Glückfreie Profitwirtschaft

wirtschaft_titelDie primäre Orientierung auf den Profit, ist nicht die Lösung all unserer Probleme, wie es uns Ökonomenprediger immer wieder weismachen wollen (wirtschaftliches Wachstum erzeuge Wohlstand und Glück für alle), sondern die Ursache der allgemeinen Unzufriedenheit. Ein kurzes Gedankenspiel hierzu. Was würde passieren, wenn... Weiterlesen

Presseblick (18)

Die FAZ spricht von »Armutseinwanderer« in Deutschland und meint damit Rumänen und Bulgaren: »Sorgen wegen Einwanderung in die Sozialsysteme machen sich auch im europäischen Ausland breit. 50.000 Einwanderer aus Rumänien und Bulgarien werden in einem Jahr nach Großbritannien kommen, schätzen die Briten.« Klingt ganz nach »Überfremdung« — dem Unwort des Jahres 1993. Als Krönung wird dann noch der unsägliche Hans-Werner Sinn zitiert: »Wer Sozialleistungen in seinem Heimatland in Anspruch nehmen kann, kann nicht in einem anderen Land die Hand aufhalten – aber er darf die Leistungen seines Heimatlandes konsumieren, wo er will.« Aha, aber Unternehmen dürfen sämtliche Infrastrukturen und staatliche Leistungen eines Landes in Anspruch nehmen, während sie gleichzeitig keine Steuern zahlen (Steuerflucht)? Weiterlesen

Presseblick (17)

Unsere Krankenhäuser würden Verluste machen, schreibt unter anderem spiegel.de: »Es ist schon dramatisch, wie das gegenwärtige System der Krankenhausfinanzierung mehr als die Hälfte der Kliniken in die roten Zahlen drückt.« Das Krankenhäuser überhaupt wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden müssen, anstatt die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung als einen elementaren Bestandteil der sozialen Daseinsfürsorge zu bewerten und zu behandeln, ist der eigentliche Skandal in einem der reichsten Länder der Welt. Ob verschwendete Milliarden für unsinnige Großbau- oder Rüstungsprojekte, Bankenmilliarden oder Verluste durch Steuereinnahmen in Milliardenhöhe — Geld wäre da, wenn man will. Aber man will nicht. Weiterlesen

Ein geldwertes Leben?

geldwert_titelWenn sich die eigene Existenz fast ausschließlich nur noch um den Geld-Erwerb dreht, wenn Empathie, Nächstenliebe, Solidarität und schöpferische Energie verkümmern, wenn die zwischenmenschliche Kommunikation und die eigenen Gedanken sich auf materielle Befindlichkeiten, den eigenen Kontostand und auf einen Haben-Konsum reduzieren, wenn die Vorstellung auf eine Welt ohne Krieg, Leid, Armut und Ungerechtigkeit, der Resignation und dem Egoismus gewichen sind – dann gibt es keine Hoffnung. Die Gier nach dem immer mehr regiert uns. Diese Gier ist jedoch nur eine Ersatzbefriedigung für eine nicht vorhandene innere Ruhe, für nicht vorhandenes persönliches Glück und für fehlende Zufriedenheit. Echte Lebenskraft wird man durch Konsum niemals erreichen können, sondern nur durch gelebte Liebe und schöpferisches So-Sein im Augenblick.

Deutschland, ein Bankenstaat

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz: BaFin) ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Banken uns längst regieren. Man möchte so gerne an die Macht der Demokratie, der Parlamente und der Politiker glauben. Die Bankokratie ist aber leider keine Dystopie, sondern längst Realität. Noch immer wird die Macht der Banken, selbst von moderaten Linken, als Verschwörungstheorie gebrandmarkt. Denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 25: Knetmasse

Ich habe es hier schon öfter angesprochen: was Kinder wollen, was ihre Bedürfnisse und Wünsche sind, interessiert häufig nicht. Politiker und Unternehmer erst Recht nicht. Sie werden in Wirtschaft und Politik als Produkte, Ressourcen und Objekte betrachtet, die ganz nach den eigenen Interessen zurecht gebogen und abgerichtet werden dürfen. Weiterlesen

Konsumtierchen

Vorkommen: weltweit, geschlechts- und generationsübergreifend. Besonders in Großstädten und Ballungsräumen. Aber auch im Internet häufig anzutreffen. Geschätzte Anzahl: vier Milliarden Exemplare.

Alter: 3–99. Tatsächlich werden diese Wesen nicht geboren, sondern gezüchtet.

Verhalten: hedonistisch, ich-bezogen, ungeduldig, schaut gerne Massenmedien, exhibitionistisch, kaufsüchtig, definiert sich selbst über sein/ihr Äußeres, neurotisch, chronisch unselbstbewusst, oberflächlich, materialistisch, gibt gerne heiße Luft von sich.

Fortpflanzung: nach Erreichen der Geschlechtsreife begeben sich Männchen und Weibchen in Zonen der Begegnungen: Partys, Soziale Netzwerke, Clubs, Schulen und so weiter. Erfüllt das Männchen vordefinierte Ideale und Wunschvorstellungen, dann gestattet das Weibchen die Annäherung. Bis es zur tatsächlichen Fortpflanzung kommt, vergehen jedoch noch Jahre des Werbungs- und Paarungsverhaltens, in denen massenhaft Alkohol, Medien und Menschen verbraucht werden.

Unterarten: Markentussi, Gelegenheitskäufer, Stammkunde, Fan-Boy, Shopping Queen, Bio-Besser-Esser, Konsumzombie, Luxus-Weibchen, Koma-Säufer und viele andere.

Spiele. PR. Korruption.

Wie die Vereinnahmung der Wirtschaft auf redaktionelle Inhalte vonstatten geht, kann man derzeit in der PC-Spieleindustrie gut beobachten. Die Umarmungsstrategie der Unternehmen, durch PR-Soldaten und Marketing-Agenturen, steht exemplarisch für viele Redaktionen. Autor Jörg Luibl, vom Spielemagazin 4players.de, hat die Entwicklung schon im Jahre 2006 vorausgesehen:

Wie soll eine gesunde Kultur der Kritik entstehen, wenn es so viele verlockende Druckmittel gibt, um Magazine ins Schwitzen zu bringen? Wenn man nach einer schlechten Wertung mit Regressmaßnahmen rechnen muss? Wenn Foren zur Stimmungsmache gezielt unterwandert werden? Wenn die Wertungserhöhung bei einer laufenden Kampagne selbst für Redakteure normal ist? [...] Es wird gut bewertet, was gut verkauft wird. Also ist es nützlich, schon im Vorfeld gerade da positives Interesse zu schüren, wo eine Nachfrage besteht.

- Jörg Luibl, »die Kultur der Kritik«,  4players.de

Das Geschäft mit der Hoffnung

Der Handel mit der Zuversicht blüht wie nie zuvor. Er ist das zentrale Element zur Motivationssteigerung am Arbeitsplatz und zur Kaufentscheidung von Produkten und Dienstleistungen. Wer eine vermeintliche Verbesserung der individuellen Lebenssituation anbieten oder versprechen kann, der hat schnell die Menschen — und den Profit — auf seiner Seite.

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