Kinder in Deutschland; Teil 53: Lehrermangel

Seit Jahren und Jahrzehnten wird in Deutschland ein Lehrermangel beklagt. Viele Stunden fallen aus. Schwimm- und Sportunterricht kann nicht stattfinden. Die Städte und Kommunen sind gezwungen, immer mehr Quereinsteiger einzustellen. In Berlin liegt die Quereinstiegs-Quote bei rund 50 Prozent. Über die Ursachen wird regelmäßig öffentlichkeitswirksam diskutiert und gestritten. Echte Reformen oder Verbesserungen finden jedoch nicht statt. Eine Spurensuche.

Bürokratie und Flexibilität
Neulich hatte ich ein interessantes Gespräch mit der Mutter eines Erstklässlers. Sie kam aus Brasilien, sprach einwandfrei deutsch und verriet mir, dass sie eigentlich studierte Lehrerin sei. Sport und Mathematik. In Berlin durfte sie jedoch nicht als Lehrerin arbeiten. Als ich sie fragte, was sie für eine Anerkennung genau machen müsste, meinte sie, dass die Senatsverwaltung mindestens Zwei Jahre weiteres Studium verlangen würde. Das wäre ihr jedoch zuviel, weil sie es sich finanziell nicht leisten könne, also würde sie nun als Erzieherin arbeiten. Die deutschen (Bildungs-)Behörden tun nach den regelmäßigen PISA-Katastrophen weiterhin so, als sei die deutsche Bildung der Nabel der Welt. Auch wenn bundesweit mehr als 40.000 Lehrkräfte fehlen.

Der Lehrplan ist auch so ein Beispiel für kognitive Dissonanz und ideologische Verblendung. Jeder Kultusminister packt dort gerade das rein, was er oder sie für richtig hält: »Kampf gegen Fake News und Verschwörungstheorien« beispielsweise. »Fake News« von etablierten Massenmedien, Politikern oder die aufgedeckten Lügen der Kriegsberichterstattung, finden darin natürlich keinerlei Erwähnung. Für andere Unterrichtsthemen, wie beispielsweise Reichtum und Armut, ist dann auf einmal kaum noch Zeit vorhanden.

In der Grundschule sind für die »analoge Uhr« maximal Zwei Wochen vorgesehen. Das genügt bei vielen Kindern nicht. Wenn dann die Eltern mit den Kindern das Lernen nicht ergänzen, muss man sich nicht wundern, wenn Jugendliche nur noch die digitale Uhr ihres smartphones, aber keine analoge Uhr mehr lesen können. Die Beispiele lassen sich hier endlos fortsetzen. Das Grundproblem ist also häufig die fehlende Stringenz, die nicht vorhandene Verhältnismäßigkeit und die fragliche Relevanz des Lehrplanes.

Anerkennung und Wertschätzung
Auch wenn sehr oft das Gehalt-Argument angeführt wird, so ist das bei Lehrern eine Phantom- und Scheindebatte. Die Lehrergehälter in Deutschland liegen deutlich über dem OECD-Durchschnitt und innerhalb der OECD unter den Top Fünf. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland noch besser ab. Also auch wenn Lehrer und Lehrerinnen häufig über das Geld (und den Beamtenstatus) jammern — das ist nicht das Problem, denn sie verdienen nur in ganz wenigen Ländern mehr als in Deutschland (Schweiz, Luxemburg).

Aber in der zwischenmenschlichen und politischen Ebene hat es, in den letzten 30 Jahren, eine starke Verschiebung gegeben. Auf der einen Seite wird immer mehr innerfamiliäre Erziehung und (Aus-)Bildung an die Schulen ausgelagert (»Bitte machen Sie mein Kind wieder ganz!«); auf der anderen Seite erfahren weder Schule, noch Pädagogen oder Lehrerinnen die dafür notwendige Anerkennung und Wertschätzung. Stattdessen hat man es sehr häufig mit ständig nörgelnden Kindern und Eltern zu tun. Das frustriert und sorgt für Unzufriedenheit.

Während es wohl kaum Kunden gibt, die einem Tischler sagen und erzählen würden, wie er seine Arbeit zu machen hat — passiert das im System Schule die ganze Zeit. Eltern wollen Lehrern und Pädagogen ständig ihren Job erklären. Am Ende bleibt häufig ein Grundproblem: mangelndes Vertrauen in die Institution Schule und in das dortige Personal.

Konsumeinrichtung statt Bildungsinstitution
Gerade in den letzten 10 — 20 Jahren hat ein fundamentaler Wandel der Lernbereitschaft stattgefunden. Die Kinder werden teilweise schon im Kleinkindalter digital verspaßt, bei Geburtstagen wetteifern Eltern um das jeweils größere Bespaßungs-Event und der Zuckerkonsum beginnt häufig schon frühmorgens in der Schul-Brotbox. Natürlich haben wir alle auch als Kinder die Schule als Ort empfunden, wo wir primär unsere Freunde sehen und Spaß haben wollten. Dennoch gab es eine minimal vorhandene Lernbereitschaft.

Heute haben viele Kinder absolut keinen Bock mehr auf Irgendetwas, außer auf digitale Bespaßung und Süßigkeiten. Viele sind zu richtigen Konsumzombies mutiert. Dafür können sie nichts, das ist gesellschaftlich gemacht. Die Lehrer und Lehrerinnen sind immer mehr damit beschäftigt, überhaupt erst einmal eine Lernumgebung und ein Lernklima zu ermöglichen. Ruhe in die Klasse zu bringen. Viele Eltern machen sich absolut kein Bild davon, wie es heute konkret im Unterricht aussieht. Das kann man durchaus in allen sozialen Schichten beobachten. Und wenn sie wüssten, wie sich ihre kleinen Engel benehmen, würden sie reihenweise in Ohnmacht fallen.

