Das Jobangebot

- Gastartikel von Dennis82

(Dennis schreibt auch in der Freitag-Community, hauptsächlich über Steuerthemen)

Ein Begriff, den ich schon länger sehr kritisch sehe – und der auch in vielerlei Hinsicht auch bei kritischen Zeitgenossen unhinterfragt verwendet wird, ist das neudeutsch: »Jobangebot« bzw. der »angebotene Arbeitsplatz«. Dieser Begriff ist grob irreführend, denn es geht hierbei nicht um Jobangebote im eigentlichen Sinne. Es ist eben gerade nicht so, dass Unternehmer U für die Aufgabe Y an Ort Z gerade genau den Arbeitslosen A ungesehen einstellen wöllte. Weiterlesen

Das deutsche Geldglück

Den Deutschen würde es materiell gut gehen, sie jammern, nörgeln und meckern aber dennoch auf sehr hohem Niveau, sagt SpiegelOnline:

Obwohl wir in Kategorien wie Beschäftigungsquote, Sicherheit, Ausstattung von Wohnräumen mit zeitgemäßer Infrastruktur, Einkommen, Qualität von Umwelt und Versorgungsgütern recht weit oben rangieren [...] nörgeln wir, wenn man uns nach »Lebenszufriedenheit« und nach unserem körperlichen Wohlbefinden fragt.

Über 10 Millionen  Deutsche beziehen Hartz IV, ergänzendes Hartz IV, Sozialgeld oder Grundsicherung im Alter. Die Anzahl der Menschen, die trotz Vollzeitarbeit um die Armutsgrenze herum verdienen, steigt. Arbeitnehmer klagen immer mehr über Überstunden und Mobbing am Arbeitsplatz. Schlaf- und Schmerztabletten sind der Renner bei Apotheken. Die Zahl der psychischen Erkrankungen in Deutschland steigt. Altersarmut wird bald ein Massenphänomen sein. Zudem gibt es große Vereinsamungstendenzen in den Großstädten, Sorgerechts- und Unterhaltskriege, kaputte Beziehungen und Ehen usw. So gut wie behauptet, geht es der Masse der Bevölkerung in Deutschland dann auch wieder nicht. Weiterlesen

ZG-Rückblick: Verhungern in Afrika

Während ich diese Zeilen schreibe, zeigt das zweite Deutsche Fernsehen gerade die »Küchenschlacht« und im Anschluss die »Topfgeldjäger«. Küchenschlachten gibt es wahrscheinlich in Ostafrika gegenwärtig auch einige, ob diese aber etwas mit einem Hochglanz-Fernsehformat gemeinsam haben kann bezweifelt werden. Aufgrund von jahrelangerer Dürre ist nun eine Hungersnot vakant, die groß genug ist um auch mal wieder in den bürgerlichen Medien Erwähnung zu finden.

Finden verhungernde Menschen in Afrika bei uns genug oder die richtige mediale Aufmerksamkeit? Sind islamistische al-Shabaab-Milizen in Somalia der Katalysator für eine humanitäre Katastrophe? Wo liegen die wirklichen Ursachen solcher Katastrophen? Weiterlesen

Neidisch!

Ich kann es nicht länger leugnen: ich bin neidisch! Ich muss mich heute mal ernsthaft reflektieren und komme zu dem Ergebnis, dass meine Intention zu schreiben, zu kritisieren und zu klagen, nur meinem Neidgedanken entspringt! Denn ich bin ein armer, nutzloser Tropf und möchte doch so gerne wie alle anderen sein! Akzeptiert sein, mich gebraucht fühlen, anerkannt sein! Ich möchte mehr Geld haben, ein schönes, teures Auto, einen Garten, den neuesten Plasmabildschirm, ein iphone und tolle neue Klamotten. Aber ich kann mir das alles nicht leisten, denn ich bin überflüssiger Ballast.

Ich schimpfe, meckere und nörgele nur auf »die da oben«, weil ich auch so gerne wie sie sein möchte. Ich will auch das alles haben, was sie haben. Ich möchte meine Prinzipien, Träume und Ideale für Geld verkaufen. Meinen Charakter durch Materialismus verderben lassen. Ich möchte kriminelle Energie und rücksichstlosen Eigennutz als Naturzustand des Menschen betrachten können. Ich möchte Lohnarbeit als Sinn des Lebens verstehen und daran glauben, dass der unterwürfige Mensch, der bessere Mensch ist. Ich möchte keine Zeit mehr für Freunde, Familie und Hobbys haben, weil ich soviel arbeiten muss. Ich möchte wichtig sein. Ich will das alles, aber ich kann nicht. Ich schaffe es einfach nicht, denn ich bin ein Modernisierungsverlierer.

Ich bin neidisch, denn ich will auch haben!

Job der Woche

Sind Sie ein Meister im Formulieren von leeren Worthülsen? Kennen Sie sich aus mit Plastikbegriffen und Gummiwörtern? Ist Ihnen Neusprech ein Begriff? Wollten Sie schon immer mal aus dem Dunklen heraus agieren? Können Sie Texte und Reden verfassen, indem Wörter wie Gerechtigkeit, Frieden, Entwicklung, Bildung und Chance mehrmals vorkommen, ohne sie zu definieren? Wollten Sie schon immer mal für Profilneurotiker und Karrieristen arbeiten? Dann bewerben Sie sich noch heute! (klicken zum vergrößern)

Gefunden bei: stepstone.de

Lob der Rundenstrategie

Das Genre der Rundenstrategie, bei PC-Spielen, pflegt ein eher kümmerliches Dasein. Ich habe mittlerweile nach und nach festgestellt, dass ich immer wieder zu Spielen greife (vor allem ältere), die klassische Rundenstrategie beinhalten. Echtzeit-Strategie-Titel oder Semi-Rundenstrategie-Titel (Leertaste als Pause-Taste) sprechen mich eher selten an. Im folgenden ein kurzer Abriss über das Genre der Rundenstrategie und warum ich ihm so verfallen bin. Weiterlesen

SPD Flyer

In Berlin sind am 18. September Abgeordnetenhauswahlen. Der Wahlkampf hat schon längst begonnen. Wie immer wird wieder gelabert, gelogen und geheuchelt was das Zeug hält. Vor einigen Tagen hatte ich einen Flyer der SPD in meinem Briefkasten. Er war leider kodiert und in einer Geheimsprache geschrieben, die ich nicht lesen wollte konnte. Nach langer Arbeit, ist es mir nun gelungen den Flyer ins Deutsche zu übersetzen. Zunächst aber das Original: Weiterlesen

Weltverbesserung

»Niemand von uns verändert in seinem Leben die Welt, aber wir berühren die Menschen in unserer Umgebung auf eine Weise, die möglicherweise von Dauer ist«

- Bob Greene, Kolumnist der Chicago Tribune

Anmerkung: Wenn wir uns selbst und unserer Umgebung Liebe und Vertrauen schenken, verändern wir doch damit auch die Welt, oder nicht?

Star Trek: The Captain’s Summit

Eigentlich war ich auf der Suche nach dem Trailer zu William Shatners Dokumentation »The Captains«. Die läuft am 21. Juli 2011 im amerikansichen TV (mal sehen, wie man hier an sie ran kommt). In der Doku interviewt William Shatner die Captains aus allen anderen Star Trek Serien und Filmen und deswegen muss ich die einfach sehen. Der Trailer ist nicht so dolle, aber ich habe dafür diese tolle Gesprächsrunde gefunden. Zu Gast sind Jonathan Frakes (William Riker, TNG), Patrick Stewart (Jean-Luc Piccard, TNG), Leonard Nimoy (Mr. Spock, TOS) und William Shatner (James T. Kirk, TOS). Moderiert oder geleitet wird die ilustre Runde von Whoopi Goldberg (Guinan, TNG). Hier sprechen die alle Beteiligten aus ihrer Zeit bei Star Trek. Dabei geht es sehr munter zu, da sich alle sehr gut verstehen und auch größeren Abstand zu ihren Erlebnisen haben. Manchmal wird es etwas undeutlich, wenn alle gleichzeitig reden, aber dafür ist die Stimmung um so besser. Must see für alle (ehemaligen) Fans.

Die restlichen Teile gibt es nach dem Klick oder ihr wechselt zu youtube.


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Geschwätz von gestern?

»Die Erhöhung von Hartz IV war ein Anschub für die Tabak– und Spirituosenindustrie« (Philipp Mißfelder, CDU)

»Wenn Sie sich waschen und rasieren, finden Sie auch einen Job« (Kurt Beck, SPD)

»Hartz4-Empfänger sind Parasiten« (Wolfgang Clement, ehemalig SPD)

»Nur wer arbeitet, soll auch essen« (Franz Müntefering, SPD)

»Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein« (Guido Westerwelle über Hartz4, FDP)

»Eine große Zahl an Arabern und Türken hat keine produktive Funktion, außer für den Obst und Gemüsehandel« (Thilo Sarrazin, SPD)

»Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die – und nur um sie – muss sich Politik kümmern« (Peer Steinbrück, SPD)