Gekündigt und Gekürzt wird immer

Hach, wie ich darauf gewartet habe, wie allemöglichen Experten wieder aus ihren Löchern kriechen und von »Lohnverzicht« wegen der anstehenden Finanzkrise schwafeln. Selbstredend meinen sie nicht ihren eigenen Lohn. Der kann gar nicht hoch genug sein. Und um mich gleich dem Vorwurf einer »Neiddebatte« zu erwehren: wann dürfen denn die Löhne überhaupt noch steigen? Entweder wird die Krise herbeigeredet bzw. um das Wirtschaftswachstum zu halten, muss Lohnverzicht geübt werden (so jedenfalls die Propaganda) oder es ist eine reale (Finanz-)Krise da und dann können die Löhne auch nicht steigen, weil ja kein Geld da ist. Entweder machen die Unternehmen Profite und um kurzfristig noch mehr Profit zu machen, müssen eben Leute entlassen werden oder den Unternehmen geht es finanziell schlecht und sie  setzen dann Arbeiter auf die Strasse. Fazit: Gekündigt und Gekürzt wird eben immer.

2 Gedanken zu “Gekündigt und Gekürzt wird immer

  1. Tja ja so ist es leider. Sogar bei den Bildzeitungslesern ist mittlerweile angekommen, dass man nicht nur kürzen kann (wenn man sich die Kommentare durchließt). Ein Unwort von diesem Jahr und auch der letzten 2–3 ist auf alle Fälle Finanzexperte. Ich frage mich wo sie die ausbuddeln.

  2. Interessant in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten ist immer das Verhaltensmuster in den Firmen:

    -Ausgebenstop
    ‑Budgetürzungen
    ‑Entwicklungsreduzierungen/-stop
    ‑Einstellungsstop

    am Ende dann Entlassungen...(bei Zeitarbeitern soll das ja schneller gehen).

    Ist das immer ein Zeichen dafür, dass man vorher nicht wirtschaftlich gut bis verschwenderisch mit seinen Ressourcen umgegangen ist, hat man vorher einfach Geld verpulvert oder wo kommen dann je nach Unternehmensgröße plötzlich die Millionen her, die am Ende dann noch als Ausschüttung an die Eigner/Aktionäre gehen?

    Als Hartz IV Betroffener wird man gezwungen, alle Vermögenswerte zu verbrauchen, bis man Anspruch auf staatliche Leistungen hat. Müsste man Unternehmen vielleicht dazu verpflichten, Ihre Reserven aufzubrauchen und Mitarbeiter zu halten, bevor man die Betroffenen auf die Gehaltsliste des Staates setzt?
    Dumme Frage — nein, das geht doch nicht, sind ja fast alle über-/verschuldet, mit Fremdkapital finanziert, das Vermögen sitzt im Ausland, die Aktionäre/Eigner/Erben wollen ja zuerst bedient werden, wir müssen uns den Anforderungen der Globalisierung stellen usw..

    Die Mitarbeiter sind halt die Manövriermasse im Unternehmen, die noch am leichtesten zu steuern ist, um seine Ziele (doch noch) zu erreichen. Um noch leichter steuern zu können, hat man die Arbeitnehmerrechte in den letzten Jahren schon gut beschnitten und arbeitet weiter daran.
    Vom Abbau von Sozialleistungen wollen wir gar nicht erst reden, denn der Begriff sozial hat ja gleich so eine komisch nicht ganz klar definierte Note.

    Nicht umsonst ist der Kündigungsschutz ein Thema, welches von der Arbeitgeberseite immer wieder auf den Tisch gebracht wird, weil er die Leistungskraft der Unternehmen so stark nach unten zieht, in dem man nicht so flexibel dem Motto« hire and fire« nachgehen kann.
    Erst wenn dieser Zustand erreicht ist und die Arbeitssklaven nach Tagelöhner-Art verpflichtet und entlassen werden können(von der Politik ja mit der Förderung der Zeitarbeit als Vorstufe schon quasi eingeführt), ist an dieser Front Ruhe.

    Das jede Entlassung auch einen Konsumenten weniger für viele Produkte/Dienstleistungen beinhaltet (auch für die eigenen), hat für einen kurzfristig denkenden Firmenlenker keine Bedeutung, da es nicht seine Aufgabe ist, über seinen Tellerrand hinauszublicken.

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