Die Faulheit des (Selbst-)Denkens in der Bevölkerung, zeigt sich deutlich in den Schlagzeilen der bürgerlichen Massenmedien. Sie formulieren, quasi als mutmaßlichen Leser-Service, zugleich Frage und vermeintliche Antwort. In den Headlines gibt es kaum noch Kreativität. Auch hier entwickelt sich ‑im Kampf um Aufmerksamkeit, Reichweite, Auflage und Klickzahlen- eine zunehmende Konformität. Einige Beispiele: Weiterlesen
Natürliche Todesursachen
Es gibt keine Geheimdienste, die Attentate aus politischen oder wirtschaftlichen Interessen, auf öffentliche Personen verüben. Das ist alles reine Verschwörungstheorie. Wenn…
- der Fallschirm nicht auf geht…
- man einen Verkehrsunfall hat…
- das Flugzeug abstürzt…
- man sich eine Lebensmittelvergiftung zu zieht…
- vom Hochhaus fällt…
- in der Öffentlichkeit erschossen wird...
- in der Badewanne ertrinkt...
...dann ist das ein bedauerlicher und tragischer Zwischeneinzelfall. Nicht mehr.
»Ich bin doch kein Nazi!«
Nur weil ich letztens auf einer »Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes« (PEGIDA) — Demonstration war? Sogar mit Ausländern (mehr als 600 Likes, 500 Shares, 100 Comments). Oder weil ich finde, dass Thilo Sarrazin mit der Behauptung in seinem Buch »Deutschland schafft sich ab« Recht hat, dass Türken und Araber eigentlich nur für den Obst- und Gemüsehandel in Deutschland wichtig sind? Ich bin auch der Meinung, dass die Erbanlagen der Ausländer viel schlechter sind, als von uns Deutschen. Außerdem gibt es einfach viel zu viele Türken, Russen, Zigeuner, Polen und andere Migranten in Deutschland. Ich habe auch nichts generell gegen Ausländer, solange sie sich in Deutschland anständig benehmen. Und wenn Moslems bei uns leben wollen, sollen sie ihre Frauen auch nicht mit einem Schleier unterdrücken. Wir leben schließlich in einer Demokratie. Mit Meinungsfreiheit. Dass muss man doch mal sagen dürfen, oder? Weiterlesen
Meine guten Vorsätze für das Jahr 2015
- Alles glauben und nachplappern was mir BILD und RTL sagen.
- Keinen Sport treiben, weiter rauchen, saufen und auf der Couch rumlümmeln sowie fleißig Junk Food und Zuckerbomben fressen.
- Meine Lohnarbeit als mein größtes Hobby und als meine größte Leidenschaft verinnerlichen und keine Zeit für schöpferische Tätigkeiten verwenden.
- Weiter in meinem mental-emotionalen Biedermeier-Glasbunker leben; weltweite Armut, Ausbeutung und Kriege verleugnen.
- Mir ganz viel neues Zeug kaufen, was ich gar nicht brauche. Und es dann nach zwei Wochen wieder wegwerfen. Mindestens drei neue smartphones zulegen.
- Kinder, Migranten und alte Menschen ordentlich verabscheuen und hassen.
- Einen großen Bogen um Gesellschafts‑, Medien- und Wirtschaftskritik machen. Und jeden, der sich damit beschäftigt als nervigen Spinner beschimpfen.
- Auf Facebook viele Katzenbilder posten und teilen, fleißig Familienbilder hochladen und mein Profilbild öfter wechseln, um Bestätigung zu bekommen.
- Mir im Fernsehen sämtliche Pseudo-Doku-Sozialsoaps reinziehen.
- Weiterhin den Neoliberalismus als alternativlose Wahrheit anbeten.
Ich muss nichts verändern. Ich bin Deutschland. Ich bin perfekt.
P:S: Meine 10 Wünsche für das Jahr 2014 sind natürlich nicht in Erfüllung gegangen.
