Filmtipp: Planet der Affen – Revolution

Affen_PlakatDer zweite Teil der neu aufgelegten Planet der Affen – Reihe ist kein Action‑, sondern ein Antikriegsfilm. Er ist voll gepackt mit aktuellen Vergleichen (beispielsweise zur Ukraine-Krise) und einer derben Zivilisationskritik. Der Film ist ein Plädoyer für den Pazifismus – ein für Hollywood eher seltenes Projekt, in Zeiten der weltweit geführten US-Kriege um Rohstoffe und Rohstoffwege (Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, Ukraine etc.). Ganz im Gegenteil fungieren heutzutage viele Blockbuster als Anheizer und Einpeitscher von Kriegen wie beispielsweise die Transformers-Reihe (großzügig vom US-Militär gesponsert).

Kriege werden in Hollywood-Filmen in der Regel gewaltverherrlichend und ästhetisch dargestellt: ein Popcorn-Gewalt-Effekt-Porno für die Massen, die sich am Töten und Explodieren aufgeilen. »Planet der Affen – Revolution« geht hier, für viele Popcorn-Konditionierte Zuschauer wohl den anstrengenden Weg, indem der Film nicht nur die schwierige Diplomatie zwischen Affen und Menschen packend inszeniert, sondern auch die Folgen des Krieges thematisiert: Tod und Zerstörung.

Positiv anzumerken ist, dass die Verhaltensweisen der jeweiligen Fraktionen ‑dort die bösen Menschen und hier die guten Affen- nicht platt inszeniert wurden. Wie in jedem Konflikt gibt es auf jeder Seite die Extremisten, die Hetzer und Kriegsbefürworter. Die Gemäßigten und die Pazifisten, die für Kompromisse, Frieden und Diplomatie einstehen, haben es schon immer schwer gehabt, mit der Forderung nach friedlichen Lösungen und gegen die Rhetorik der Kriegshetzer, Gehör zu finden. Dies lässt sich problemlos auf alle aktuellen und auch geschichtlichen weltweiten Konflikte übertragen.

Eine schöne Parabel ist zudem der Führungsstil von Caesar, dem Anführer der Affen. Er will nicht nur seine Familie beschützen, sondern setzt sich vor allem für das Wohlergehen aller Affen ein. Regieren ist hier nicht gleichbedeutend mit Macht um der Macht willen, sondern mit verantwortungsvollem Dienst für das eigene Volk. Er bevorzugt die Verhandlung, verabscheut Gewehre und Gewalt: »Affe tötet nicht Affe«. Hier werden keine Waffen in diktatorische Länder exportiert, kein Imperialismus und (Neo-)Kolonialismus betrieben, sondern Pazifismus als Staatsdoktrin verankert. Im Gegensatz dazu der Großteil der Menschen, die selbst in größter Not die »Welt wieder zurückerobern« wollen, wie ein Protagonist es formuliert. Auch die größte menschliche Katastrophe lehrt dem Menschen keine Demut.

Für mich bleibt eigentlich wenig zu kritisieren. Das der Film in 3D gezeigt wird bzw. gesehen werden muss, ist mal wieder eine Frechheit. Drei Euro extra darf man löhnen, um weniger als eine Handvoll 3D Effekte bestaunen zu dürfen, die nicht der Rede wert sind. Auch viele Filmplakate empfinde ich als eher irreführend, denn Caesar ist eben nicht der große Gewaltherrscher, der drohend seine Faust in den Himmel reckt, sondern überzeugter Pazifist. Für manche dürften es auch zuviele emotionale Szenen sein, auch wenn ich gerade die beim Thema »Krieg« als umso wichtiger finde. Dennoch ist »Planet der Affen — Revolution« insgesamt ein sehr guter Film über den Frieden. Empfehlenswert!

2 Gedanken zu “Filmtipp: Planet der Affen – Revolution

  1. Bis auf das Ende, als Cäsar beim dramatischen Höhepunkt doch einen sehr harten Satz gegenüber seinen Gegenspieler fallen lässt und ihn anschließend.......(Spoileravoid). Weisst welche Szene ich mein?
    Die fand ich sehr schade, verschenkte Chance Humanität zu zeigen.

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