Der Name ist ein Zeichen

Wer zitiert oder interviewt werden will bzw. ein Buch veröffentlichen möchte, der braucht weder Inhalte, noch eine Botschaft, der muss nicht besonders intelligent, sprachgewandt oder ideenreich sein. Das Einzige was man (neben Beziehungen und ein gutes Selbstmarketing) braucht, ist ein Name. Die Aufmerksamkeits-Ökonomie veranlasst Unternehmen, Journalisten und Verlage, sich vornehmlich auf Menschen zu konzentrieren, die in der Öffentlichkeit bekannt sind. Hinzu kommt, dass die Massenmedien das Prinzip der Personalisierung verinnerlicht haben. Weiterlesen

Wertfreilose Beziehungsfragen

Ob bei Freunden, der Familie, Arbeitskollegen, Bekannten oder Fremden: es gibt eine immer wiederkehrende Abfolge von typischen Musterfragen, wenn man nach seinem/seiner Liebsten gefragt wird. Sie verdeutlichen, welche Werte und Normen in unserer Gesellschaft verankert sind. Sie zeigen auf, wie und wonach Menschen und Beziehungen bewertet und beurteilt werden. Es geht also mitnichten nur um die Befriedigung der eigenen Neugier oder um wertneutrale Sachinformationen, wenn man fragt oder selbst gefragt wird. Weiterlesen

Herzlose Anpassung

Früher habe ich mit den Armen gefühlt.
Früher habe ich alternative Medien gelesen.
Früher habe ich mich über politische Lügen geärgert.
Früher habe ich meinem Chef widersprochen und ihn kritisiert.
Früher habe ich demonstriert und mich ehrenamtlich engagiert.
Früher habe ich mich über die Ungerechtigkeit der Welt aufgeregt.
Früher habe ich mir Gedanken über eine menschliche Gesellschaft gemacht.

Heute bin ich erwachsen und denke an mich.

Lafontaines Gedanken

Oskar Lafontaine hat vor einigen Tagen in der FAZ einen Artikel veröffentlicht, den ich euch ausdrücklich empfehlen möchte! Er schreibt über die Krise, unser politisches System, Begriffsbesetzungen, Medienmacht und die Finanzmarktindustrie:

Ein System, das nur der Minderheit der Reichen dient, kann auch nicht Demokratie genannt werden [...] In einer demokratischen Gesellschaft müssen sich die Interessen der Mehrheit durchsetzen; der Schwache braucht Gesetze, um frei sein zu können; Eigentum entsteht durch eigene Arbeit und nicht dadurch, dass man andere für sich arbeiten lässt.

Kinder in Deutschland; Teil 21: Kinder sind unsere Gegenwart

»Kinder denkt an eure Zukunft« lautet ein aktuelles Werbeplakat der Berliner Sparkasse. Kinder sind unsere Zukunft, sie sind unser wertvollster Rohstoff, so heißt es oft. Sie werden als zukünftige Steuerzahler, Arbeitnehmer, Rentenbeitragszahler, Vollblut-Konsumenten, Wähler oder auch als vermeintliche Leistungsträger bewertet. Bei all diesen Betrachtungsweisen geht es um funktionales, technisches und systemisches Denken, aber am allerwenigsten um die Kinder selbst. Denn für Kinder ist vor allem eines wichtig: Leben im Augenblick. Weiterlesen

Rentner abschaffen!

Die Medien und die Politik sind derzeit völlig aus dem Häuschen: wir werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten millionenfache Altersarmut in Deutschland vorfinden. Für jeden, der sich in der Vergangenheit ein wenig mit Politik beschäftigt hat, dürfte dies keine Überraschung sein. Die Schröder-Regierung hat die Rentenformel geändert, Arbeitnehmer an Versicherungskonzerne verkauft, den Niedrig-Lohnsektor massiv ausgeweitet usw.  Altersarmut und Kinderarmut sind gewollte Politik und kein Schicksal. Rentner werden in Deutschland verachtet!

Ich hätte für die Bundesregierung folgende Vorschläge:

  1. Die Altersarmut schönrechnen. Arm im Alter ist nur jemand, der weniger als 200 Euro im Monat zum Leben hat.
  2. Rentner wegdefinieren. Rentner ist ab sofort erst jemand der über 80 Jahre alt ist, keiner geringfügigen Lohnarbeit nachgeht und seit mindestens 50 Jahren in Deutschland lebt und einen deutschen Pass hat.
  3. Alte Menschen verschiffen. Deutschland ist eine Exportnation und könnte seine Erfahrung diesbezüglich nutzen, um Individuen, welche den Staatshaushalt unnötig belasten (also auch ALG 2 Empfänger, Behinderte, Kranke, Asylanten usw.) nach Australien, Südamerika oder Südostasien zu verschleppen. Ohne Chance auf Rückkehr. »Made in germany« ist doch ein Gütesiegel, oder?

Köter statt Kinder!

(nicht zu verwechseln mit: »Kinder statt Inder«)Schafft euch keine Kinder an, sie nerven, kosten viel zu viel Geld, sind laut und machen nur Dreck. Sie rauben euch eure Lebenszeit, ihr könnt kaum noch Party machen und ausschlafen ist vorerst auch nicht mehr drin. Das bisschen Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit, dass euch Kinder geben, könnt ihr euch genauso gut von einem Haustier abholen. Hunde z.B. hören besser und ihr könnt sie so abrichten, wie ihr sie gerne haben wollt. Auch Katzen geben euch Zuneigung und Liebe. Und sie schnurren sogar! Kinder hingegen zicken häufig rum, testen ihre Grenzen und wollen ihre Bedürfnisse und Interessen durchgesetzt sehen. Weiterlesen

Aufgeschlitzte Menschleins

Ich steige ein. Der Bus fährt los.

Mein Blick schneidet die hier anwesenden Menschen in gleichförmige Scheiben. Meine Augen zerhacken Gesichter, Brüste, Bäuche und Hintern in ihre Einzelteile. Meine Gedanken stapeln die Menschenfetzen zu einem großen Fleischberg. Meine Hassliebe zersägt Nerven, Muskeln, Knochen und Organe. Meine gewaltbefreiten Tagträume basteln mir ein gleichgeschaltetes Menschenwesen.

Ich steige aus. Der Bus fährt los.