Time will tell

Klick zum VergrößernDas gestrige Photoshop-Disaster will ich zum Anlass nehmen, den für mich interessanten Blog vorzustellen. Er zeigt jeden Tag eine misslungene Bildbearbeitung, die auch bei den »Großen« passieren kann. Denn hier ist dem Time-Verantwortlichen entgangen, dass sein Designer geschlampt hat. Dieser hat den nachträglich hinzugefügten Schatten der Wahlmaschine etwas deplatziert. Wahrscheinlich wurden ihm die Änderungen in letzter Sekunde aufgedrückt. Bei einer Gesamtauflage von ca. 5 Mio. ist das schon ärgerlich. Oder bei Emporio Armani wird das mit der Anatomie auch nicht so genau genommen. Aber wahrscheinlich hat es niemand gemerkt außer Photoshop Disasters.

Offensichtlich wird es dann bei den Filmpostern. Ich glaube inzwischen gibt es für keinen einzigen Film mehr ein wirkliches Fotoshooting. Da wird zusammengeschustert, was die Bilddatenbanken hergeben und Mühe geben sie sich auch nicht mehr (z.B. Blond & Blonder).

Inzwischen schon ein Klassiker ist die beliebte »Geisterhand«. Oft und gerne zu sehen in Klatsch-Magazinen, wenn die abgebildeten Personen nicht so recht passen, aber auch auf so großen Projekten wie bei der Milchwerbung der US-Athleten. Die haben allerdings das Disaster mitbekommen und auf der offiziellen Seite die Finger entfernt. Wie schön, wenn ein Blog noch etwas bewegen kann.

Realitätsverweigerung

»Die Bundeskanzlerin mag Recht oder Unrecht haben. Kein Mitglied der Bundesregierung ist freilich ein von der Industrie vorgespanntes Sprachorgan«.

- Innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Dieter Wiefelspütz, auf Abgeordnetenwatch

Anmerkung: Die Finanzmarktkrise hat eindeutig gezeigt unter welchem Scheffel die Bundesregierung stand und auch heute noch steht. Der Großteil aller politischen Reformen in den letzten Jahren waren zum Wohle großer Unternehmen und Konzernen sowie des internationalen Finanzmarktes. Auch der seit langem berechtigte Vorwurf von LobbyControl, dass in vielen Ministerien Lobbyisten von Großunternehmen sitzen und an der Formulierung von Gesetzen maßgeblich beteiligt sind, wird von Wiefelspütz ignoriert. Wenn beispielsweise ein Lobbyist von BASF im Umweltministerium sitzt, eine Mitarbeiterin der Bertelsmann-Stiftung, die sich für die Privatisierung des Gesundheitssektors engagiert im Gesundheitsministerium an Gesetzen feilt und ein Mitarbeiter des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenkassen im Finanzministerium sich mit »Grundsatzfragen des Finanzplatzes Deutschlands« befasst — kann Herr Wiefelspütz nur unter einer Realitätsverweigerung leiden.

Henryk M. Broder — der Agitator

Der deutsche Journalist, polnisch-jüdischer Abstammung, Henryk M. Broder ist mir schon länger unangenehm aufgefallen. Er tingelt regelmäßig durch allemöglichen Talkshows und schreibt Kolumnen für den Spiegel, Spiegelonline u den Tagesspiegel.  Im Internet beteiligt er sich an der sog.  »Achse des Guten« — ein Tagebuch auf dem verschiedene Autoren publizieren. In diesem Online-Blog tummeln sich z.B. karrieregeile Individuen wie Vera Lengsfeld, die in der SED und bei den GRÜNEN Parteimitglied war und heute für die CDU kandidiert. Allen gemein ist die nicht vorhandene Toleranz gegenüber dem Islam. Über einen Journalisten, der keiner ist. Weiterlesen

Die Konstruktion der Welt

Jeder kennt öffentliche Debatten, Reden oder Gespräche in Zeitungen, TV-Shows, politischen Debatten, im Alltag untereinander, in der Schule, auf dem Arbeitsplatz oder auch in der Wissenschaft. Sie alle halten unterschiedlich lang an und werden dann meist von einem neuen Thema wieder verdrängt. Meistens spielt das sog. Agenda Setting der Medien eine große Rolle dabei. Bestes Beispiel: die EM 2008. Dieses Thema beherrschte im Juni 2008 sämtliche Medien. Diese Debatten werden Diskurse genannt. Welche Wirkung haben diese Diskurse? Wie kann man diese messen und feststellen? Wie werden Diskurse bestimmt und gesteuert? Welche Diskurse sind erlaubt und welche unterliegen einem Tabu? Was sagen die Themen der Diskurse über die Gesellschaft aus, die sie führt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Diskursanalyse. Weiterlesen

Berlin als Nabel der Magicwelt

Wenn Ihr bisher das Gefühl hattet der ZG-Blog sei vor allem eine One-Man-Show, dann lag dies unter Anderem daran, dass ich einiges an Zeit in mein Hobby  stecke: »Magic: the Gathering« (und wer nun denkt einer der weiteren Gründe sei mein ausgeprägter Hang zur Faulheit, irrt selbstredend).

