Neusprech: (Wirtschafts-)Wachstum

»Mehr Wachstum bekommen wir nur hin, wenn wir ohne Lohnausgleich wieder mehr arbeiten. Es ist eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen, wenn ein top ausgebildeter Ingenieur nur 38 Stunden pro Woche arbeitet.«

- Henning Kagermann, Manager, SAP auf wirtschaftszitate.de

Deskriptiv definiert bezeichnet der Begriff den zeitlichen Anstieg einer bestimmten Messgröße. Hierbei wird in verschiedenen Wachstumsarten, wie z.B. linear, expotentiell oder beschränkt unterschieden.  In der Biologie ist das Schlagwort, sowie sein Gegenteil die Schrumpfung bzw. der Zerfall, die Grundeigenschaft des Lebens. Auch findet keine positive oder negative Wertung des Begriffs statt. Schließlich können neben Pflanzen auch Krebsgeschwüre oder andere Krankheiten wachsen. Er bezeichnet hier also nur den Zustand bzw. den Prozess als solches. Anders sieht es in den Wirtschaftswissenschaften aus, die diesen biologischen Terminus neu besetzt haben. Weiterlesen

Gekündigt und Gekürzt wird immer

Hach, wie ich darauf gewartet habe, wie allemöglichen Experten wieder aus ihren Löchern kriechen und von »Lohnverzicht« wegen der anstehenden Finanzkrise schwafeln. Selbstredend meinen sie nicht ihren eigenen Lohn. Der kann gar nicht hoch genug sein. Und um mich gleich dem Vorwurf einer »Neiddebatte« zu erwehren: wann dürfen denn die Löhne überhaupt noch steigen? Entweder wird die Krise herbeigeredet bzw. um das Wirtschaftswachstum zu halten, muss Lohnverzicht geübt werden (so jedenfalls die Propaganda) oder es ist eine reale (Finanz-)Krise da und dann können die Löhne auch nicht steigen, weil ja kein Geld da ist. Entweder machen die Unternehmen Profite und um kurzfristig noch mehr Profit zu machen, müssen eben Leute entlassen werden oder den Unternehmen geht es finanziell schlecht und sie  setzen dann Arbeiter auf die Strasse. Fazit: Gekündigt und Gekürzt wird eben immer.

Das große Fressen

Kurz vor Weihnachten »erblühen« überall in Deutschland die Weihnachtsmärkte. Außer allerlei Plunder und Kram gibt es dort vor allem jedemenge (oder eigentlich sogar fast nur) zu Fressen und zu Saufen.  Zuckerwatte, Würstchen, Nackensteaks, kandidierte Äpfel, gebrannte Mandeln und vieles mehr. Als wenn die Großstädte in Deutschland nicht eh schon genug Imbisse und Fressbuden hätten. Weiterlesen

Liebe im Kapitalismus

Der Psychoanalytiker, Autor und Humanist Erich Fromm hat schon vor über 50 Jahren in zahlreichen Büchern deutlich gemacht, wie und in welcher Form der Kapitalismus den Menschen verändert. In einem seiner berühmtesten Werke »die Kunst des Liebens« von 1956 (!) beschrieb er,  wie die Beziehungen der Menschen, d.h. die Liebe zueinander vom Kapitalismus geprägt, gesteuert — ja bestimmt wird. Menschen verkaufen sich auf dem »Persönlichkeitsmarkt«, möchten ein »gutes Geschäft« machen und sehen sich selbst dabei immer als ein Objekt und nicht als ein Subjekt an. Fromm legte dar, dass die romantisierende Vorstellung einer altruistischen Liebe (durch zahlreiche Bücher, Filme usw. erzeugt) im krassen Widerspruch zum kapitalistischen Ideal des Egoismus, des Wettbewerbs und des Konkurrenzdenken steht. Weiterlesen

Ein blindes Rudeltier

Während der internationale Kapitalimus vor einer weltweiten Krise steht und sich die Ideologie des Neoliberalismus zwar hartnäckig hält, aber hoffentlich auch bei einigen Gläubigen langsam ins Wanken gerät, kommt ein Friedrich Merz daher! Am Montag dem 13. Oktober 2008 hielt er in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Berlin eine Rede. Der Anlass? Er stellte sein neues Buch vor: »Mehr Kapitalismus wagen — Wege zu einer gerechten Gesellschaft«. Auf Friedrich Merz ist eben immer Verlass!

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