Die Sendung mit der Maus: Computer

Ein richtiger Klassiker. Auch für Erwachsene. »Das Motherboard in einem Computer hat die gleiche Bedeutung wie die Mutter in einer Familie [...] Der Geist und die Seele des Menschen, ist die Software bei einem Computer.« Die Erklärung des BIOS mit den kleinen Computer-Männchen ist sehr gelungen ;)

Vergiftete Marktkörper

»Portale wie Facebook vergrößern das soziale Kapital, die Ressourcen also, die Menschen über soziale Beziehungen aktivieren können.«

- Sonja Utz, »296 Facebook-Freunde«, Leibniz Journal, März 2013, S. 38

Anmerkung: Als Bourdieu vom sozialen Kapital sprach, tat er das in einer kritischen Form, insofern nämlich, dass alle sozialen und gesellschaftlichen Interaktionen als Kapital, als Ressource und Ware begriffen werden (kulturelles, soziales, ökonomisches Kapital). Die menschliche Seinsexistenz jedoch ausschließlich nach ökonomischen Kriterien durch zu definieren und zu kategorisieren, lässt die eigene Perspektive und die Empathie verkümmern. Menschen sind keine Ressourcen, die man für egoistische Ziele benutzen, sondern die man als fühlende Lebewesen ernst nehmen sollte. Darüber hinaus sind solche Phrasen wieder einmal der Beweis dafür, dass wir, unbewusst und scheinbar völlig natürlich, eine Alltagsmarktsprache verwenden.

Die Angst der Reichen

reh_titelHäufig wird behauptet, man bräuchte nur genug Geld, dann hätte man für sein Leben ausgesorgt. Ein sorgenfreies und glückliches Leben würde einen erwarten. Ausreichend Vermögen würde die Nerven beruhigen, zufrieden machen und persönliches Glück  erzeugen. Schließlich nagt, bei nicht wenigen finanziell schwachen Menschen, der ökonomische Überlebenskampf, der Neid und die Gier an der eigenen geistigen Gesundheit. Dies alles hätte ein Ende, wenn man nur reich sein würde, so eine weit verbreitete Einstellung. Also wird jahrzehntelang Lotto gespielt, sich an Gewinnspielen beteiligt, Geld in Lebensversicherungen und Sparguthaben angelegt oder sich kaputt geschuftet – alles in der Hoffnung, irgendwann reich oder zumindest halbwegs vermögend zu sein. Was ist aber, wenn in Wahrheit die meisten Reichen weder glücklich, noch sorgenfrei sind? Sondern, ganz im Gegenteil, eigentlich in ständiger Angst leben? Weiterlesen

Presseblick (17)

Unsere Krankenhäuser würden Verluste machen, schreibt unter anderem spiegel.de: »Es ist schon dramatisch, wie das gegenwärtige System der Krankenhausfinanzierung mehr als die Hälfte der Kliniken in die roten Zahlen drückt.« Das Krankenhäuser überhaupt wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden müssen, anstatt die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung als einen elementaren Bestandteil der sozialen Daseinsfürsorge zu bewerten und zu behandeln, ist der eigentliche Skandal in einem der reichsten Länder der Welt. Ob verschwendete Milliarden für unsinnige Großbau- oder Rüstungsprojekte, Bankenmilliarden oder Verluste durch Steuereinnahmen in Milliardenhöhe — Geld wäre da, wenn man will. Aber man will nicht. Weiterlesen

Hofberichterstattungsvertrag

Der Koalitionsvertrag von CDU/SPD ist und wird das Papier nicht wert sein, so wie alle Koalitionsverträge vorher. Wann hat sich jemals eine Regierung exakt an das gehalten, was sie dort hineingeschrieben hat? Alle Jahre wieder üben sich Politik und Medien in Geschichtsvergessenheit, Inszenierung, Lügentheater und Kumpanei. Unsere sog. Leitmedien sind nur noch erbärmlich. Kritik oder eigene Gedanken finden nicht mehr statt. Die aktuelle Berichterstattung zum Koalitionsvertrag ist leider keine Satire, sondern ernst gemeint. Für diesen einseitigen, von vorauseilenden Journalisten geschriebenen, Hofberichterstattungs-und-Propaganda-Sermon soll ich den Niedergang der Presse beweinen?