Für diejenigen die mit dem Begriff Magic gar nichts anfangen können sei gesagt, dass es sich hierbei um ein komplexes Strategiespiel handelt, welches als kommerzielles Sammelkartenspiel vertrieben wird. Für nähere Informationen verweise ich auf einen kleinen Artikel für »Außenseiter«, den ich für unsere Seite verfasst habe oder Ihr nutzt unsere Links hier im Blog (wobei diese bis auf die offizielle Homepage eher ungeeignet sind für Anfänger).

Der eigentliche Anlaß für diesen Beitrag ist allerdings die für alle ambitionierteren Spieler äußerst seltene und dementsprechend umso erfreulichere Tatsache, dass Berlin nächste Woche für ca. 3 — 4 Tage zum Zentrum der Magicwelt wird, denn die Pro Tour, das höchstwertige Turnier was Magic zu bieten hat, wird einen seiner seltenen Stops in Deutschland haben. Das es bei dieser Gelegenheit nicht nur für die Qualfizierten interessant wird sollte einleuchten, denn natürlich wird diese Gelegenheit auch genutzt um große, offene Events im Umfeld der Pro Tour zu veranstalten.

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Liebe im Kapitalismus

Der Psychoanalytiker, Autor und Humanist Erich Fromm hat schon vor über 50 Jahren in zahlreichen Büchern deutlich gemacht, wie und in welcher Form der Kapitalismus den Menschen verändert. In einem seiner berühmtesten Werke »die Kunst des Liebens« von 1956 (!) beschrieb er,  wie die Beziehungen der Menschen, d.h. die Liebe zueinander vom Kapitalismus geprägt, gesteuert — ja bestimmt wird. Menschen verkaufen sich auf dem »Persönlichkeitsmarkt«, möchten ein »gutes Geschäft« machen und sehen sich selbst dabei immer als ein Objekt und nicht als ein Subjekt an. Fromm legte dar, dass die romantisierende Vorstellung einer altruistischen Liebe (durch zahlreiche Bücher, Filme usw. erzeugt) im krassen Widerspruch zum kapitalistischen Ideal des Egoismus, des Wettbewerbs und des Konkurrenzdenken steht. Weiterlesen

Freie Meinungsäußerung?

Als ich vor einigen Tagen in meinem Blogbeitrag über vermeintliche Verfassungsbrüche in Deutschland schrieb, dass es keine wirkliche freie Meinungsäußerung in Deutschland gebe, sondern sich Personen im öffentlichen Raum an aus- und unausgesprochene Regeln zu halten haben, dachte ich schon, ich hätte vielleicht ein wenig übertrieben. Nun hat das ZDF Elke Heidenreich fristlos gefeuert, weil sie den Sender öffentlich in der FAZ für seine Programmpolitik kritisiert hat! Weiterlesen

Staubtrocken

Und nun wieder ein neuer Artikel auf der Zeitgeist-Seite. In einem »philosophischen Zeitgeistdialog« wird es »staubtrocken«. Endlich wurde dieses wichtige Thema ausgiebig beleuchtet:

»Ich denke es ist an der Zeit sich nach den doch eher ins flüssig bis gasförmig tendierenden Themen einem staubtrockenen Bereich zu widmen. Man kann das Thema, welches ich heute anschneiden möchte, fast als eigenes Element bezeichnen. Häufig wird es im allgemeinen Sprachgebrauch genutzt, aber eigentlich weiß kaum jemand exakt um was es sich dabei handelt: Staub. [...]«

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Ackermann droht Armut!

Da der Vorstandschef der Deutschen Bank Josef Ackermann, freiwillig, mediengerecht inszeniert und der Finanzkrise entsprechend auf seine jährlichen Bonuszahlungen verzichtet, droht ihm wohl bald die Armut. Er wolle schließlich mit seinem Vorhaben »ein ganz persönliches Zeichen der Solidarität setzen«, sagte er  WeltOnline am 17.10.08. Vermutlich wird Herr Ackermann ein ganz großes persönliches Opfer bringen. Ob er bald so enden wird: