Weibliche Befindlichkeiten (3)

Seit einiger Zeit entdecke ich immer häufiger Artikel und Beiträge, in denen weibliche Journalisten in den Altmedien über Liebe, Beziehungen, Sex oder Dating schreiben. Häufig mit einem süffisanten Unterton, der in aller Regel lautet, dass die Männer an allem schuld sind und das die Welt für die Frauen so ungerecht sei. Allzu häufig bleibt die emotionale Beweisführung unwidersprochen stehen. Das will die Leserinnen-Zielgruppe wohl so. In dieser Reihe möchte ich ausgewählten Beiträgen eine männliche Perspektive hinzufügen.


Oberflächlichkeit
In der TAZ, vom 31. August 2025, titelt Mira Milborn: »Ich will keine Beziehung, ich will einen One-Night-Stand«. Okay, klare Ansage. Jeder, wie er oder sie will. Kein Ding. Aber dann beginnt das übliche pseudo-feministische und männerfeindliche Jammern und Lamentieren. Der Kerl kann dies nicht, der Kerl kann das nicht. Er macht das falsch und das nicht richtig. Was soll das? Wer liest das? Welche Chefredaktion prüft solche Beiträge in den »Qualitätsmedien«? Was ist hier der Erkenntnisgewinn? Was will uns die »Journalistin« damit sagen? Und was wäre wohl los, wenn ich als Mann so etwas über Frauen schreiben würde?

Cleo Libro vom Tagesspiegel will ganz offensichtlich auch nur Sex. Sie berichtet von ihrer Erfahrung auf einer Sex-Party. Wie das so funktioniert, mit dem Ansprechen und dem Bettsport. Königin Cleopatra gibt uns Männern dann gleich mal einen Tipp: »Der erste Eindruck zählt – und der darf auch gerne charmant oder originell sein« und: »Niemals in Unterhosen und Socken.« Okay, krasse Hinweise. Und was bieten Sie so, Frau Libro?

Weiter gehts im »Tagesspiegel« mit:

Ich finde auch, dass Sex eine tolle Sache ist. Aber mit Ü30 oder gar Ü40 sollten so langsam auch andere Dinge im Leben eine wichtige Rolle spielen. Also zusätzlich nicht ersetzend, damit ich hier nicht wieder absichtlich-unabsichtlich falsch verstanden werde. Innere Ruhe. Ausgeglichenheit. Kunst. Kultur. Konflikt- und Kompromissfähigkeit. Horizonterweiterung. Vernunft. Darüber schreiben diese Ü30 oder Ü40 urban-woken Journalistinnen irgendwie nie etwas. Komisch.

Übrigens: dürfte ich als Mann auch mal in den Altmedien meine sexuellen Vorlieben veröffentlichen? Oder bin ich dann ein Sexist und Frauenhasser?


»Qualitätsjournalismus«: tagesspiegel.de vom 17. August 2025


Zauberwald
Birgit Schmid fragt in der NZZ: »Die grosse Entfremdung – finden Frauen und Männer bald nicht mehr zueinanderfinden?« Woran das wohl liegen mag? Die hohe Dichte von Single-Haushalten, Scheidungen und unglückliche Beziehungen? Natürlich liegt es nicht an einem großen Sammelsurium von Gründen bei Männern und Frauen (Kritikunfähigkeit, Narzissmus, Schnelllebigkeit, Anspruchsdenken, Oberflächlichkeit, Egoismus, digitale Versumpfung, Konfliktunfähigkeit etc.) — sondern nur an den bösen Männern. Was auch sonst.

Die Männer wüssten nicht, was sie wollen. Sie seien »bindungsscheu«, wollen keine Kinder mehr und können nicht über ihre Gefühle sprechen. Ach, wie einfach das immer ist, mit der emotionalen Beweisführung im Zauberwald. Themen wie die millionenfache, systematische Benachteiligung von Männern bei den Themen Sorgerecht, Scheidungsrecht oder Unterhaltsrecht, Quotenregelungen, Suizid-Rate und Obdachlosigkeit, spielen da komischerweise nie eine Rolle.


