familien, gerade Konservative und Rechte wollen das oft nicht wahrhaben.

  3. ½OT: Vielleicht bin ich nicht der Einzige, der bei »Sound of Freedom« zunächst an Fluglärm, insbesondere den von (US-)Militärflugzeugen denkt: So haben tatsächlich sogenannte Verteidigungspolitiker bzw. Minister Beschwerden von Fluglärm-Betroffenen abgebügelt, wobei gerade militärische Tiefflieger eindeutig Körperverletzung¹ betreiben.
    In diesem Zusammenhang darf ich als ein Detail von vielen der »alternativlosen Kriegsertüchtigung« die »zaghafte« Remilitarisierung des Flughafens Gütersloh (bei Bielefeld) erwähnen, z.B. https://www.unsere-zeit.de/die-wollen-sich-nicht-die-finger-verbrennen-4788858/
    -
    »wie tief die »Eliten«, die Politik, Justiz, Medien, Geheimdienste und Behörden in die Pädokriminalität verstrickt sind«
    Man könnte eine Parallele zu den »extrem« offensichtlichen Verstößen der katholischen Kirche² gegen ihre eigenen Gesetze ziehen, z.B. wenn ein Kardinal³ mehrere der »vaterlosen Neffen« seines Hofstaats bemuttert, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten sind. Meines Wissens hatte das Volk seinerzeit hierfür (Umgehung des Zölibats) deutlich mehr Verständnis als für die Kastration von Chorknaben und ähnlichem.

    ¹»Nach Schilderungen von Ärzten und Lehrern bekommen Babys Schreikrämpfe, Erwachsene Schockzustände, Kinder »verkriechen sich unter die Schulbank«.« https://www.spiegel.de/politik/wilde-saeue-a-e3c412c1-0002–0001-0000–000014332441 lässt sich per Textbrowser einfach so lesen
    ²Natürlich in der ganz fernen Vergangenheit, irgendwann zwischen Stein- und Bronzezeit
    ³In diesem Sinne kann die Erste Milliarde als moderner Kardinalshut gelten, jedenfalls potentiell

  4. @Art Vanderley

    Ja, das stimmt schon so, für meinen konkreten Fall halt im Sinne von ›dumm gelaufen‹, dass es gerade eben nicht innerhalb der Familie sondern an einem Ort geschehen ist, wo man es schlicht nicht erwarten würde — in Krankenhäusern, was auch nicht zu meiner Glaubwürdigkeit beigetragen hat.

    Bezeichnenderweise war es gerade das mehrheitlich weibliche Pflegepersonal, welches am übergriffigsten war, was natürlich erst recht niemand wahrhaben will, da bekanntlich nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Allerdings sage ich ganz klar, dass für mich die Frage des Geschlechts der Täter sekundär ist, viel wesentlicher ist das betreffende Umfeld des Geschehens, was es im Falle eines Krankenhauses bereits zu einer Form von institutionalisierter Gewalt und Missbrauch macht — und darüber herrscht in der Allgemeinheit absolut NULL Bewusstsein.

    Selbst bei den Fällen von derartigen Übergriffen an Erwachsenen besteht ein grosses Dunkelfeld, welches nur ab und zu kurzzeitig prominent ins Licht gezogen wird; bei den Kindern ist es quasi ein inexistentes Thema, und die Eltern vertrauen meiner Auffassung nach in naiver Weise einem System, welches zu Übergriffen jeglicher Art geradezu einlädt.

    Und trotzdem verwehre ich mich mittlerweilen einem Generalverdacht in diesem Bereich. Zwar hat die Medizin sich in den letzten Jahren nicht gerade derart geriert, dass man ihr mit Vertrauensvorschuss begegnen könnte, und dennoch führt kein Weg daran vorbei, dass es keine umfassende Kontrolle innerhalb dieses Systems geben kann und man schnell an den Punkt kommt, an dem man vertrauen muss, ganz einfach deswegen, weil man Kontrollverlust erleidet.

    Mit einem familiären Umfeld des Missbrauchs kann gegebenenfalls brechen, wenn es keinen anderen Weg gibt. Wenn es aber um die eigene Gesundheit geht und man überleben will, muss man dem System irgendwann notgedrungen wieder Vertrauen schenken, egal was zuvor geschah.

  5. @Pascal
    Krankenhaus ist mir neu, macht aber Sinn, weil ein einseitiges Machtverhältnis vorliegt, du hast das bereits beschrieben.
    Kann man schön sehen daß es kein besseres Geschlecht gibt, auch Männer nicht wie mancher immer noch denkt- es ist einfach eine Frage der Gelegenheit, die manche mißbrauchen (die meisten nicht).
    Daher dürften Frauen auch im familiären Umfeld, und in dem von Beziehungen, genauso beteiligt sein an allen Formen von Übergriffen, auch den nicht sexuellen.
    »Mit einem familiären Umfeld des Missbrauchs kann gegebenenfalls brechen, wenn es keinen anderen Weg gibt. «
    Das stellst du dir etwas einfach vor, sowas hat sehr schwerwiegende Konsequenzen. Jeder Übergriff wirkt auf seine Weise und ist folgenreich für das Individuum.
    Nicht jedoch chancenlos, in der öffentlichen Debatte wird oft so getan als ob Betroffene nie wieder eine Chance auf Lebensqualität hätten.
    Was dabei von den Einen ein gut gemeinter Irrtum ist, ist von anderen eine fiese Determination, bei der mögliche Verbesserungen nicht gewollt sind.

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