Diesen Monat ist mit »XCOM — Enemy Unknown« das Remake eines bald 20 Jahre alten Klassikers erschienen. Der Zenith der rundenbasierten Strategie ist vor fast eben so langer Zeit überschritten worden. Kann also ein solches Remake mit aktuellen Spielen konkurrieren und gleichzeitig den Geist des Originals erhalten? Soll so ein Spiel überhaupt mit aktuellen Titeln konkurrieren oder ist es eher ein Nischenprodukt für Nostalgiker?

todesglupsch
Das XCOM Remake hat sicherlich viele Schwächen und auch Bugs. Auch ist es wie viele Nostalgiker oft erwarten keine 1:1 Umsetzung. Technisch kann es nicht mit den ganz großen aktuellen Produktionen mithalten. Es ist letzendlich auch etwas vereinfacht im Vergleich zum Original, aber das Wichtigste gelingt nach meiner Meinung: Die Motivation die das Original ausmachte kann weitestgehend in das Jahr 2012 transferiert werden.

Die liegt hauptsächlich darin, den anfangs unbekannten Gegner zu erforschen. Allerdings gibt es durchaus Schwächen im rundenbasierten Kampf. So ist es quasi unmöglich vorherzusagen, ob die eigene Einheit von einer bestimmten Position eine gegnerische Einheit sehen und somit angreifen kann. Die verschiedenen Höhenebenen sind teilweise schwierig zu überschauen. Elemente wie flugfähige Einheiten sind taktisch eher überflüssig. Auch fühlt man sich zu Beginn des Spiels stark unterlegen, später so stark überlegen, dass man noch zu erforschende Spielelemente hätte, aber diese eigentlich nicht mehr wirklich braucht. Man kann dann das Spiel künstlich verlängern oder beenden. Das führt letztendlich auch zum Punkt, dass das Spiel an sich etwas kurz ist. Weiterhin scheinen zufällige Zusatzanfragen, in denen Geberländer der XCOM für Alienartefakte zuätzliche Mittel freimachen, entscheidend den Spielverlauf zu beeinflussen. So hatte ich das Glück durch eine dieser Anfragen einen enormen finanziellen Sprung zu machen und somit das Spiel deutlich zu erleichtern.

Das ändert aber nichts daran, dass das Spiel großen Spaß macht, aber auch sehr viel Raum für Verbesserungen für einen möglichen Nachfolger bietet. Ich kann also nur hoffen, dass das Spiel den Erfolg hat, den ein Nachfolger möglich macht.

epikur
Zu XCOM kann ich leider nicht viel sagen, denn ich habe mir weder das, noch das klassische Spiel zu Gemüte geführt. Ich bin aber ein großer Fan der Rundenstrategie. Sich die Zeit nehmen, seine Züge zu planen sowie strategisch und gezielt vorgehen zu können, finde ich eine tolle Sache. Zudem gefällt mir die Transparenz von Rundenstrategie-Titeln. Insofern werde ich mir das Spiel sicher mal anschauen.

jtheripper
Zum Remake kann ich leider noch nicht viel sagen, da ich noch keine Erfahrung aus erster Hand hatte. Was ich bis jetzt gesehen und gehört habe, macht es einen recht soliden Eindruck. Die Klassiker »UFO: Enemy Unknown« und »XCOM: Terror from the Deep« habe ich aber sehr ausgiebig gezockt. Die strategischen Kämpfe gegen die Aliens waren anspruchsvoll, aber auch nicht zu komplex, was einen für viele Spiele ein guter Einstieg war. Ein großes Plus war dann, dass man aus dem Kampf alles was man mitnehmen konnte auch erforschen und dann später wieder gegen die Aliens einsetzten konnte. So hatte man stehts eine große Motivation und Belohnung zu gleich.

Den Schritt des Remakes nach so langer Zeit finde ich gut, besonders wenn es von einem Studio wie Firaxis kommt. Den Entwicklern war wohl auch klar, dass sie kein AAA-Titel in der Schmiede haben, so wollten sie einige Dinge der Klassiker beibehalten und mussten nicht zwingend alles auf die heutige junge Zielgruppe abstimmen. Dieser Druck dürfte ja schon bei der Entscheidung wegfallen, ein rundenbasiertes Strategiespiel zu entwicklen. Deswegen gerne mehr von den Spielen, die uns »alte Gamer« anspricht.