»Gefühlte Wahrheiten«

Mieten steigen
Brücken stürzen ein
Reallöhne stagnieren
Die Infrastruktur verrottet
Energiepreise explodieren
ÖPNV-Tickets werden teurer
Kinder- und Altersarmut steigen
Lebensmittel werden immer teurer
Krankenkassenbeiträge steigen stark an
Es gibt immer mehr Massenentlassungen
Im Bildungsbereich wird gekürzt und gespart
Die Deutsche Bahn kommt kaum noch pünktlich
Die Lebensmittel-Tafeln müssen Essen rationieren
Bezahlbarer Wohnraum in Städten ist kaum noch zu finden

Aber all das, ist eben nur eine »gefühlte Ungerechtigkeit«, eine »gefühlte Wahrheit«, also eigentlich faktisch-objektiv gar nicht vorhanden. Man muss es den Menschen nur »besser erklären«! Dann verstehen sie das schon. Wir leben weiterhin und für alle Zeiten im besten Deutschland aller Zeiten! Für alles Andere sind Trump, die AfD und Putin verantwortlich.

Reichtum. Ausbeutung. Entfremdung.

In vielen Artikeln, Analysen und Abhandlungen ist von der »wachsenden sozialen Ungleichheit« die Rede. Von der immer größer werdenden sozialen Spaltung, der Kluft und der Schere zwischen Armut und Reichtum. In der Regel wird damit ausgedrückt, dass die Einkommens‑, Vermögens‑, Besitz- und Eigentumsverhältnisse zwischen dem reichsten Prozent der Weltbevölkerung und dem ganzen Rest, den 99 Prozent, aufgeteilt ist. Oder anders: 85 Milliardäre besitzen soviel wie die halbe Menschheit (Oxfam-Bericht). Das Verb »wachsend« ist in diesem Zusammenhang ein regelmäßig auftauchender Euphemismus. Denn die weltweite krasse Ungleichheit ist bereits Realität. Heute. Jetzt. Und nicht erst morgen. Was soll da bitte noch groß wachsen?