Gender_innen

Sprache ist Macht und lenkt Denken. Der feministische Blog »Mädchenmannschaft« hat ein feministisches Lexikon auf ihrer Internet-Plattform, das nicht kommentierbar ist. Dort kann man_innen nachlesen, was die Feministinnen unter bestimmten Begriffen verstehen. Schauen wir uns einige Begriffe, und die feministische Definition dazu,  mal genauer an.

Zum Begriff der Gleichberechtigung schreiben die Amazonen:

Oft als gegeben gesehen mit dem Hinweis, in der deutschen Gesetzgebung gäbe es kein Gesetz, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechtes benachteiligt. Allerdings ist Recht keine Kategorie, die bei juristischen Fragen endet, sondern auch eine gesellschaftliche Größe. Wenn wir also davon sprechen, dass noch lange keine Gleichberechtigung erreicht ist, dann meinen wir damit mehr als die Gesetzgebung.

Der Kampf um die rechtliche Gleichstellung_innen scheint gewonnen, ja sogar mehr als das, Männer werden rechtlich nicht selten benachteiligt (Sorgerecht, Unterhaltsrecht Frauenförderprojekte, Fauenministerium usw.). Und es ist immer noch nicht genug? Wo endet dann eure vermeintliche Gleichberechtigung? Und was genau Ihr unter dem Begriff_innen versteht, habt Ihr auch nicht geschrieben.

Zur Kritik, dass der heutige Feminismus in der Suppe des Neoliberalismus_innen schwimmt und vor allem erfolgs- bzw. leistungsorientiert ist, zitieren sie die indische Feministin Devaki Jain:

Wir wollen kein größeres Stück vom vergifteten Kuchen

Fast alle Autorinnen vom Blog Mädchenmannschaft studieren. Wenn Ihr kein größeres Stück vom sog. vergifteten Kuchen nach dem Studium haben wollt, was denn dann? Einen Absatz_innen weiter befürworten die Damen dann die Frauenquote mit der Begründung:

Eine Quote bedeutet Bevorzugung einer Frau bei GLEICHER Qualifikation.

Soll es die Frauenquote im Niedriglohnsektor_innen auch geben? Oder bei den körperlich angestrengenden Berufen? Bei Siemens am Fließband, auf dem Bau, im Uranbergwerk oder den Möbelpackern? Oder etwa doch nur bei den gutbezahlten und bequemen Jobs, hm?

Ich kann mich nur wiederholen: ein Feminismus der die Geschlechter spaltet, geld- und karreriegeil ist und Männer als schlechte Menschen betrachtet, ist grundsätzlich abzulehnen.

18 Gedanken zu “Gender_innen

  1. Hallo und danke für diese famose Einschätzung.
    Dieser Blog »Mädchenmannschaft« ist mir äußerst suspekt, denn dort ist man als Frau anderen Frauen gegenüber noch lange nicht gleichgestellt.
    Ich hätte diesen Blog lieber »überhebliche Mädchenmannschaft« genannt.

    Gruß Stefanie

  2. Ist es nicht egal, ob dieser kapitalistische Slapstick durch ein Patriarchat, durch ein Matriarchat oder eine variable Kombination aus beidem geführt wird?

  3. Naja. Die übliche Garde der 20bis40 jährigen, mit bertelsmanisch verseuchtem sozen-grün-soziografischem Background, und dem Frauenbild der erfolgreichen Powerfrau aus den 80igern. Schrecklich klug, schrecklich dynamisch, und immer eine mittig rechtslinksgrüne empirische Studie aus eindeutigem Background zur Hand. Das Bild von der erfolgreichen Leistungsfrau im Zeichen von Gender-Mainstream anstatt realer Gleichberechtigung, bleibt sicher noch eine geraume Zeit hängen. Die meisten davon, haben das schließlich auch so studiert ;-) Ich sehe es schon als schwachbrüstigen Erfolg an, dass das Thema Neoliberalismus im Verbund mit »Neuem Feminismus« (was man immer darunter verstehen mag ), überhaupt behandelt wird.

