Intelligent Aussehen

»Dass man Menschen nicht nach ihrem Aussehen beurteilt, darauf haben wir uns zum Glück geeinigt. [...] Die Leute sehen nicht mehr ein, dass Schönheit von außen definiert wird und dann auch noch zum persönlichen Vor- oder Nachteil genutzt werden kann. [...] Zum großen Teil sind Geschäftsführerinnen, CEOs, Managerinnen, Künstler, Wissenschaftlerinnen vor allem eines, nämlich cleverer als ihre Konkurrenz.«

»Schon ein bisschen blöd«. Eine Kolumne von Ronja von Rönne. zeit.de vom 21. Juni 2019

Anmerkung: Habe ich was verpasst? Im digitalen Narzissmus-Social-Media-Verdummungs-Zeitalter, bei dem ständig alle ihr Aussehen digital inszenieren, ist Aussehen nicht mehr so wichtig?  Intelligent sei, wer beruflich erfolgreich ist? Intelligent sei, wer das zufällige Glück hatte in einem vermögenden Elternhaus geboren zu sein? Intelligent sei, wer sich gut verkaufen (also gut blenden) kann? Soll das eine intelligente Kolumne sein oder nur die herrschenden Zustände zementieren? Ich bin überfordert! :shock:


Marktintelligenz

2 Gedanken zu “Intelligent Aussehen

  1. Die gute Frau war einfach in den letzten 10 Jahren bei keinem Drogerie Discounter. Dann wüsste sie, dass es keine Entwicklung der Evolution ist, dass bereits 10 Jährige volle, schwarze Wimpern oder pinkfarbene Haare haben.
    Würde sie sich nur einmal dem »Elend« eines All-in Urlaubs unterwerfen, wüsste sie vielleicht wie bereits 5 oder 6 jährige Prinzessinnen oder Prinzen auf ihr Äusseres bedacht sind.
    Es ist jetzt etwas mehr als 30 Jahre her, dass zu fortgeschrittener Stunde mir ein BWL Student entgegen lallte: »Alles unter 4000 DM im Monat ist sowieso asozial.«
    Meine Gegenfrage: »Brutto oder Netto?« wurde mit einem »Ham wa nicht drüber gesprochen« beantwortet.
    Jetzt ist es halt soweit, das Land, der ganze Kontinent, die halbe Welt wird regiert und medial begleitet von Leuten, die nichts, aber auch gar nichts von der Masse der Menschen wissen, über die sie herrschen oder reden.

  2. ... cleverer als ihre Konkurrenz

    Dass und wo es so ist, problematisiert sie schon gar nicht mehr, vielmehr dass und wo mit dem ontologisierten Prinzip des Konkurrierens kein Einvernehmen herrscht.

    Herzlichen Glückwunsch, eine heranwachsende Generation ›Intelligentsia‹, die den neoliberalen Geist in vollen Zügen eingeatmet hat. Man kann eigentlich nur eines anstreben: nicht dazugehören.

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