Laut der BILD-Zeitung ist der Abgang von Bahnchef Mehdorn das Ergebnis des medialen Trommelfeuers gegen ihn. Außerdem wolle Mehdorn in Zeiten der Wirtschaftskrise dem Unternehmen Bahn keinen größeren Schaden zufügen. Die Bild-Zeitung zitiert daher unkommentiert (!!) seinen Brief an die Mitarbeiter: »Aber ich musste für das Unternehmen und mich selber entscheiden, ob gerade in einer solchen Wirtschaftskrise eine wochen- oder monatelange Kampagne gegen mich dem Unternehmen nicht zusätzlich großen Schaden zufügt«. Mit der gnadenlosen Bespitzelungsaffäre der Bahn hat das alles natürlich wenig zu tun. Armer Mehdorn. Muss er jetzt ALG2 beantragen?
Archiv des Autors: epikur
Nach der Bundestagswahl: Neues Grundgesetz!
Soeben haben wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass die nächste Bundesregierung im Herbst 2009 das Grundgesetz ändern wird. Es wird dann folgende Anpassungen geben:
Artikel 1 [Würde des Profites, des Kapitals und der Kapitalseigner]
(1) Die Würde des Eigentums ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Kapitalrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft. Weiterlesen
Haben die Regierungsparteien den Koali- tionsvertrag gelesen?
»CDU, CSU und SPD stehen für einen handlungsfähigen Staat, der die Sorgen und Nöte seiner Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt, Recht und Gesetz konsequent durchsetzt und die Freiheitsräume seiner Bürger schützt«.
- Koalitionsvertrag der Bundesregierung: »Gemeinsam für Deutschland. Mit Mut und Menschlichkeit« zwischen CDU, CSU und SPD vom 11. November 2005. S. 18
Neusprech: »sozial«
„Sozial ist, was Arbeit schafft — diese Maxime ist oberste Richtschnur unseres Handelns«
- Gemeinsamer Beschluss der Präsidien von CDU und CSU vom 4. Mai 2003
Sozial bedeutet im eigentlichen Sinne des Wortes das Wohl anderer im Auge zu behalten und steht im Gegensatz zum Egoismus. Fürsorglichkeit, Altruismus und Hilfsbereitschaft kennzeichnen eine soziale Einstellung. Das kleine Adjektiv »sozial« wird im heutigen politischen Sprachgebrauch in vielerlei Hinsicht sprachlich normiert, um eigene Ziele und Interessen durchzusetzen. Die vielseitige Sprachmanipulation des Begriffes offenbart eine mehrdimensionale Zielsetzung. Weiterlesen
Gysi in Höchstform
Im folgenden Video läuft Gregor Gysi zur Höchstform auf. Die immer offensichtlichere Sozialisierung von Verlusten der Banken und die dreiste Privatisierung von Gewinnen, macht nicht nur Gysi wütend, sondern auch meine Wenigkeit. Die milliardenfache Verschleuderung von Steuergeldern, wird spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst diesen Jahres, in einer gnadenlosen Umverteilungs- und Kürzungspolitik enden.
Reichtum ist keine Frage der Leistung
In der neuen Ausgabe des BoecklerImpuls 05/2009 von der DGB-nahen Hans-Boeckler Stiftung gibt es eine interessante Untersuchung. Dort haben Wissenschaftler in einer repräsentativen Umfrage die Deutschen danach befragt, wie man in Deutschland ihrer Meinung nach reich wird. Die von der Politik ständig postulierten Ideale und Prinzipien der Leistungs — und Chancengerechtigkeit hält ein Großteil der Bevölkerung für absolut unglaubwürdig. Einzig diejenigen welche eine gute wirtschaftliche und soziale Stellung innehaben, neigen dazu, Reichtum als den Erfolg individueller Leistungen zu betrachten. Beziehungen sowie ein gutes Elternhaus halten jedoch die meisten Deutschen für die Hauptursachen des Reichtums.
Wir zahlen nicht für eure Krise!
Am 28. März ruft ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen in Berlin und Frankfurt am Main zur bundesweiten Großdemonstration auf. Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass die Verursacher der Weltwirtschaftskrise auch die Zeche zahlen sollen und eben nicht die Bevölkerung. Am 2. April 2009 schließlich findet in London das G20 Treffen statt, bei dem die 20 größten Wirtschaftsmächte beschließen, wie sie die Krise bewältigen wollen. Den kompletten Aufruf findet ihr hier:
Pfeiffer die Pfeife
Immer wenn ein Amoklauf in Deutschland stattgefunden hatte, kramten die bürgerlichen Medien den Kriminologen Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) aus. So auch dieses mal. Während er in der Vergangenheit mit so geistreichen Kommentaren wie »je mehr man Ego-Shooter spielt, desto höher ist die eigene Gewaltbereitschaft« durch die Medien geisterte, so schwafelt er nun davon, dem Online-Spiel World of Warcraft eine Altersbeschränkung ab 18 aufzuerlegen. Weiterlesen
Gleichberechtigung?
Zwei sehr gute Artikel weisen daraufhin, dass die Familien — und Bildungspolitik in den letzten Jahren und Jahrzehnten einseitig zugunsten von Mädchen und Frauen und zum Nachteil von Jungen ausgerichtet wurde. Die »Probleme und Nöte von Jungen und jungen Männern werden einfach nicht zur Kenntnis genommen«, so der Soziologie-Professor Walter Hollstein im Interview. Die Ideologie des Feminismus besagt eben, dass Frauen die Opfer seien und ausschließlich ihnen geholfen werden müsse. Im Bildungssystem sind mittlerweile die Jungen die Verlierer und die Mädchen die Gewinner. Eine ehrliche Gleichberechtigungspolitik würde die Probleme von Mädchen und Jungen in den Blick nehmen und versuchen beiden Geschlechtern ausgewogen zu helfen. Traurig, dass solche Themen erst dann medial thematisiert werden, wenn ein Junge Amok gelaufen ist.