  4. @Isi

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

    Deine unsäglichen Hasstiraden und Beschimpfungen im Spiegelfechter und bei Ad Sinistram mit der nachträglichen Forderung Deinerseits Deine Beiträge zu zensieren, sind mir noch gut im Gedächtnis! Uns als »Zeitgeistkacker« zu beschimpfen, statt zu argumentieren setzt dem die Krone auf. Betrachte das als erste Verwarnung.

  5. Lieber Epikur, diesen Beitrag fand ich nun offen gestanden auch zimlich dünn. Ich weiss auch nicht was er aussagen will. Dass Frauen, die studieren, karrieregeile Egomaninnen sind? Doch wohl kaum, oder?

    Nix für ungut, muss mich ja nicht in jedem eurer Beiträge bestätigt fühlen!

  6. Hallo! Ich lese hier eigentlich ganz gerne passiv und still mit, aber diese Beitrag ist wirklich arm. Merkt der Verfasser denn gar nicht, dass er ausschließlich Dinge unterstellt und projiziert? Geld- und Karrieregeilheit, Geschlechterspaltung (was ist das?) — wo geht denn das aus dem Text hervor? Weil die AutorInnen studieren? Das ist doch lachhaft. Und dann auch noch die Mär von den FeministInnen, für die »Männer (...) schlechte Menschen« seien. Das ist ja sowas von altbacken und unsinnig.
    Sorry, wirklich, und gute Besserung.

  7. Eine Quote bedeutet Bevorzugung einer Frau bei GLEICHER Qualifikation‹ — in der feministisch-asozialen Vorstellungswelt bedeutet derlei allerdings keine Ungerechtigkeit gegenüber Männern. Bewegte Frauen finden so etwas völlig normal und wünschenswert.
    Seltsamerweise wird immer nur eine imaginäre ›gläserne Decke‹ beklagt, die Frauen an Karriere hindere; der tatsächliche gläserne Fußboden zu den schlechtbezahlten und gefährlichen Jobs, die nur Männer ausüben, bleibt gänzlich unerwähnt. Die Tatsache, dass fast alle tödlichen Berufsunfälle Männer treffen, auch.

  8. Lieber Wolfgang,

    eine Quote bedeutet Diskriminierung der Fraen, weil ihr Anteil auf den Anteil der Quote fixiert werden soll. Die Frauenquote sollte jeden Männerrechtler augenblicklich glücklich machen, weil ihm so 50 % von Kuchen gesichert werden, aber den Frauen weiterhin ein Übermaß vorenthalten werden soll: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Ihr spinnt wohl. Nicht nach dieser Definitionen, wonach Reproduktionsarbeit kostenfrei erbracht wird: Gleicher Lohn für JEDE Arbeit ist die Parole (und dann beklagen Männer bald den Gender-PayGap und das »Durchrauschen« in Bereichen ohne Frauen-Quote).

    :-)

    Die Tatsache, dass die Müttersterblichkeit auch in Deutschland (zu 100 % Frauen) jährlich mehr Todesopfer kostet als die »Todesjobs«, ignorieren Sie bewußt oder paßt nur nicht in die Opferrolle? Das Risiko Schwangeschaft ist übrigens nicht ganz so einfach zu beheben wie der Arbeitsschutz. Aber ich bin nicht der Typ, der im Tod die Ungleichheit nach Geschlechtern beklagt, das wäre ja zynisch.

  9. @ Isi,

    Frauenquote meint immer eine Mindestquote — im öffentlichen Dienst werden auch in Bereichen mit über 80% Frauen noch immer Frauen bevorzugt eingestellt und befördert sowie Gleichstellungsbeauftragte eingesetzt.

    Die erwähnte ›Müttersterblichkeit‹ ändert bekanntlich nichts an der um Jahre höheren weiblichen Lebenserwartung — und Schwangerschaft hat nichts mit Erwerbsarbeit zu tun, aber viel mit biologischem Funktionieren. Schwanger wird eine Frau freiwillig und wenn ihr das zu risikoreich und ohne Bezahlung unzumutbar erscheint, muss sie nicht schwanger werden.

