Meine Bank mag mich. Oder besser: mein Geld. Zugegeben, es ist nicht viel –also eigentlich sogar erbärmlich wenig- aber Kleinvieh macht eben auch Mist, nicht wahr? Nun habe ich im Januar und im Februar einen Brief von meiner Bank mit dem Betreff »Zeit für ein gutes Gespräch« bekommen. Eine gewisse Birgit Kornatz, Leiterin für Kundendialog, möchte mit mir über meine Finanzen sprechen und mir ein Konzept erstellen. Schließlich hätte ich ja »Ziele und Wünsche«, die natürlich nur rein materieller Natur sein können. »Kredite, Versicherungen und Altersvorsorge« sollen hierfür der beste Weg sein, laut Frau Kornatz.
Viele fragen sich vielleicht, warum ich darüber einen Gedanken oder eine Zeile verschwende? So ticken halt die Banken, das sei eben ihre Sprache und nur ein banaler Werbebrief, ab damit in den Papierkorb und fertig. Ja, Geld ist für elementare Grundbedürfnisse relevant. Aber ich will und werde mir durch solche Texte nicht subtil einreden lassen, dass Ziele, Wünsche und Bedürfnisse im Leben stets eine rein monetäre Natur haben sollen. Das würde den Banken so passen.
Vielleicht möchte ich meine Kinder gut erziehen? Vielleicht möchte ich ein ausgeglichener und in mich ruhender Mensch sein und werden? Vielleicht möchte ich neuen Dingen immer aufgeschlossen gegenüber stehen? Vielleicht möchte ich aufrichtig lieben? Vielleicht möchte ich meinen Prinzipien, Idealen und Normen stets treu bleiben? Vielleicht möchte ich stets schöpferisch aktiv sein?

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass Großeltern, ihre Enkel materiell und emotional verwöhnen dürfen. Es werden den Kindern wenig bis keine Grenzen gesetzt, sie dürfen überdurchschnittlich viele Süßigkeiten futtern und sie werden mit allerlei Kram beschenkt. Viele Großeltern entschuldigen ihr Verhalten mit dem Argument, dass sie nicht anders »könnten«, sie würden ihre Enkel doch so selten sehen und wollen ihnen dann doch »etwas Gutes« tun. Dabei ist dieses Verhalten der Großeltern alles andere als ein Kavaliersdelikt, denn es geht ihnen vor allem darum, von den Enkeln unbedingt geliebt zu werden. Diese egoistische Einstellung so mancher Großeltern, erzeugt häufig nicht nur viele Konflikte mit den Eltern, sondern schädigt langfristig auch der kindlichen Entwicklung der Enkel.
Ob Geburtstage, Familienfeiern, Weihnachten oder normale Eltern-Kind-Treffen: in Anwesenheit von Kleinkindern mutieren viele Erwachsene zu infantilen Gefühlslawinen. Es wird gedrückt, geknuddelt, ge-ooht und ge-ahht. Die kleinen sind doch so süß, niedlich und putzig. Deshalb gibt es auch nicht selten ein Foto- und/oder Video-Dauerfeuer mit dem smartphone. Die Gespräche kreisen in der Regel um Themen wie: Kindergarten und Grundschule, Kinderkleidung, Leistungs- und Entwicklungsvergleiche mit anderen bzw. den eigenen Kindern, Spielzeuge und Spielplätze, Erziehungsformen, kindliche Verhaltensweisen und Entwicklungen, Kinder- und/oder Elterngeld und Kinderkrankheiten. Sich jedoch auf die Ebene des Kindes zu begeben, heißt nicht, selbst ein Kind werden zu müssen.
Die Liebe ist unsere letzte große Magie im Industriezeitalter. Man will häufig nicht, dass sie begründet, analysiert oder erforscht wird, denn damit werde sie nur greifbar gemacht. Für die Mehrheit der (vor allem weiblichen) Bevölkerung ist und soll sie übersinnliche Hollywood-Klischee-Romantik-Magie sein. Viele Lieben durchlaufen dennoch spezifische Phasen, die nicht zwingend massenkonform, aber dennoch häufig sehr ähnlich verlaufen:
Allein sein und einsam sein, werden häufig gleichgesetzt. Menschen, die in keiner