Filmzitate raten IV

Aus welchem Film stammt dieses Zitat?

»Sehen Sie sich um. Dann sehen Sie zwei Stadträte, einen Gewerkschaftsfunktionär, ein paar Cops nach Dienstschluss und einen Richter. Also, ich würde keine Sekunde zögern, Ihnen vor all diesen Leuten den Schädel wegzupusten. Das ist Macht die man nicht kaufen kann. Das ist die Macht der Angst«

Es handelt sich um einen ersten Teil, in dem das Thema Gerechtigkeit actionreich behandelt wird. Der zweite Teil war sehr erfolgreich. Der dritte Teil wird gerade gedreht.

Opfertäter und Täteropfer

Im Jahre 2004 wurde im Iran Amene Bahrami aus verschmähter Liebe mit Säure übergossen. Seitdem ist sie im Gesicht entstellt und vollständig erblindet. Laut der iranischen Scharia-Justiz durfte sie Vergeltung an ihrem Peiniger üben: fünf Säuretropfen ins linke Auge, fünf ins rechte. Der Täter, Madschid Mowahedi, war männlich und zeigte keine Reue. Die Vollstreckung sollte am 14. Mai 2011 stattfinden. Nach internationalen Protesten, allen voran Amnesty International, wurde das Urteil bis auf weiteres ausgesetzt. Wer ist hier Opfer und wer Täter? Weiterlesen

Die Welt mit den Augen sehen

Das Video von Gunter Dueck hatte ich auf meinaugenschmaus.blogspot.com gefunden. Auf das Blog bin ich durch eine gut gepflegte Blogroll gestoßen (Ja, ich bin so einer, der sich durch die Links auf sympathischen Seiten klickt. Also immer schön weiter vernetzten und eure Blogroll pflegen, nicht so wie wir :nene: ) und es hat mir sofort gefallen. Jule schreibt teilweise einfach über ihr gehörloses Leben, aber macht sich auch allgemein für Barrierefreiheit in den Medien stark.

Wenn man ein paar Artikel gelesen hat, erfährt man viel über das Leben einer Gehörlosen, was sehr interessant ist, besonders wenn man sonst kein Bezug dazu hat. Jule hat auch ihren[nosmiley] Auftritt auf der re:publica 2011 verlinkt, [/nosmiley]da bekommt man einen sehr schönen Einstieg zu dem Thema und ihrer Person.

Marlee Matlin

© gonycmagazine / flickr

Meine erste gedankliche Auseinandersetzung mit der Welt der Gehörlosen kam durch Marlee Matlin, die in David E. Kelly’s »Picket Fences« ein paar Folgen mitgespielt hat und davor in der Serie »Die Staatsanwältin und der Cop« (Reasonable Doubts). Ihr kennt sie wohl eher aus »Gottes vergessene Kinder«.

Zum Abschluss noch ein Hinweis auf einen Rundumschlag-Beitrag von Jule »Ich habe einen Traum!«. Auf Twitter bietet sie als EinAugenschmaus öfters einen Ablesedienst bei Fußballübertragungen an. Also ein Vorbeischauen lohnt sich.

Unperson Arnulf Baring

Das INSM-Mietmaul Arnulf Baring sitzt schon seit längerer Zeit in sämtlichen TV-Politshows und gibt gerne neoliberale Kampfparolen von sich. Baring ist Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse der BRD sowie Träger des europäischen Kulturpreises für Politik. Bei Anne Will vom 10. Juli 2011 zum Thema »Leopard-Panzer-Lieferung an Saudi-Arabien« bewies sich Baring endgültig als Unperson. Nachdem der Autor und Kriegsgegner Jürgen Todenhöfer die Demokratiebewegungen im Nahen Osten lobte, Monarchen, Könige und Panzer als Relikte einer alten Zeit bezeichnete, flippte Baring aus: »Ihr seid ja alle simpel«. Seine Antwort auf Frau Will, warum Deutschlands Sicherheit davon abhänge, dass Saudi-Arabien deutsche Kampfpanzer haben müsse, war, dass man mit den Panzern Stabilität und Sicherheit in Saudi-Arabien herstellen würde. Als er abermals alle Gäste cholerisch als »simpel« beschimpfte und Frau Will ihn zu einer Entschuldigung aufforderte, sagte er:

Was soll denn das, wollen Sie jetzt Sprachkritik üben?

Später schob er noch nach:

Wenn man allein moralisch argumentiert, ist man ein Simpel.