    Ich beklage sehr wohl die ›Ungleichheit der Geschlechter im Tod‹, denn die deutlich kürzere Lebenserwartung der Männer ist ein Zeichen für deren viel schlechtere Lebensumstände — eine Leugnung dieser Umstände wäre zynisch.

  10. eine Mannenschafft aus Mädchen. Hmm.
    Der Feminismus hat ein Problem mit dem Neoliberalismus. Es entstand als Effekt der Verschiebungen auf der materiellen Achse, sprich tarditionell Kapitalistischen Kernpunkten (Arbeit, Lohn, Klassen, Kapital,...). Ob Kapitalismus und Patriarchat zusammenhängen wurde lange diskutiert, heute weniger. Marxisten sahen im Patriarchat oft nur einen Nebenwiderspruch. Feministen waren da weitsichtiger und sahen die Zusammenhänge. Aber nicht lange und nicht gut genug.
    Das Problem entstand mit der wirklichen Intensivierung neoliberaler materieller Verhältnisse. Das ganze Arsenal an Elementen der Sinnorientierung, der Aspirationen, der Normen, der Strebungen, der Haltung, der Schemata in sämtlichen Lebensbereichen unterwanderte den Feminismus sachte, aber tiefgreifend. D.h. konkret, die Verbindungen zwsichen Frauen unterschiedlicher Klassen brachen. Der Feminismus wurde zunehmend von oberen Positionen der Gesellschaft entdeckt. Das Pünktchen auf dem i war dann der Postmodernismus. Geschlechterverhältnisse können im Geist dekonstruiert werden. Man brauchte als gar nicht mehr auser Haus gehen, sondern konnte vollständig autark Geschlechterrevolution spielen.
    Der Feminismus hat für weite Teile der Frauen ausgespielt. Er lebt in den oberen Positionen der Gesellschaft weiter, wird mitunter als Waffe gegen arme Frauen eingesetzt (Beruf und Familie, wie das geht nicht? (geht natürlich bei genug Geld für Hausmädchen, wie weite Teile der akademisch Beschäftigten)). Zwischen Frauen wurden materielle Spaltungen getrieben, die die Geschlechtszugehörigkeit nicht zu überbrücken vermag und die von den postmodernen ohnehin attackiert wird. Spaltungen weiblicher Lebenswelten. Sämtliche Zielsetzungen des Feminismus können von der akademischen Oberschicht praktisch gelebt werden, nicht immer, aber meistens (nicht die ganze Oberschicht, die sind teilweise extrem konservativ). Er hat sich dort gewissermaßen aufgehoben. Die anderen, großen weiten weiblichen Teile der Gesellschaft tauchen dort als ferne Forschungsgegenstände auf, ferne Welten.

    Darüber hinaus legte sich das Narrativ der Leistung und Tüchtigkeit über die Feminismenwelt. Dahin passt ja auch der Titel der analysierten Frauengruppe. Der Titel der Frauengruppe sagt ja schon vieles: Hauruckmentalität aus dem Sport. Schließt an die Unternehmermentalität an. Sexappeal für Männer ist ja auch dabei (Der Bezug zur männlichen Mannschaft). Dann schwingt da bestimmt eine bestimmte Nostalgie mit rein. Typisch für obere Elemente der Gesellschaft, wenngleich vielleicht absteigende (Verlustnostalgie).

  11. @ Wolfgang
    Naja, nur wenn keine Frau mehr schwanger wird, weil es gefährlicher ist als ein Todesjob, dann brauchen wir uns über die Verblödung der Deustchen nicht mehr den Kopf zerbrechen, aber was machen wir dann? Speziell du?

    Ich beklage auch die Ungleichheit im Tod: Deutlich mehr Männer saufen sich tot, nur um nicht wie Frauen an Brustkrebs zu sterben, dabei wäre so eine Amputation für einen Mann überhaupt kein Problem. Da ist es mehr als verwerflich, vorher noch soviel Alkohol zu vernichten. Gerade jetzt, wo es auf HartzIV keinen mehr gibt!

