Es hat sich ausgemarktet!

Feynsinn, Antiferengi, Klaus Baum und viele andere Blogs haben schon auf den weltweiten Aktions- und Protesttag am Samstag, den 15. Oktober hingewiesen. Nun möchte ich an dieser Stelle auch einige Worte dazu verlieren, zumal jthripper schon den Verdacht hegte, ob ich nun konservativ geworden wäre, weil ich noch nichts dazu geschrieben habe. Weiterlesen

verschweigen und verzerren

Ulli Sander hat auf der AG Friedensforschung auf einen interessanten Aspekt hingewiesen.  Letzten Samstag (3. Sep) gab es in Dortmund einen Nazi-Aufmarsch mit rund 7.ooo Teilnehmern. Jedoch stellten sich ihnen knapp 10.000 Antifaschisten und Linke in den Weg. Die Polizei half den Nazis ihr »Versammlungsrecht« wahrzunehmen. Für Eingeweihte und Aktivisten dürfte dies kein neuer Umstand sein, da dies jährlich bei den Nazi-Aufmärschen am 15. Februar in Dresden der Fall ist. Und nicht nur dort.

Interessant ist ein kleiner Pressespiegel, der eindringlich zeigt, dass sog. »bürgerliche Medien« jedwede Demonstration in Deutschland verurteilen. Wer in Deutschland demonstrieren geht, sich Nazis in den Weg stellt oder den Kapitalismus hinterfragt, ist ein Spinner, Chaot, Randalierer, Verschwörungstheoretiker und Träumer. Nur wer im Iran, in Saudi-Arabien oder in China demonstrieren geht, ist ein aufrechter Demokrat. Ein kleiner Auszug:

Linksextreme fallen über Polizei her (SZ-online, 04.09.2011)

Linksextreme bewerfen Polizisten mit Steinen (SPIEGEL-online)

Autonome randalieren bei Demo gegen Neonazis (SPIEGEL-online, Diehl)

Krawalle in Dortmund bei Aktionen gegen Neonazis (Bild am Sonntag)

 

Demobericht: Wir zahlen nicht für eure Krise

Während meine geschätzten Kollegen Antiferengi und die Geheimrätin über die Großdemonstration am 12. Juni 2010  in Stuttgart berichteten, will ich euch heute meine persönlichen Eindrücke über die Demo in Berlin, mit knappen 20.000 Teilnehmern, schildern.
Am 12. Juni 2010 um 12:00 Uhr, traf sich ein breites Bündnis vor dem roten Rathaus. Attac, Linkspartei, Solid, verschiedene sozialistische und kommunistische Sektierer, Antikapitalisten und einige vom sog. »schwarzen Block« sind aufmarschiert. Im großen und ganzen verlief die Demonstration friedlich, am Rande gab es aber kleinere Scharmützel.

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Wir zahlen nicht für eure Krise!

Am Samstag den 12. Juni 2010 gibt es einen bundesweiten Aufmarsch gegen das Kürzungspaket der Bundesregierung. Interessant ist, dass diese Demonstration schon lange vor der Bekanntmachung der radikalen Kürzungen angekündigt wurde. Viele wussten, dass für die Milliarden, die man den Banken großzügig geschenkt hatte,  nach der NRW-Wahl die einfachen Leute bluten müssen. Die genauen  Standorte und wann es losgeht erfahrt ihr auf Kapitalismuskrise.org.

Bundesweiter Bildungsstreik — Teil 2

Beim bundesweiten Bildungsstreik vom 15. — 19. Juni 2009 sind in über einhundert Städten 270.000 SchülerInnen, Studierende, Azubis, Lehrende und GewerkschafterInnen gemeinsam auf die Straße gegangen. Nun geht es in die nächste Phase. Vom 5. bis 20. November laufen viele bundesweite Aktionen und Proteste. Ab dem 17. November wird es bundesweite Proteste gegen Studiengebühren und den verschulten Bachelor-Studiengang geben. Ver.di, die GEW und die Piratenpartei zeigen sich solidarisch mit den vielen tausend Studenten in Deutschland und Österreich. Aktuelle Informationen über Aktionen und Protestformen erhaltet ihr hier.

Ausgestrahlt

Am 5. September 2009 findet in Berlin eine große Anti-Atom-Demonstration statt. Ein großer Treck von wendländischen Bauern ist bereits am 29. August in Gorleben gestartet und wird am 5. September in Berlin ankommen. Aus über 100 Städten werden Busse, Kurswagen und Sonderzüge in die Hauptstadt rollen. Die Protestaktion will Druck auf die neue Bundesregierung ausüben, um Atomkraftwerke auch wirklich nach und nach still zu legen und um auf erneuerbare Energien zu setzen. Demonstrationen sollten sicher nicht überschätzt, aber auch nicht unterschätzt werden. Wer also Zeit hat, sollte hinkommen! Weiterlesen

Demobericht: Bildungsstreik

Die große Bildungsstreik — Demonstration in Berlin am 17. Juni hat mich sehr beeindruckt. Es waren schiere Massen unterwegs, friedlich aber doch kämpferisch. Man spürte förmlich, wie alle beteiligten Gruppen: Schüler, Studenten, Azubis, Antifa-Gruppen, linke Bewegungen, Gewerkschafter usw. die Nase gestrichen voll hatten. Ein Gewerkschafter von ver.di äußerte mir gegenüber sogar die Hoffnung, dass dies eine neue 68er Bewegung sein könnte. Wie üblich verfolgten die bürgerlichen Mainstream-Medien die gängigen Taktiken: ignorieren, verleugnen, verschweigen, als Krawall diskreditieren, damit die Botschaft nicht ankommt, die Teilnehmer-Zahlen runterspielen und Demonstrationen generell als »Störung« diffamieren. Beispiele hierfür findet ihr bei SpiegelOnline, der FAZ oder bei Bild. Die Polizei rechnete, wie üblich bei Demonstrationen, die Teilnehmerzahlen herunter und die Veranstalter herauf. In den bürgerlichen Medien waren Teilnehmer-Zahlen zwischen 10.000 und 30.000 zu lesen. Ich kann nur sagen, es war wirklich riesig und hat einen förmlich mitgerissen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies keine Eintagsfliege war.

Wir zahlen nicht für eure Krise!

Am 28. März ruft ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen in Berlin und Frankfurt am Main zur bundesweiten Großdemonstration auf. Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass die Verursacher der Weltwirtschaftskrise auch die Zeche zahlen sollen und eben nicht die Bevölkerung. Am 2. April 2009 schließlich findet in London das G20 Treffen statt, bei dem die 20 größten Wirtschaftsmächte beschließen, wie sie die Krise bewältigen wollen. Den kompletten Aufruf findet ihr hier:

» Aufruf zur Großdemonstration am 28. März 2009

Terroristische Demonstranten?

»Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass vom Tod eines Demonstranten terroristische Impulse ausgehen. So radikalisierte sich etwa in Deutschland die Studentenbewegung nach dem Tod des angehenden Lehrers Benno Ohnesorg 1967 in Berlin – und gipfelte in der Gründung der RAF.«

- bild.de zu den Unruhen in Athen

Anmerkung: So einfach ist das also. Ein Demonstrant stirbt und die Protestbewegungen und Demonstranten haben nichts besseres zu tun als daraufhin »terroristisch« zu werden. Danke BILD. Nun bin ich wieder schlauer.