Fremdbestimmung
Seit Jahren und Jahrzehnten haben Frauenrechtlerinnen und Feministinnen zu Recht kritisiert, dass Männer, die Unterhaltungsindustrie sowie die Werbung, Frauen zu Objekten machen und auf ihr Äußeres reduzieren. Nun stellen sich Frauen hin, machen mit ihrem Körper Geld (»OnlyFans«, instagram, Werbung, Porno etc.) und behaupten jetzt, dass sei aber »weibliche Emanzipation«, »Selbstbestimmung« oder gar »moderner Feminismus«.

Dabei ist und bleibt das auch weiterhin »Sex sells«. Nicht mehr und nicht weniger. Willkommen im Kapitalismus, liebe Damen! Sobald die marktwirtschaftliche Verwertung des eigenen Körpers nicht mehr trägt, kommt dann das große »the Substance«-Jammern. Wer sein Selbstbewußtsein von der Aufmerksamkeit und Zustimmung von Anderen abhängig macht, wird niemals zufrieden und glücklich sein können.

Was »Sex sells« mit »Feminismus« zu tun haben soll, ist mir auch weiterhin völlig schleierhaft. Sich der körperlichen Objektreduzierung komplett entziehen, innere Ruhe und Ausgeglichenheit entwickeln sowie schöpferisch tätig und damit unabhängig sein — das wäre durchaus »feministisch«. Aber was weiß ich denn schon. So als alter, männlich gelesener, weißer, heterosexueller Ü40-Penisträger-Untermensch.


Ich finde es übrigens schwach von Jasmin Kosubek, dass sie ihr Interview mit Klaus Thiele auf ihrem YouTube-Kanal gelöscht hat, nachdem er ein Gespräch von ihr kritisch begleitet hat. Da ging es um ihre Scheidung. Die sich ansonsten so liberal und offen gebende Kosubek, scheint ‑auf einmal- dann doch ganz schön empfindlich zu sein, wenn ein Klaus Thiele die weibliche Hypergamie thematisiert. Getroffene Hunde bellen, würde ich sagen.


Weibliche Befindlichkeiten (1)
Weibliche Befindlichkeiten (2)

8 Gedanken zu „Weibliche Befindlichkeiten (3)

  1. Auch hier würde ich, wie zu vielen Themengebieten, schlussfolgern: Diese neuen Wellen vom Kampf um »Gleichberechtigung« oder »Sichtbarmachung von xy Diskriminierung« sind alles Scheindebatten, die eigentlich nicht mehr sein müssten. Höchstens in Detailfragen, aber das wäre ja nicht prominent genug, also muss man es überdramatisieren bis zum Geht-nicht-mehr. Und sie merken nicht, dass sie sich selbst und alle, für die sie angeblich einstehen, sogar nicht ins Gleichbehandelte, sondern ins Bessergestellte verkehren und die Reaktanz auf Ablehnung umschwenkt. Und wenn sich etwa »Brave Mädchen« den Feminismusbegriff abgreifen und selbst rüberkommen wie männeraussaugende Nichtshinkriegerinnen, dann ist das halt so. Zugucken und sich unterhalten fühlen, würde ich wohl meinen.

  2. Auf infosperber durfte sich kürzlich eine Frau, Radaktorin bei Emma, über die Gender Weed Gap mokieren.
    Eigentlich braucht niemand (oder niefraud) den Frauen alle Weisheit der Welt erklären, denn die haben sie alle im Gefühl — wenn sie denn auf dieses immer hören würden. Aber sobald frau versucht geistreich zu sein, stolpern die meisten eben über ihre Evolution. Männer und Frauen sind prinzipiell gleichermaßen intelligenz- und orgasmusbefähigt, nur was die Wichtigkeit für die biologische Reproduktion betrifft könnte das Missverhältnis zwischen Männern und Frauen kaum größer sein. Wenn Frauen wie Männer sein wollen, kann das nur schief gehen. Nichts gegen sehr intelligente Frauen, doch sie sind weniger zahlreich als uns Glauben gemacht werden soll und das liegt nicht ausschließlich an der Unterdrückung durch die Männer. Und noch weniger davon sind gleichzeitig auch noch »gute« Mütter. Aber viele Frauen meinen wohl die Gleichberechtigung emanzipiere sie alles haben zu können.
    Ich sach mal so: es hat schon seinen Grund, dass wir hier als Männer praktisch unter uns sind und wir uns nicht über Beauty Tipps unterhalten.