    PS
    Flavo finde ich gut!

  12. Hallo,

    auch ich fands etwas dünne, obwohl vom Ansatz her natürlich partiell zutreffend, es läßt sich auch auf jede Gruppe Benachteiligter anwenden (und wenn wir uns etwa das gehaltsgefüge in Deutschland anschauen, so sind Frauen als Gruppe weiterhin benachteiligt). Ist es angemessen, wenn bisher geduckte zu aktiven Duckern mutieren?

    teils ja, teils nein. Wenn in dieser Gesellschaft schon getreten wird, wird man den bisher Getretenen kaum sagen können: Lass Dich mal schön weitertreten! Andererseits: Wenn sie dann selber treten (und wer in dieser Gesellschat Karriere macht, muss treten!), müssen sie sich schon auch als »Treter« bezeichnen lassen. Und wenn ich mir die Berufe der Mädchenmannschaft so anschaue (ein bißchen Erfahrung im Berufsleben habe ich zufällig auch!), so weiß ich: Sie werden, denn es gibt in der Tat kein richtiges Leben im Falschen, kaum darum herumkommen, auch mal kräftig mitzutreten. Das ist ihnen zunächst sowenig vorzuwerfen wie allen anderen. Aber man muss es festhalten. Wer allen Enstes glaubt, ein bißchen rot-grüner Feminismus mache einen zu einem besseren Menschen und verbürge einer potenziellen sog. Führungskraft Menschlichkeit, eine feministische Führungskraft trete nicht, sozusagen qua feministischer Natur nicht, der sollte die Drogen absetzen.

  13. hartmut, stalkst du mich?

    Die Vorstellung, dass Feministinnen nicht treten dürften, ist so bescheuert, dass wirklich nur du darauf kommen kannst. Wieder eine These, die nur du dir bestätigst, um sie dir dann zu widerlegen. Weil du eben so schlau bist, viel schlauer als der Rest. Oder meinst du ernsthaft, dass irgendjemand außer dir auf derart sexistischen Kackscheiß kommt?

  14. @ Isi

    Ich spreche Dir hiermit die zweite Verwarnung aus! Es reicht!

    Beschimpfungen, Beleidigungen und aggressive Töne werden hier nicht geduldet! Deine Hass-Plattitüden kannst Du auf Deinem eigenen Blog oder woanders verbreiten! Beim nächsten mal werden wir uns in unserer 2jährigen Bloggeschichte zum ersten mal gezwungen sehen, jemanden zu sperren! Und zwar Dich!

  15. Regt Euch doch nicht so auf! Was sollen denn die Anderen von Euch denken? Ja sicher werden die Geschlechter in diesem Gesellschaftssystem gegeneinander ausgespielt, lassen sich gegeneinander auspielen. Alle Lebensumstände sind davon betroffen. Eure, scheinbar differenzierten Betrachtsungsweisen ändern so nichts am gesellschaftlichen Gesamtgeschehen sondern bestätigen es lediglich. Euch hier gegenseitig auszuschliessen, zu ignorieren und zu stänkern macht eine notwendige Diskussion nahezu unmöglich. Die ist aber notwendig, soll dieses lächerliche ›ich-bin-besser-als-Du-Spiel‹ endlich beigelegt werden. Ich bin es nämlich Leid, von beiden Seiten.

  16. Als ich mich 1989 (mit 19) für eine Vasektomie entschied (über die ich noch heute froh bin) gab es schon damals nur ge-schlechtes. Diese Entscheidung bescherte mir den äusserst erhellenden Einblick, dass tiefviolette Emanzen lediglich die Suprematie umkehren, nicht aber abschaffen wollen. Die Ausübung von Körperfunktionen ist eben nur das und das Leben nur der Kitsch der Materie. Ge-gutes ist möglich, wenn auch schwierig, verbalinruie und fäkalvokabular höchstens unterhaltsam.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.