ZG-Rückblick: Over-Next-Gen-Konsolen, oder so ähnlich

ZG-RückblickAlle paar Jahre wieder passiert es. Die großen Hersteller von Konsolen schmeißen die Promomaschinerie an für den bevorstehenden Start der nächsten Konsolengeneration. Sony und Microsoft sind gegenwärtig diejenigen die uns ans Herz legen wollen, ihr Produkt zu erwerben. Der PC ist angeblich seit vielen Jahren mehr oder minder tot als Spieleplattform und überhaupt wird doch nur noch auf mobilen Endgeräten gespielt, bzw. war doch irgendwann die Rede davon das Cloudgaming das Spielen ohnehin weitestgehend Endgeräteunabhängig machen würde. Braucht also eigentlich noch irgendjemand diese Teile, bzw. wurden Konsolen jemals wirklich gebraucht? Wie hoch ist überhaupt noch die Relevanz der Hardwarebasis für Spiele? Wie viel Hardware braucht denn ein gutes Spiel überhaupt?

todesglupsch:
Ich glaube ich würde heute keine spezielle Hardware mehr für Spiele kaufen, aber wenn dann ist die Exklusivität bestimmter Titel das Hauptargument für den Kauf einer Spieleplattform. Ich habe mir die Playstation 3 eigentlich nur wegen Demon’s Souls zugelegt und bis heute auch bis auf den Nachfolger kaum mehr Spiele auf der Konsole gespielt. Aus rein technischen Erwägungen wäre ich aber niemals bereit gewesen eine PS 3 zu kaufen. Wenn also der Hersteller mich nicht »zwingt« eine besondere Hardware zu erwerben, und dies gelingt auch nur in Ausnahmefällen und heutzutage vermutlich noch viel weniger, dann kann mich die neueste Spielehardware niemals dazu bewegen Geld auszugeben.

Ich vertrete schon länger die Meinung, dass die technischen Grenzen schon seit vielen Jahren nur marginal das kreative Potenzial heutiger Spiele begrenzen, es womöglich sogar so ist, das technische Einschränkungen das kreative Potenzial fördern und deshalb neue Konsolengenerationen von absoluter Irrelevanz sind für die (kreative) Entwicklung der Spielebranche.

epikur
Meine erste und letzte Konsole war der Atari 2600. Schon damals, also vor ca. 20 Jahren, hat mich die wenig vorhandene Flexibilität genervt. Außer spielen konnte man damit nichts anfangen. Selbst mein erster Computer, der Amiga 500, war da deutlich flexibler. Dieses Prinzip hat sich bis heute nicht groß verändert. Sicher, man kann mit einer XBox oder einer PS3 auch Filme ansehen oder anderen kleinen Schnick-Schnack machen, aber keine Konsole kommt jemals an die Möglichkeiten eines PC´s heran. Spiele-Mods? Tools? Eigene Programme? Aufrüstbare Hardware? Individualisierung? Alles nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.

Atari_2600, wikimedia, Milad Mosapoor

Mit Konsolen wird weiterhin sehr viel Geld verdient. Das ist und bleibt wohl auch der Hauptgrund, warum sie entwickelt werden. Die technischen Möglichkeiten hinken dem PC immer hinterher. Es sind Geräte für Benutzer, die ohne großes Technikwissen, Aufwand und Softwareinteresse gleich loszocken wollen. Dementsprechend ist dann meist auch die Zielgruppe und sind auch die Produkte. Demon Soul’s und eine Handvoll Spiele mögen vielleicht eine Ausnahme sein, aber ich verstehe nicht, wie man den Call of Duty- oder Fifa-Klon Nummer 99 immer noch kaufen und spielen muss. Ich bin bisher sehr glücklich mit PC-Only und sehe keinen Grund darin mir eine Konsole zu kaufen. Da können sie hypen, promoten und Marketing betreiben, soviel sie wollen. Von mir gibt es hier kein Geld.

jtheripper
Für anspruchsvolle Konsumenten sind geschlossene Systeme immer eine nervige Sache (Leider wird das in der Zukunft wohl eher schlimmer). Für markenverseuchte Spieler ist es dagegen die Religionsfrage. Die neue Konsolengeneration bringt außer Socialmedia-Schnickschnack keine wirklichen Neuerungen. Sicher wird durch die bessere Hardware die Grafik aufpoliert, aber hier zieht sie quasi nur mit dem PC mit. Da ich schon die PS2 ignoriert hatte, wird die PS4 wohl auch liegen gelassen. Und die XBox ist ja der Grund warum es weniger Spiele auf den PC schaffen. Also hinfort Verräter. Wenn die übernächste Generation dann vielleicht mal eine Tastatur und eine Maus unterstützt, bin ich vielleicht wieder dabei.

P.S. Ich dachte hier kommt was zur NSA...

2 Gedanken zu “ZG-Rückblick: Over-Next-Gen-Konsolen, oder so ähnlich

  1. Ich denke, dass PC’s für Spiele nicht out sind. Man muss natürlich eine richtig gute Grafikkarte haben und einen ausreichend großen Arbeitsspeicher. Mein nächster PC wird darauf Rücksicht zu nehmen haben. Meist ist es so, dass Spiele in der Grafik durch Konsolen ausgebremst werden. Diese Spiele werden dann — wie z.B. bei Skyrim — durch Modder aufgewertet. Das kann man aber dann wirklich nur über einen gut ausgestatteten PC spielen. Es ist schon fantastisch, was dann möglich ist. Im Skyrim-Forum z.B. »weinen« die Konsolenspieler, weil sie eben nicht die Qualität eines MOD’s haben können. Spiele auf mobilen Endgeräten? Nunja, wenn man Kinderkram spielen will, okay, mal so für 5 Minuten zwischendurch. Ansonsten kann man auf ein Tablet und noch viel weniger auf einem Smartphone keine richtigen Spiele spielen.

  2. Ob ich mir eine von den neuen Nextgen-konsolen kaufe, wird abzuwarten sein welche Spiele dafür erscheinen. Die Xbox 360 habe ich mir damals nur wegen FEZ zugelegt. Danach kamen noch Spelunky, Super Meat Boy, Mark of the ninja und einige weitere schöne Indiespiele hinzu.
    Bereut habe ich den Kauf nie — die Spiele war allesamt wunderbar. Klar könnte ich sie auch auf dem PC spielen mit meinem Controller. Aber wenn ich mich mit der Installation und Windows rumärgern muss, bekomm ich die Krätze. Wenn ich die Spiele über Steam kaufe, weiß ich wenigstens, dass es funktioniert. Aber bin ich dann nicht genau so eingeschränkt wie auf der Konsole ala Xbox one? Buy once — sell never?

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