  3. Erster Blick, das Bild! Jemand hatte mal Original-He-Man aus der Serie und Rautenmerkel nebeneinander gestellt, ohne Manipulation, sie sahen sich verdammt ähnlich, „Merkel ist He-Man“ oder so ähnlich.
    Nun, alles, was hier und woanders beschrieben wurde, gabs bereits 2013 als Artikelserie unter dem Namen „Frauenhaus“ und „Argumente von Femastasen“, einige Seiten hat wikimannia gerettet. Ich hatte sie zufällig kurz vor deren Löschung komplett kopiert. Da sind Frauen (und Männer) komplett analysiert worden und haben Thiele und Co. vorweggenommen. Eigentlich müßte ich die Seiten wieder veröffentlichen, aber dann bräuchte ich schwere Bewaffnung.
    Die weiblichen Befindlichkeiten sind nunmal deren Natur, ein evolutionärer Vorteil. Der Fehler ist, sie nicht mehr einzudämmen, wie man es seit Anbeginn der Zeit in allen Kulturen tat, zum gesellschaftlichem Vorteil. Es fällt ja auch niemandem auf, das man schon immer um die weiblichen Eigenschaften wußte und sie entsprechend berücksichtigte. Doch je mehr man sie in jüngerer Zeit erforscht und bestätigt, desto mehr werden sie geleugnet — während der Gentleman-Reflex weiterhin Pflicht bleibt.
    Der Mann hat das ermöglicht, er wollte kein Sexist sein, nun haben wir den Salat.

  4. Wundert mich gar nicht. Wir ziehen in den Krieg, da muß man die Leute mit so ’nem Scheiß ablenken. Die einen, weil sie es (gerne) lesen, die anderen, weil sie sich darüber aufregen.
    Ignorieren wäre evtl. besser.

    Und nein, natürlich hat so ein Käse mit dem Leben der meisten normalen Frauen eher nix zu tun. Schade, daß ich das nochmal ausdrücklich dazuschreiben muß...