»Nein, es ist nicht fair, diese Koalition gleich am ersten Tag ihres Entstehens schon als Fehlkonstruktion zu bezeichnen.«
- spiegel.de

»Doch aus inhaltlichen Gründen kann kein SPD-Mitglied den Vertrag jetzt ablehnen.«
- sueddeutsche.de

»Deutschland wird durch die Neuauflage von Schwarz-Rot wieder etwas sozialer werden.«
- zeit.de

Neulich im Spamordner

Werbung, PR, Marketing und Spam-Mails sind eine moderne Plage. Aus allen medialen Rohren, Poren und Kanälen schallt und trommelt es auf die Menschen ein: »kauf es, gib uns Dein Geld, wir machen Dich glücklich!«. Manchmal bekommt man jedoch E‑Mails, über die man sich freut. Vom Potenzmittel »Endurancer24« habe ich mir gleich eine Familienpackung gekauft. Endlich wieder vögeln, ohne das er schlaff wird.

(click to enlarge your dick)

spammailP:S: Möchte gerne mal wissen, woher die meinen Namen haben.

Presseblick (16)

Als erstes gibt es von mir heute einen absoluten Lesebefehl (!) für »TAFTA — die große Unterwerfung« von Lori Wallach in der aktuellen Le Monde Diplomatique. Der Artikel thematisiert das gerade in Verhandlung stehende sogenannte »Freihandelsabkommen« zwischen der USA und der EU. Alleine der Begriff ist nicht nur Neusprech, sondern pure Propaganda. Es wird zwar ständig darüber berichtet, aber nicht, was genau in dem Vertrag nun stehen wird. Faktisch geht es um nichts anderes als um einen Putsch der Konzerne gegen die Nationalstaaten, die Demokratie und die Weltbevölkerung. Unternehmen dürfen fortan Nationalstaaten wegen vermeintlich fehlender Gewinne verklagen, Verbraucherschutzgesetze werden abgeschafft, der Datenschutz faktisch aufgehoben, der Klimaschutz entsorgt und vieles mehr. Einen guten und ausführlichen Blogbeitrag zum Thema gibt es auch auf Pravda TV. Für Linksliberale ist das natürlich alles nur Verschwörungstheorie. Weiterlesen

Ein geldwertes Leben?

geldwert_titelWenn sich die eigene Existenz fast ausschließlich nur noch um den Geld-Erwerb dreht, wenn Empathie, Nächstenliebe, Solidarität und schöpferische Energie verkümmern, wenn die zwischenmenschliche Kommunikation und die eigenen Gedanken sich auf materielle Befindlichkeiten, den eigenen Kontostand und auf einen Haben-Konsum reduzieren, wenn die Vorstellung auf eine Welt ohne Krieg, Leid, Armut und Ungerechtigkeit, der Resignation und dem Egoismus gewichen sind – dann gibt es keine Hoffnung. Die Gier nach dem immer mehr regiert uns. Diese Gier ist jedoch nur eine Ersatzbefriedigung für eine nicht vorhandene innere Ruhe, für nicht vorhandenes persönliches Glück und für fehlende Zufriedenheit. Echte Lebenskraft wird man durch Konsum niemals erreichen können, sondern nur durch gelebte Liebe und schöpferisches So-Sein im Augenblick.

Was Kinder wollen...

Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) hat vor der Bundestagswahl am 22. September Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland gefragt, was sie machen würden, wenn sie Bundeskanzlerin wären. Die Kinder sollten dem DKSB Postkarten mit ihren Wünschen schicken und das haben wohl rund 3.000 Kinder gemacht. Die Ergebnisse haben sie nun auf ihrer Seite veröffentlicht. Das wollen Kinder: Weiterlesen

Freizeit ist Konsumzeit

»Heute sind Konsumzonen und öffentlicher Raum komplett ineinander verschmolzen. In den Flughäfen von London, Oslo, Bergen oder Mailand gibt es keine freien Durchgänge mehr«.

- Philippe Rekacewicz, »Shoppen bis zum Abheben«, Le Monde Diplomatique, März 2013, S. 13

Anmerkung: Schon als Kinder werden wir mit dieser Realität konfrontiert. Gerade in Großstädten sind Freiräume, abseits der Konsumzonen und Shopping Center mit Ausnahme von Spielplätzen und Parks, kaum noch vorhanden.