Neusprech: Naturkatastrophe

»Früher war die Naturwissenschaft ein Mittel zur Abwendung von Naturkatastrophen. Heute zur Anwendung.«

- Dr. phil. Jeannine Luczak

Das Wort Naturkatastrophe setzt sich aus dem lateinischen Wort »natura,« die Geburt, und dem griechischen Begriff »katastrephein« für umwenden zusammen. Als Naturkatastrophen werden Vulkanausbrüche, Erdbeben, Fluten, Stürme, Waldbrände und Bergeinstürze bezeichnet. Eine einheitliche Definition des Begriffes gibt es bis heute nicht. Vielfach wird die Naturkatastrophe als ein Ereignis definiert, das negative Auswirkungen auf den Menschen und dessen Infrastruktur und Wirtschaft zeitigt. Der Terminus suggeriert, als seien diese Katastrophen rein natürlichen Ursprungs und der Mensch sei lediglich Opfer dieser Ereignisse. Dabei wird verschwiegen, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel entschieden dazu beiträgt, Naturkatastrophen zu forcieren. Weiterlesen

Mobbing am Arbeitsplatz

»In einer EDV-Firma in der Nähe von Bamberg hat ein leitender Angestellter über Jahre seine Mitarbeiter drangsaliert. Während seiner Wutanfälle soll er ihnen mit einer Soft-Air-Pistole, einer Gaspistole und einem Messer gedroht haben. Einen Untergebenen traktierte er angeblich mit einer elektronischen Fliegenklatsche und versetzte ihm so einen Stromschlag. Einen anderen Kollegen traf er mit einer Lederpeitsche. Als die Geschäftsleitung ihn aufgrund der Vorwürfe fristlos kündigte, zog er 2003 vor Gericht.«

- Meldung aus der FAZ.net vom 12. Juli 2009

Anmerkung: Tätlichkeiten, Beleidigungen und Rumgebrülle des Chefs seien Tabu und dies müsse sich der Lohnarbeiter nicht gefallen lassen, betont in dem Artikel die Rechtsanwältin Ann-Charlotte Ebener. Körperliche Handgreiflichkeiten sind sicherlich schnell als Mobbing zu identifizieren. Nur was ist mit der täglichen Dosis Leistungsdruck und psychischer Gewalt am Arbeitsplatz?

Glück und Freude

Der große Psychoanalytiker Erich Fromm betont, worin der Unterschied zwischen Glück und Freude besteht und wie Glück heute definiert wird. Die Fähigkeit zu lieben und zu denken, macht seiner Meinung nach das »Menschsein« aus. Wir empfinden zwar Vergnügen und Lust, aber kaum echte Freude.

Eva über Adam

»Der Mann erscheint als Feind, der erst einmal beweisen muss, ob er nicht doch zum Freund werden könnte. Überall scheint Unterdrückung zu lauern, Unterwerfung, Sklaverei«

- Eva Herman, Das Eva-Prinzip, Seite 215

Anmerkung: Das Buch hat Eva Herman viel Aggressivität von Feministinnen eingebracht. Bei Kerner wurde sie sogar öffentlichkeitswirksam aus der Sendung dafür geworfen. Dabei spricht sie sich eben nicht für »Frauen zurück an den Herd« aus, sondern befürwortet eine Versöhnung der Geschlechter. Auch wenn der Feminismus noble Ziele verfolgen mag, so hat er eben auch eine Spaltungsdynamik zwischen Männern und Frauen geschaffen, statt die Geschlechter einander näher zu bringen.

ZG-Blog: Zwischenbilanz

Unseren Blog gibt es nun seit September 2008, insofern wäre zum September 2009 eine einjährige Bilanz zu ziehen. Aber ich dachte mir, was solls, füttere ich euch  schon vorher mit ein Paar Zahlen und Hintergründen. Hatten wir im September 2008 noch durchschnittlich ganze 14 Besucher pro Tag (Besucher, keine Hits), hat es sich seit März 2009 auf ca. 300 pro Tag eingependelt. Das macht monatlich ca. 8000–9000 Besucher auf dem Blog. Ich bin zwar kein Zahlenfetischist, da es mich freut wenn auch nur eine® durch einen Artikel zum Nachdenken angeregt oder inspiriert wird, trotzdem habe ich nichts gegen eine steigende Besucherzahl einzuwenden. Weiterlesen

Im Augenblick liegt die Ewigkeit

Weiche, melancholische und zauberhafte Leichtigkeit. Leben im Sein. Spontanes Tätigsein als Ausdruck wahrer Lebensfreude. Die fabelhafte Welt der Amelie und der französische Musiker Yann Tiersen, der den Soundtrack zu dem Film gemacht hat, sind für mich immer wieder sehens — und hörenswert. In jeder Lebenslage.

Neusprech: Krankheit

»Es geht nicht, dass sich jeder bei Kopfschmerzen drei Tage krank schreiben lassen kann. Die ersten drei Krankheitstage sollten auf den Urlaub angerechnet oder nicht mehr bezahlt werden.«

- Klaus-Peter Meinzer, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Mittelstands — und Wirtschaftsvereinigung bei netdoktor.de am 13. Juni 2006

Die Krankheit wird gemeinhin als eine unerwünschte Einschränkung bzw. Benachteiligung des Menschen gesehen. Sie wird als eine negative Zustandsform betrachtet, welche die eigenen Fähigkeiten beeinträchtigt. Das nicht Vorhandensein von Harmonie und Glück wird als Krankheit definiert. Im marktradikalen Deutschland wird die Krankheit sprachlich und ideologisch auf eine fehlende Funktion reduziert, da der Lohnarbeiter nicht mehr ganz (oder eben nur teilweise) fähig ist, einer bezahlten Arbeit nachzugehen. Weiterlesen

Links, linker, am linkesten

»Fällt das Bündnis eher links aus, geht es den Reichen an den Kragen. Fällt es eher rechts aus, schrumpfen die Staatsausgaben und steigt die Mehrwertsteuer«

- Rainer Hank in der FAZ.net vom 28. Juni 2009

Anmerkung: Ein Bündnis sollte in der Regel ja mindestens aus zwei Parteien bestehen, oder? Wen, außer der Linkspartei, sieht Herr Hank denn noch als links an? Die pragmatischen Grünen, die zum Machterhalt eh alles mitmachen würden (schwarz/grün)? Die SPD, die seit Jahren links blinkt und rechts fährt? Den Reichen wird es niemals »an den Kragen gehen«, solange bezahlte Lobbyisten, skrupellose Karrieristen und pöstchengeile Politiker sich im Bundestag tummeln. Nach der Wahl wird es ein sehr grausames Erwachen für viele Bürger geben.

Verfassungsschutz als Büttel des Kapitals

»Wenn sich der Verfassungsschutz bei der Beobachtung von Teilen unserer Partei darauf beruft, dass Teile unserer Partei eine andere Wirtschaftsordnung, eine andere Verteilung des Eigentums wollen, dann ist der Verfassungsschutz eine Organisation zum Schutze verfassungswidriger Eigentumsverhältnisse«

- Oskar Lafontaine auf dem Wahlparteitag der Linkspartei am 20. Juni 2009