  5. natürlich hat so ein Käse mit dem Leben der meisten normalen Frauen eher nix zu tun“
    Hat es. Jede greift die Vorteile dieser „Errungenschaften“ ganz selbstverständlich ab, wähnt sogar einen Anspruch darauf.?Keine einzige verwart sich dagegen, mit niedrigeren Maßstäben gemessen zu werden.
    Insofern ist jede Frau Feministin. Nehmen wir nur mal die vollmundige Behauptung von oben, welche gleich mehrere Lügen enthält, aus der Frauen aber gewisse Rechte für sich ableiten und Pflichten für den Mann.
    Das ist also weder Käse noch für die übliche Massenfrau unrelevant. Ganz im Gegenteil bauen sie mitunter ihr Leben darauf auf. Höre das letzte Gespräch von Bernhard Lassahn, die entscheidende Passage kommt weiter hinten und ist kurz. Oder Familienrecht. Definitionshoheit (ich bestimme nach Jahren, ob ich freiwillig vergewaltigt wurde). Und und und.
    Wenn „Tiffany“ eine Frau ist, wundert mich das Statement nicht. Aber Männer sollten doch mittlerweile mal mitbekommen haben, wie der Laden zu ihrem Nachteil läuft, das Feministen lügen, wenn sie Mund aufmachen.
    ——–
    „Seit Jahren und Jahrzehnten haben Frauenrechtlerinnen und Feministinnen zu Recht kritisiert, dass Männer, die Unterhaltungsindustrie sowie die Werbung, Frauen zu Objekten machen und auf ihr Äußeres reduzieren.“
    * Frauenrechtlerrinnen. Schon diese Unterscheidung sollte einem zu denken geben. Vielleicht sollte ich mich Radfahrerrechtler nennen.
    * Das dieses kritisiert werden darf, bestimmen Feministen. Männer mit Gegenmeinung sind automatisch außen vor.
    * Frauen zu Objekten zu machen ist selbstverständlich etwas ganz schlimmes. Nun, dann wird sich der Fahrer des Rettungswagens fragen, warum ein Risiko durch volle Geschwindigkeit eingehen, wenns doch auch gemütlich geht. Auch nimmt er lieber objektivierte Männer mit.
    * Das Frauen sich selbst zu Objekten machen wird verschwiegen. Auch treffen sie die Kaufentscheidungen, für die geworben wird.
    * Das Frauen noch viel mehr Männer auf ihr Äußeres reduzieren wird verschwiegen. Der olle Thiele erläutert genau das in jedem einzelnen seiner Videos.
    * Frauen könnten dieses ach so unsägliche Tun längst ändern. Passiert aber nicht. Sie sind Teil des Systems, das sie anprangern, oft genug treibende Kraft.
    * Frauen sinds, die ihre Söhne zu jenen machen, die sie anschließend seit Jahrzehnten zu Recht kritisieren. [disclaimer: Angeblich]
    Das sind nur die Punkte, die mir spontan einfallen.

  6. @Tiffany @Udo

    Ich muss »Tiffany« hier zustimmen.

    Wer »draußen« Frauen kennenlernt, der weiß, wie die Meisten ticken. Das, was hier bei den Altmedien geschrieben wird, kommt von einer ganz bestimmten Zielgruppe (woke-urban, Mittelschicht, grün, arrogant etc.) — und ist wohl auch für eine spezifische Zielgruppe geschrieben.

    Ich möchte, hier keinen weiteren Spaltungs-Kampf lostreten. Meine Wenigkeit möchte das einfach nicht unkommentiert stehen lassen. Das ist alles.

  7. @Sascha

    Wobei »Brave Mädchen« wirklich absolutes Trash-TV aus RTL2-Zeiten ist. Die Leute gucken den Rotz, machen »Reactions« und empören sich. Die haben Zehntausende Aufrufe und nicht mehr als ein paar Hundert Likes pro Video. Das sagt schon alles. Auftrag erfüllt. Mit »Bildung« hat das zwar nichts mehr zu tun, aber dafür zahlen wir doch gerne Rundfunkgebühren, oder nicht?

    Dem »Feminismus« erweisen sie damit natürlich einen weiteren Bärendienst. Aber was kümmert das die Narzissten?

  8. kommt von einer ganz bestimmten Zielgruppe“
    Selbstverständlich, du meinst wahrscheinlich eher Interessengruppen. Doch wieviele von jenen, die sich öffentlich gegen die Diskrimierung des Mannes stellen, etwa in Artikeln, äußern, vom Feminismus erwirkte Vorteile nicht in Anspruch zu nehmen? Warum gibt es so viele Falschbeschuldigungen? Krieg gegen den Ex? Ihn auszupressen. Dazu die Kinder als Waffe. Quoten. Bequeme Jobs. Diese weiblichen Befindlichkeiten werden doch durch den Feminismus gezüchtet.
    Kurz gesagt, spiegelt sich „ich bin keine Feministin“ nirgendwo wieder. Oft genug folgt dann ein „aber“. Das Problem ist nicht die Interessengruppe oder das Frauen so sind, sondern das der Mann nicht mehr so ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_bye.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_good.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_negative.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_scratch.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_wacko.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_yahoo.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_cool.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_heart.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_rose.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_smile.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_whistle3.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_yes.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_cry.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_mail.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_sad.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_unsure.gif 
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_wink.gif 
 

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..