Zum Glück für Baring war dies die letzte Anne Will Sendung, bevor Günther Jauch übernimmt. Denn Will hätte den senilen Geldgeier hoffentlich nicht mehr eingeladen. TV-Zuschauer können nur hoffen, dass der neoliberale Kasper endgültig von der TV-Bildfläche verschwindet.

Ökonomisierter Habitus

Der Soziologe Jürgen Habermas spricht von der Ökonomisierung unserer Lebenswelten. Normative, ethische Werte würden zunehmend von ökonomischen Prämissen und Ansichten verdrängt werden. Und das eben in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen. In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 30. Mai 2010 von Charlotte Frank zeigt sich das ganz deutlich. In dem Artikel geht es um künstliche Befruchtung. Der Beitrag mit der Bezeichnung »der Preis der Kinderlosen« thematisiert das Thema mit rein ökonomischen Argumenten. Und gerade beim Thema Kinder, Familie und Liebe finde ich das sehr bedenklich, normative Überlegungen völlig zur Seite zu schieben. Die Sprache von Frau Frank könnte ökonomischer kaum sein. Kinder werden als Kostenfaktoren und die Familienplanung als ein wirtschaftliches Gesamtinteresse betrachtet.

In ihrem gerade mal ca. 450 Wörter kurzen Artikel verwendet sie folgende Begriffe: 4x »Kosten«, 5x »Preis«, 4x »zahlen«, 2x »Geld«. Das Thema der Künstlichen Befruchtung wird so zu einer reinen Preis‑, Kosten- und Geldfrage. Wörter wie Liebe, Glück und Gefühl gibt es im Sprachschatz von  rational versachlicht denkenden Funktions-Ökonomierobotern nicht.

Das Web als Gesellschaftsbetriebssystem

So nach und nach entdecke ich weiter die Highlights der [nosmiley]re:publica[/nosmiley] 2011 und nun ist es das Panel von Gunter Dueck. Die 48 Minuten empfand ich als sehr unterhaltsam, aber mich interessiert das Thema natürlich auch. Am Anfang bemängelt er die immer noch vorhandene Abwesenheit des Internets in vielen Bereichen des Lebens, obwohl die Technik eigentlich vorhanden ist. Nun nutzen wir aber alle das Internet immer mehr und nach einer Recherche kann eigentlich jeder einen Wissensstand erreichen, der dem eines Verkäufers übertreffen kann. Somit wird der Wissensstand für einen Beruf in Zukunft nicht mehr so wichtig, sondern viel mehr die Persönlichkeitsentwicklung zu einem Professional. Dies wird im aktuellen Schulbild allerdings nicht unterstützt, sondern eben nur der Erwerb von Wissen (oft nur bis zur nächsten Klausur).

via meinaugenschmaus.blogspot.com

(Wer das Video mit Untertiteln will/brauch, findet es unter universalsubtitles.org)

Gewollte Altersarmut

In der Süddeutschen Zeitung vom 5. Juli 2007 schreibt Thomas Öchsner über das Phänomen der zunehmenden Altersarmut in Deutschland. Wie er richtig schreibt, haben Rentner in den letzten zehn Jahren, nach Abzug der Inflation, reale Verluste hinnehmen müssen. Er vergleicht das mit jüngeren Arbeitnehmern, die ja auch Reallohnverluste hinnehmen mussten. Mir fehlen in dem Artikel aber zwei entscheidende Sachverhalte, warum wir in den nächsten Jahrzehnten eine massive Ausweitung der Altersarmut in Deutschland haben werden: die Rente mit 67 und die Rentenformel. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 14: Respekt

Kinder werden in vielfacher Hinsicht nicht ernst genommen und respektiert. Sie werden häufig als halbfertige Menschen betrachtet, für die gesonderte Regeln gelten. Auffällig ist z.B., dass viele Erwachsene vor allem Kleinkinder ständig angrabbeln müssen. Sie wollen sie berühren, sie abknutschen, mit ihnen knuddeln. Ob Oma, Opa, Tante, Onkel, Freunde oder sogar Fremde, vielle wollen Kleinkindern nah sein, ihnen Liebe geben und Liebe empfangen. Ob die Kinder das auch wollen, wird selten gefragt und berücksichtigt. Kleinkinder in der Familie werden oft als öffentlich zugängliche »Teddy-Knuddelbären« gesehen, die man knuddeln und knutschen kann, wie es einem gerade beliebt. Kinder werden für das eigene Empfinden instrumentalisiert. Kindern gegenüber ist das rücksichts- und respektlos. Erwachsene wollen schließlich auch nicht von jedem begrabbelt werden, oder? Weiterlesen