Total verarmte Filmindustrie

Raubkopierer

Die deutschen Kinogänger haben nach Angaben der Filmverleiher im vergangenen Jahr (2009) für Rekorde gesorgt. Sowohl Besucherzahlen als auch Umsatz stiegen 2009 deutlich. Filmverleiher sprechen von einem der Spitzenergebnisse der letzten 60 Jahre. [...] Die Besucherzahlen stiegen um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Umsatz nahm um 25 Prozent zu.

- Meldung auf Welt.de vom 8. januar 2010

Heise.de schrieb Anfang Januar, dass in den USA im Jahre 2009 erstmals die US-Bürger mehr Geld für Kinokarten als für DVD´s ausgegeben hätten. Was bleibt jetzt noch übrig von der ständigen Behauptung, dass Raubkopien die Filmindustrie in den finanziellen Ruin treiben würden?

Im Auftrag welches Herrn?

Diese Frage stellen sich wohl viele gerade in der neuen Bundesregierung. Seit dem Jahre 2007 sind Abgeordnete verpflichtet ihre Nebentätigkeiten offenzulegen. Inwieweit dies wirklich immer geschieht, steht auf einem anderen Blatt. LobbyControl hatte im August 2009 z.B. aufgedeckt, dass einige Abgeordnete ihre Nebenjobs verschwiegen hatten. Hinzu kommt eine lasche Sanktionsmöglichkeit bei Verstößen. Bundestagspräsident Norbert Lammert verzichtet regelmäßig auf Sanktionen und verbucht den Vorfall als »verzögerte Meldung«. Schauen wir also mal nach, welche Nebentätigkeiten einige Minister in der neuen Bundesregierung öffentlich angeben. Weiterlesen

Der Abschaffungsminister

»Niebel höre zu, stelle gute Fragen und lasse sich beraten, heißt es immer wieder. Das Arbeitsklima im Ministerium sei so gut wie lange nicht in den elf Jahren, während derer seine Vorgängerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) dort regierte.«

- Philipp Neumann auf Welt.de

Anmerkung: Herr Neumann und die Welt schreiben Niebel hoch. Wollte der Herr FDP-Minister das Entwicklungshilfeministerium vor kurzem nicht noch abschaffen?

Hartz4 heißt jetzt...?

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (das war die mit der Internetzensur) sucht einen neuen Namen für »Hartz IV«. Als Grund gibt sie ganz offen zu: »Das Wort Hartz IV ist sehr negativ besetzt«. Warum und wieso der Begriff so negativ besetzt ist, interessiert Frau von der Leyen nicht. Da man den neuen Begriff natürlich nicht »von oben verordnen könne«, wie sie betont, sollen neue Vorschläge her.  Mir fallen spontan: »Staatlich verordnete Armut« und »Enteignungsgesetz« ein. Habt ihr weitere Ideen?

Der Mensch ist von Natur aus faul

Eine neue Studie der Deutsche Bank Stiftung kommt zu dem Schluss, dass der Mensch von Natur aus ein faules und schmarotzendes Wesen ist. In einer mehrjährigen Forschungsstudie, wurden mehrere Millionen Menschen in Deutschland bei ihrer Arbeitslosigkeit beobachtet. Die Wissenschaft ist sich sicher: Ohne Zwänge Anreize von außen ist der Mensch ein wertloses Stück Scheiße. Die schwarz-gelbe Regierung fühlt sich in ihrer Politik bestätigt und hat angekündigt, weitere Maßnahmen gegen ALG2-Empfänger gesetzlich zu verankern.

Die Peitsche ist dem Recht gewichen.

Neusprech: Die geforderte Förderung

»Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen«

- Altbundeskanzler Gerhard Schröder

Die Sprache des Jobcenters und der Bundesagentur für Arbeit soll den Druck und die Repression auf Arbeitslose verdecken und verschleiern. Laut dem Gaslobbyisten und Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie dem korrupten Erfinder der ALG2-Gesetzgebung, Peter Hartz, liegt das Problem der Arbeitslosigkeit in Deutschland vor allem an zuwenig Druck auf Arbeitslose. Insofern müsse man nur anständig »fordern und fördern« wie es im ALG2-Gesetzestext heisst. Die euphemistische Sprache von ALG-Bescheiden gleicht hierbei einer mafiösen Kommunikation. Aus Familien werden »Bedarfsgemeinschaften« und aus Menschen »Kunden«. Weiterlesen

Jeder kann etwas bewirken

Es gibt Formeln, die man gern zur Beschwichtigung oder zur Tarnung der eigenen Bequemlichkeit benutzt. Dazu gehört der Satz: »Alleine kann man doch ohnehin nichts bewirken«. So oft heisst es also: »Was soll man machen?«, die Welt sei halt schlecht, »das war schon immer so und das wird auch so bleiben«. Es sind Sätze der Gleichgültigkeit, Sätze der Trägheit, der Apathie, der Resignation, manchmal auch der Feigheit. [...] Eine Demokratie kann man aber mit solchen Sätzen nicht bauen. Einen guten Rechtsstaat auch nicht. Und die Menschenrechte bleiben, wenn man solchen Sätzen nachgibt, papierene Rechte.

- Heribert Prantl, »Der Unruhestifter«, Blätter für deutsche und internationale Politik, Seite 63

Anmerkung: Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer dem Hinweis auf meinen Artikel zur Politikverdrossenheit.

Anti-Diskriminierungsland

Deutschland ist ein Anti-Diskriminierungsland! Hier wird nicht diskriminiert. Schon gar nicht wegen der Hautfarbe, der Herkunft, der sexuellen Ausrichtung, dem Haarschnitt oder der Religion. Weder Medien noch Politiker würden jemals hetzen oder verunglimpfen. Und die Bürger schon gar nicht. Alle wahren und leben doch Artikel 1 des Grundgesetzes! Angeblich soll die Post nun einen Afrikaner nicht eingestellt haben, eben weil er eine schwarze Hautfarbe hatte. Die Post beruft sich aber darauf, sie habe ihn nicht eingestellt, weil er »nicht gut genug deutsch« könne. Nun darf die Post dem Afrikaner 5400 Euro Entschädigung zahlen. Ob »der Afrikaner« — der im SZ-Artikel immer nur als namenloser »Afrikaner« tituliert wird — sich von dem Geld nun wenigstens einen Deutsch-Kurs gönnt?

Super-Gregor

Eine wirklich gute Rede von Gregor Gysi zum Afghanistan-Krieg und der derzeitigen schwarz-gelben Politik. Ein gelungener rhetorischer Rundumschlag zur aktuellen Katastrophenpolitik: Kein Mindestlohn, Steuersenkungen für Reiche, Kopfpauschale, Lobbyismus, Leiharbeit und Niedrig-Lohnsektor sowie radikaler Sozialabbau.