Als Eskapismus bezeichnet man eine Realitäts- oder Wirklichkeitsflucht, die meist negativ konnotiert ist. Der Begriff stammt aus dem Englischen „escapism“, welches übersetzt Wirklichkeitsflucht bedeutet und damit eine Tendenz meint, durch Illusionen, Scheinwelten und Zerstreuungen der Realität auszuweichen. Der Eskapismus wird zwar im Medienzeitalter vielfach bedient, existiert aber schon seit Jahrhunderten in Form von Büchern, Theater, Rollen‑, Brett‑, Karten- oder Würfelspielen. Dabei muss der Eskapismus nicht zwingend eine Selbst-Flucht darstellen, sondern kann auch Selbst-Erweiterung bedeuten. André Peschke und Jochen Gebauer haben auf gamespodcast.de eine ganze Reihe von positiven Merkmalen des Eskapismus beschrieben:
• Eskapismus ist intrinsisch motiviert
• Eskapismus ist Alltagsbewältigung und Kompensation
• Eskapismus befreit von sozialen und gesellschaftlichen Normen
• Eskapismus trainiert Kompetenzen und Fertigkeiten in einer Scheinwirklichkeit
• Eskapismus ist die Abwesenheit von Stress, Unruhe und Leistungsdruck
• Eskapismus fördert die Kreativität und das bildliche Vorstellungsvermögen
Leider wird der Eskapismus nicht wertfrei behandelt, sondern in der öffentlichen Wahrnehmung unterschiedlich be- und verurteilt. So soll die Realitätsflucht in ein Theater oder eine Oper (lern-)nützlich und pädagogisch wertvoll sein, während das Ein- und Abtauchen in ein P&P‑Rollen- oder Computerspiel als soziale Verwahrlosung und Amoklauf-Training abgewertet wird.