Ich

ich_titelIch bin der Mittelpunkt des Universums. Die Erde, der Mond und alle Planeten unseres Sonnensystems drehen sich um mich. Meine Bedürfnisse, Interessen und Ziele stehen stets an erster Stelle. Ein sozial-emotionales Filterblasengefängnis beschützt mich vor kreativ-schöpferischer Veränderung. Ich will mit Vollgas vorwärts schweigen und dabei stehenbleiben. Die Monotonie saufen. Den Stillstand fressen. Nicht Nachdenken. Aber verrenken. Mich optimieren. Inszenieren. Anpassen. Und verwerten lassen. Nach oben kriechen. Nach unten treten. Menscheln. Haben wollen. Ein Individualist sein.

Wer kein Geld hat

Wer kein Geld hat, ist eine gescheiterte Existenz.
Wer kein Geld hat, ist ein fauler Nichtsnutz.
Wer kein Geld hat, ist selbst schuld.
Wer kein Geld hat, ist ein Versager.
Wer kein Geld hat, ist unattraktiv.

Ist es nicht traurig, würdelos und erbärmlich, seine Mitmenschen nur nach ihrem finanziellen Vermögen und Besitz zu beurteilen?

Aufgeschlitzte Menschleins

Ich steige ein. Der Bus fährt los.

Mein Blick schneidet die hier anwesenden Menschen in gleichförmige Scheiben. Meine Augen zerhacken Gesichter, Brüste, Bäuche und Hintern in ihre Einzelteile. Meine Gedanken stapeln die Menschenfetzen zu einem großen Fleischberg. Meine Hassliebe zersägt Nerven, Muskeln, Knochen und Organe. Meine gewaltbefreiten Tagträume basteln mir ein gleichgeschaltetes Menschenwesen.

Ich steige aus. Der Bus fährt los.