ZG-Rückblick: 2014
»Was ist denn jetzt wieder los?«
...ist eine Frage, die genau dann kommt, wenn man gesellschaftliche Normen und Konventionen in Frage stellt, beispielsweise zu Weihnachten. Wenn man eine andere Perspektive einnehmen oder die Normalität des Alltags durchbrechen will. Wer sich abseits der standardisierten Gedanken, der gleichgeschalteten Kommunikation und der infantilen Emotionen bewegt, mit dem muss etwas nicht stimmen. Wer Interessen hat, die den eigenen kleinen Dunstkreis, die eigene Familie und den eigenen Arbeitsplatz nicht betreffen, der ist ein unbequemer Nerd. Ein Wichtigtuer, Klugscheißer und Möchtegern. So einer ist nicht nur komisch, sondern auch furchtbar anstrengend. Das Beste ist, sich mit so einem nicht einzulassen und ihn bestmöglich zu ignorieren. Weiterlesen
Neusprech: Gesellschaftliche Teilhabe
Nur wer ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen besitzt, ist in der Lage, sich in die Gesellschaft einzubringen und am kulturellen Leben teilzuhaben.
Eine immer wiederkehrende Erzählung in Politik und Gesellschaft, ist die Redewendung von der »gesellschaftlichen Teilhabe«. Besonders Gewerkschaften, Parteien und linke Organisationen verwenden dieses Narrativ gerne, um auf existenzielle Armut und die immer größer werdende Schere zwischen Armut und Reichtum aufmerksam zu machen. Wer an Politik, Kultur und Gesellschaft teilnehmen will, so die Erklärung, braucht ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit. Wer nicht über ausreichend monetäre Mittel bzw. ein regelmäßiges Einkommen verfüge, der würde ausgegrenzt werden. Diese Argumentation ist im (links-)politischen Diskurs weit verbreitet. Mir stellen sich hierzu jedoch einige Fragen. Weiterlesen
Vorwürfe rechtfertigen
Typische Euphemismen um sich selbst eine Legitimation zu schaffen, um vorwurfsvoll sein zu dürfen, ohne jedoch der/die »Böse« zu sein, weil man den Gesprächspartner doch darauf vorbereitet habe, sind:
- Du darfst das jetzt bitte nicht persönlich nehmen, aber...
- Bitte nicht falsch verstehen...
- Das ist jetzt nicht böse gemeint...
Wenn man einen Satz so beginnt, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass danach Schuldzuweisungen, Vorwürfe, Kritik, Verurteilungen, Tadel, Rügen, Maßregelungen und Beanstandungen folgen. Der Versuch, die Kritik präventiv rosarot zu färben, heißt noch lange nicht, dass sie zwingend angemessen ist.
Der Anschlag (13)
Wikileaks hat geheime Dokumente veröffentlicht, nach denen Microsoft Hacker beauftragt haben soll, einen Virus für Windows XP zu entwickeln, um den weltweiten Windows XP Usern Angst zu machen. Hintergrund sei, dass Microsoft alle weltweiten Nutzer zu ihren neuen, vermeintlich sicheren, Betriebssystemen locken will.
Der SPD-Politiker und Buchautor Thilo Sarrazin wurde mit dem bayerischen Integrationspreis ausgezeichnet. In der Laudatio betonte Markus Söder (CSU), Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, dass Sarrazin mit seinem Buch »Deutschland schafft sich ab!« viel zur interkulturellen Verständigung beigetragen habe.
In Los Angeles haben iphone-Fans die erste Apple-Kirche eröffnet. Diese wurde nach dem Apple-Visionär Steve Jobs benannt. Bereits am Tag der Eröffnung versammelten sich über eine Million Fanatiker Jünger, um der Einweihung des mystischen Ortes und der heiligen Erleuchtung beizuwohnen.
Master of the Universe
Der ehemalige Investmentbanker Rainer Voss erläutert, in der Dokumentation »Der Banker«, die Methoden und Mechanismen der Bankenwelt. Ein hermetisch abgeschottetes System, dass bedingungslose Loyalität verlangt. »Märkte und Investoren lernen nicht. Sie springen in genau denselben Abgrund, in den sie vor zwei Jahren schon mal gesprungen sind«
