Geld abschaffen!

Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Geld. Das runde Metall und schwere Papier verdirbt den Charakter, macht abhängig, gierig, egoistisch. Solange man Kind ist, gibt es eine zeitlang eine geldlose Welt. Eine Welt voller Liebe, Zuneigung und spielerischer Erfahrungen. Sobald man jedoch in die Schule kommt, wird jeder auf die kapitalistische Verwertungsmühle vorbereitet: sich verkaufen lernen und irgendwie zu Geld kommen.

Der Papalagi spricht folgendermaßen über das Geld der westlichen Zivilisationen:

Geld ist seine Liebe, Geld ist seine Gottheit. [...] Es gibt viele, deren Augen sind blind geworden vom Zählen ihres Geldes. Es gibt viele, die haben ihre Freude hingegeben um Geld, ihr Lachen, ihre Ehre, ihr Gewissen, ihr Glück, ja Weib und Kind. Fast alle geben ihre Gesundheit dafür hin. [...] Darum will auch jeder viel Geld haben. Und jeder mehr als der andere. Darum die Gier danach und das Wachsein der Augen auf Geld zu jeder Stunde. [...] Wenn nun einer viel Geld hat, viel mehr als die meisten Menschen, so viel, daß hundert, ja tausend Menschen sich ihre Arbeit damit leicht machen könnten, er gibt ihnen nichts. [...] Und du erkennst bald, daß das Geld ihn krank gemacht hat, daß alle seine Sinne vom Geld besessen sind.

Warum schaffen wir das Geld nicht einfach ab und erarbeiten ein Konzept einer geldlosen Gesellschaft?

Mein und Dein

1920 veröffentlichte der deutsche Maler und Schriftsteller Erich Scheurmann ein Buch mit dem Titel: »der Papalagi — Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea«. In der Sprache der Samoa bezeichnet der Papalagi hierbei den »Weißen Mann«. In diesem Buch geht es um einen fiktiven Reisebericht eines Südseehäuptlings, welcher ein halbes Jahr durch Europa gereist ist, um dann anschließend seinem Stamm in der Südsee davon zu berichten. Statt jedoch sein Volk von den großen, zivilisierten Errungenschaften der westlichen Industrieländer zu erzählen, warnt er es. Der Papalagi sei zwar reich an Wissen, Macht und Einfluss — jedoch unglücklich und unzufrieden mit seinem Leben. In einer kindlich-naiv anmutenden Sprache wird herbe Zivilisationskritik geübt, welche bis heute nichts an ihrer Aktualität eingebüßt hat. Weiterlesen