Der Sci-Fi-Western »Outland« aus dem Jahr 1981 von Peter Hyams und mit Sean Connery in der Hauptrolle, ist meines Erachtens, ein unterschätztes Werk. Die Geschichte ist schnell erzählt. Auf einer Minenkolonie auf dem Mond Io, in der Nähe des Jupiters, gibt es mysteriöse Todesfälle. Der neue und unbestechliche Marshal O’Neil (Sean Connery) geht dem nach und deckt eine Zusammenarbeit von einem Konzern mit Kriminellen auf. In typischer Western-Manier kommt es zum Showdown im Weltraum. Dieser, sowie der Weg dorthin, sind sehr atmosphärisch inszeniert.
Es ist nicht die Geschichte, die den Film besonders macht. Auch nicht die schauspielerischen Leistungen oder die Dialoge, die zwar solide, aber nicht herausragend sind. Es ist die düstere Immersion. Ton, Kamera, Setting, Kulissen und Ausstattung (Zukunftstechnologie) wissen zu überzeugen. Lange vor der Verfolgungsjagd zu Fuß in »Casino Royale« mit Daniel Craig (2006), wurde sie schon in »Outland« (1981) spannend in Szene gesetzt. Der Zuschauer wird förmlich mitgerissen in diese extrem bevölkerungsdichte Minen-Kolonie, bei der man alle paar Meter über einen Menschen stolpert.
»Das ist eine ganze Maschinerie, die genau deshalb funktioniert, weil jedes Schräubchen genau das tut, was von ihm erwartet wird. Ich bin ein Schräubchen das falsch funktioniert.«
- Marshal O’Neil (Sean Connery)
Obwohl der Film die Action und das Setting in den Vordergrund rücken, werden dennoch Themen wie Ausbeutung, Drogenmissbrauch und Korruption subtil angesprochen. Ganz im Stil von »Alien 1« (1979) lässt sich der Film teilweise viel Zeit, damit der Zuschauer eintauchen kann. Es gibt wenige überflüssige Dialoge und minutenlang auch gar keine Gespräche. Hier wurde ‑im Gegensatz zu vielen dauerplappernden Protagonisten in aktuellen Filmen- »Show don´t tell«, noch ernst genommen.
Auch der Umgang mit und die Darstellung von Computern, ist sehr nah an »Alien 1«. Man sieht sehr deutlich, wie stark Ridley Scott’s Meisterwerk, zwei Jahre zuvor, diesen Film beeinflusst hat. Fazit: sehenswert und unterhaltsam!
Jaaa...klasse Film, völlig unterbewertet.
Ohne ihn abzuwerten zu wollen, lebt der Film vom Charisma eines Sean Connery.
Frances Sternhagen (die Ärztin) hat mir auch sehr gut gefallen.
Ich fand den Film auch (vor langer Zeit) sehenswert, wobei »Ausbeutung, Drogenmissbrauch und Korruption« nach meinem Empfinden nicht »subtil« sondern eher plakativ ›aufs Auge gedrückt‹ wurden.
½SPOILER-ALERT: Filmkritiker konnten es sich seinerzeit nicht verkneifen, Parallelen zu High Noon zu entdecken — Für irgendwas mussten die 20 Semester Filmhochschule ja auch gut sein.
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Als Erdenbewohner möchte ich allerdings festhalten:
In diesem Sonnensystem ist nur Platz für einen »Planet der Verdammten«!
Fand den Film auch spannend, aber mich kriegt man auch leicht mit SciFi mit egal welchem Setting. Zumindest wie sie es früher angegangen waren, da war mehr Realitätsbezug drin. Connery und Sternhagen einfach wunderbar besetzt, bei der Story hapert´s manchmal, aber die Kulisse und Stimmungen kommen ziemlich gut rüber. Gut, dass du das »Show don´t tell« erwähnt hast, weil ich keine ausschweifenden Dialoge brauche, als wäre ich zu dumm zu verstehen.
@Sascha
»Gut, dass du das »Show don´t tell« erwähnt hast, weil ich keine ausschweifenden Dialoge brauche, als wäre ich zu dumm zu verstehen.«
Ein gutes Gegenbeispiel ist die »Herr-der-Ringe-Serie« von Amazon. Dort wird alles erklärt, aber wenig gezeigt. Die müssen die Zuschauer für absolut dämlich halten. Abgesehen vom miesen Writing, schlechten Schauspielern, Plotarmors und Plotholes sowie grässlichen Kostümen.