Jerry is Back!

Seinfeld – Die Comedy-Sendung aus den Neunzigern oder »The Show about Nothing«. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang nicht so viel mit der Sendung anfangen konnte. Aber ich habe die Vermutung, dass mein Gehirn dann ein Entwicklungsschub machte und ich danach auch zu den unmöglichen Sendeterminen jeden Teil schaute.

Nun macht Jerry Seinfeld wieder eine Show in einem etwas anderen Format, aber für die heutige Zeit genau richtig. »Comedians in Cars Getting Coffee«. Dass Larry David gleich in der ersten Episode der Gast ist, war ja schon fast pflicht. Also schaut sie euch einfach auf comediansincarsgettingcoffee.com an. Hier der Promo-Trailer:

ZG goes Börse

Ich hab die Schnauze voll von ehrenamtlicher Empörungsprosa, Nörgelrhetorik und Motzlyrik. Davon kann ich mir ja doch nichts kaufen! Mein Kühlschrank ist leer und mein Bankkonto steht im Dispo. Und da ich hier nicht anfangen werde, um Brotkrumen (flattr, Spenden etc.) zu betteln, wenn ich eine Torte haben kann, wird der ZG-Blog ab sofort kostenpflichtig. Die Umsonst-und-Lese-Mitnahme-Mentalität hat hiermit fertig. Die Umbenennung zu »Geldgeist-Blog« (GG-Blog) folgt in Kürze. Weiterlesen

Zum Amoklauf in Aurora

Was soll ich dazu sagen? Alles wiederholt sich und es nimmt kein Ende. Im Jahre 2006 schrieb ich über den Amoklauf von Robert Steinhäuser und das die Ursachen in Politik und Gesellschaft zu finden sind. Das soziale Miteinander und der gesellschaftliche Frieden werden seit Jahren abgebaut. Leistungsdenken sowie knallharte Selektionsverfahren in Schulen und Unternehmen lassen jede öffentliche Wertediskussion lächerlich aussehen. Im März 2009 hat es dann gleich drei Amokläufe gegeben. Die Medien, die hier Teil des Problems sind, denn sie geben den Jugendlichen die »Chance« wenigstens einmal gehört zu werden, freuen sich über ihre Headlines. Die Amokläufe sind weder Zufall, noch geschehen sie aus dem Affekt heraus. Sie sind das Symptom einer kranken und kalten Gesellschaftsordnung.

Problembeschäftigungstherapie

Unsere sozialen Lebenswelten scheinen aus der täglichen Beschäftigung mit vermeintlichen Problemen und ihren Lösungen zu bestehen. Der Lebenssaft, der uns daran erinnert, am Leben zu sein. Denn Leben ist leiden, motzen, meckern, klagen, schimpfen, jammern, heulen und nörgeln. Wer von sich behauptet wenig bis keine Konflikte oder Probleme in seinem privaten Umfeld zu haben und mit sich selbst im großen und ganzen zufrieden ist, der ist langweilig und hat nichts zu erzählen. Der Klatsch-und-Action-Sender RTL mit seinen Pseudodokusozialsoaps zeigt uns auf, was als wichtiges Problem zu gelten hat:

Welche Couch soll ich mir kaufen? Was koche ich mir morgen? Warum hat Person X so schlecht über mich gesprochen? Welche Pflanzen sind für meinen Garten geeignet? Welches Iphone passt am besten zu meinem Charakter? Weiterlesen

Der Sparkomplex

Wir sind ein hoffnungslos überschuldetes Land. Deshalb muss ab sofort radikal gespart werden. Ohne eine konsequente Sparpolitik werden wir unseren Kindern nur leere Sparschweine hinterlassen können. Zuerst sparen wir bei der Mitmenschlichkeit, der Empathie und dem Mitgefühl. Dies sind vielleicht noble Ziele, aber wir können sie uns nicht länger leisten. Um eine echte Sparkultur in Deutschland etablieren zu können, müssen wir vorübergehend Abstriche bei der Aufrichtigkeit, dem Anstand und der Wahrheit machen. Mit dem neuen Fiskalpakt müssen wir auch die Solidarität auf Sparflamme halten: gemeinsames Leid ist halbes Leid. Der Sparstrumpf sieht außerdem vor, die politische Verantwortung von Parteien, Abgeordneten und Banken ganz auszusetzen.

In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird es auf die Menschen ankommen, welche die kreativsten Methoden und Ideen entwickeln, das Kürzen, Sparen und Entlassen als Wohltat für die Bevölkerung zu verkaufen. Und wenn es nicht gut gehen sollte, dann war eben alles nur ein Vermittlungsproblem.

Game Soundtracks

Die Spieleindustrie macht seit einigen Jahren Milliardenumsätze. Laut einer Studie des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) ist mehr als jeder vierte Bundesbürger ein Gamer. Insgesamt gebe es etwa über 23 Millionen, die regelmäßig Computer- und Videospiele spielen. Dennoch haftet dem »zocken« immer noch das negative World of Warcraft (WOW) — Syndrom an: die Spieler seien sozial isolierte Nerds, potentielle Amokläufer und Süchtige. Mittlerweile gibt es auch sehr hervorragende Soundtracks, die in der Öffentlichkeit relativ wenig Beachtung finden. Im folgenden eine kleine persönliche Auswahl. Weiterlesen

Versumpftes Narrenland

by epikur

Unsere Gesellschaft, unser Wirtschafts- und Politiksystem sowie die Massenmedien sind auf Mythen und Lügen aufgebaut. Die Lüge ist systemimmanent. Sie ist ein wichtiger und fester Bestandteil, ja das Fundament auf dem sich unser gesellschaftliches Leben aufbaut. Die Lüge in all ihren Wesens- und Erscheinungsformen ist keine Abweichung der Norm Wahrheit, sondern der zentrale Wesenskern unserer täglichen Lebenswelten. Weiterlesen

Der richtige Mann für den Job

Unter dem Titel »Deutschlands Milliardenhüter« schrieb SpiegelOnline am 10. Juli über Klaus Regling, den künftigen Chef des Rettungsfonds ESM. Wie es sich für eine ordentliche Hofberichterstattung gehört, gibt es keinerlei Kritik an diesem Mann. Ganz im Gegenteil, er agiere nicht »als deutscher Sachwalter, sondern hat stets auch europäische Interessen im Blick«. Die Nachdenkseiten schreiben über Regling:

Klaus Regling, ein überzeugter Monetarist, arbeitete für Moore Capital Strategy Group, einem Hedge-Fond.

Und was sagt Wiki zu ihm?

Von 1975 bis 1980 arbeitete er für den Internationalen Währungsfonds. Danach arbeitete er kurzzeitig für den Bundesverband deutscher Banken. [...] Es wird ihm vorgeworfen, dass er verantwortlich im Finanzministerium war, als von 1990 bis 1993 die Staatsverschuldung neue Rekorde erreichte und zwischen 2001 und 2008 der zuständige Verantwortliche in Brüssel war, der die griechische Finanzentwicklung zu überwachen hatte und sich dann mit den getürkten Zahlen abgefunden hatte.

Top Mann also. Die neoliberalen Bänker und Krisenverursacher sollens nun richten. Ich brauch einen Eimer.