
Spiegel Online vom 12. März 2016 (ohne Link)
Die Nachdenkseiten hatten mal den Verdacht geäußert, dass die Flüchtlingskrise auch eine Imagekampagne der Bundesregierung sein könnte. Der Schaden, welche die Troika mit der Sparzwang- und Ausverkauf-Politik Griechenlands im Sommer 2015, an der EU verursacht hatte, sollte damit verdeckt werden. Und während Griechenland den Investorhaien zum Fraß vorgeworfen wird, Renten und Sozialleistungen gekürzt werden, die medizinische Versorgung katastrophal ist, Massenentlassungen stattfinden ‑und dafür die Bundesregierung mit ihrer neoliberalen Sparzwang-Haltung maßgeblich mit verantwortlich ist- soll Bundeskanzlerin Merkel wegen der Flüchtlingskrise auf einmal eine »Humanistin« sein? Sie ist und bleibt eine Sprechpuppe von Konzernen, Banken und Kapital. Deshalb ist sie für die Massenmedien und die Wirtschaft auch die perfekte Kanzlerin. Etwas anderes zu glauben, wäre naiv.


Die »marktkonforme Demokratie« (Merkel) ist alternativlos. Insofern darf auch die offiziell verkündete Wahrheit nicht angezweifelt werden. Wer gegensätzliche Perspektiven einnehmen, Sachverhalte anders bewerten oder aus Ereignissen abweichende Schlussfolgerungen als der Mainstream ziehen will, wird zum Verschwörungstheoretiker (VT) erklärt. Wer nicht massenkonform denken und handeln will, wer die herrschende Meinung in Frage stellt, den braucht man nicht ernst zu nehmen. Die inflationäre Verwendung des Schlagwortes
Ist man noch relativ jung, sagen wir, so unter 10 Jahren, spielt das Thema Geld nicht zwingend die Hauptrolle im Alltag. Familie, Freundschaften, gemeinsame Spiele und Unternehmungen, Schule und Hobbys sind meist deutlich wichtiger. Mit zunehmendem Alter ändert sich das radikal. Partys, Kino- und Restaurantbesuche im Jugendalter erfordern Kohle. Sobald man das Elternhaus verlassen hat, sieht man dann das Leben vor lauter Kosten nicht mehr: Miete, Strom und Gas, Lebensmittel, Telefon und Internet, Kleidung, Kosmetik, Haushaltsgeräte und Möbel, Versicherungen, Bus- und Bahnfahrkarte oder Auto, Rundfunkgebühr und so weiter. Die Geldbeschaffung wird zum zentralen Thema der eigenen Existenz. Umso verführerischer werden dann die ständigen Versprechungen von: kostenlos, gratis und umsonst.
Essen war und ist für mich, im Angesicht von knapp einer Milliarde hungernden Menschen auf der Welt, ein Luxus-Thema. Dennoch kotzt mich die Lebensmittelindustrie zunehmend an. Es gleicht der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn man in einem gewöhnlichen Supermarkt etwas ohne mindestens 30 Prozent Zucker- und/oder Fettanteil, ohne Glutamate, Zusatz- oder Konservierungsstoffe kaufen will. Und es genügt auch nicht, einfach nur in einen Bioladen zu gehen und mehr Kohle auf den Tisch zu legen, das beruhigt zwar das eigene Gewissen und man kann sich als Besser-Esser-Bio-Öko-Grün-Gutmensch inszenieren, aber auch im Bioladen lauern viele Gesundheitsfallen und Etikettenlügen.