Nun erwarten Politik, Eltern und Gesellschaft, dass Lehrer und Lehrerinnen sowie Pädagogen, die großen Zauberer sind. Sind sie aber nicht. Erst Recht nicht, wenn die Bildungspartnerschaft mit den Eltern nicht funktioniert. Absprachen nicht eingehalten werden oder keinerlei Bereitschaft vorhanden ist, das eigene Verhalten und das der Kinder zu reflektieren. Sicher es gibt Ausnahmen — aber kein analoger Lehrer kann nun mal mit Fortnite, Rocket League oder Minecraft mithalten. Lehrer sind am Ende eben auch nur Menschen, die sich teilweise sehr sklavisch an den Lehrplan halten müssen.

Fazit
Nach meiner langjährigen Berufserfahrung sowie meiner bescheidenen Einschätzung (und den vielen Gesprächen die ich mit Lehrern hatte) sind es heute vor allem die Rahmenbedingungen (überfüllte Klassen, mangelnde Ausstattung, zu wenig Räume, zu kleine Mensa’s, Schultoiletten, kaputte Gebäude etc. etc.) sowie das Verhalten von Eltern und Kindern, die viele vom Lehrerberuf fernhält. Gleichzeitig Sündenbock der Nation und individueller Anspruchserfüller sein — das wollen sich immer weniger freiwillig antun.

Denn es gibt eben nicht nur ein Problem mit neuen Lehrern, sondern auch mit Personal, das frühzeitig aufhört und sich umorientiert. Da hilft auch kein üppiges Gehalt mehr. Wenn es hier keinen fundamentalen gesellschaftlichen und auch politischen Mentalitätswandel gibt, dann wird sich das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch nicht mehr ändern.


Nachtrag: Auf Deutschlandfunk-Kultur gibt es ein Podcast mit dem Titel: »Lehrermangel: Wie begeistern wir mehr Menschen für die Schule?« Der Lehrer Bob Blume und der Bildungsberater Mark Rackles betonen, dass die föderale Kleinstaaterei mit zum Lehrermangel beigetragen hat. Die Bundesländer ziehen also nicht an einem gemeinsamen Strang, um das Problem zu lösen, sondern werben Lehrer ab. Außerdem sei das Lehramt-Studium überbordend, weshalb es eine signifikante Abbrecher-Quote geben würde.

Ein weiterer Kritikpunkt sei, dass zuviel Fachwissen und zu wenig Pädagogik im Lehramt-Studium vermittelt werden würde. Mich ärgert es auch jedesmal, wenn in den Leidmedien »Lehrer« als »Pädagogen« bezeichnet werden. Denn das sind sie einfach nicht! Ich erlebe das jeden Tag.

Viele Lehrer haben von der sozial-emotionalen Entwicklung eines Kindes, von dem Drang der Kinder nach ganzheitlicher Erfahrung und Selbstwirksamkeit, von Partizipation, Resilienz und dem Abbau von Frustrationstoleranz — absolut keinen Schimmer. Das lernen in erster Linie »Pädagogen«, also Erzieher, Sozialpädagogen oder auch Therapeuten. Aber eben keine Lehrer im Lehramt-Studium. Auch »Teamfähigkeit« ist etwas, dass Lehrer vielfach überhaupt nicht lernen und/oder können.


Kinder in Deutschland

11 Gedanken zu “Kinder in Deutschland; Teil 53: Lehrermangel

  1. Die Kritik am Föderalismus sehe ich aber irgendwo schon als Ausrede. Die von Dir beschriebenen Probleme haben in den letzten ca. 30 Jahren zugenommen, und den Föderalismus haben wir in Deutschland schon seit 1949. Klar war das auch immer irgendwie ein Problem (z. B. wenn Lehrer oder Schüler das Bundesland wechseln wollten), aber keins, an dem die schulische Erziehung gescheitert wäre.

    Kinder, die keine analoge Uhr mehr lesen können – das ist ein Problem, das man angehen muß. Aber klar, hat man früher das Kind vor dem Fernseher geparkt (und das war damals noch selten), wird es heute mit allen möglichen digitalen Geräten abgewimmelt. Bloß keine persönliche Interaktion! Und wozu auch, lieber epikur? Die politisch Verantwortlichen und leider auch viele Lehrkräfte sind doch der Meinung, jedes Kind sollte schon ab der ersten Klasse einen eigenen Rechner haben und nutzen. Schultafel und analoges Lernen ade!

    Ich würde ja sagen, stell‹ Dich schon mal drauf ein, daß Dein Job irgendwann entbehrlich sein wird – ach nee, die durch die Digitalisierung folgenden Schäden werden so immens sein, daß sich dann doch jemand um die komplett gestörten kids wird kümmern müssen...

    N.B.
    Von den wirklich guten Lehrern werden nicht wenige in den letzten drei Jahren ihren Job aus guten Gründen an den Nagel gehängt haben. Das kommt auch noch dazu.

  2. @ Tiffany
    »daß sich dann doch jemand um die komplett gestörten kids wird kümmern müssen...«
    Bildungsverlierer und gleichzeitig Coronamaßnahmengestört.
    Gehorsam und sozial verkrüppelt.
    Nicht zum selbstständigen Denken erzogen.

    Gutes Material für Polizei und Militär.

  3. Willkommen in der narzisstischen Gesellschaft. Bei solchen Leuten würde ich auch keine Noten vor Gericht verantworten wollen.

    Selbst Schuld, Deutschland! Die Entwicklung war lange absehbar, nötige Schritte ist man natürlich nicht gegangen.

    Das einzig Gute dabei ist, das Narzissten auch immer einen Selbstzerstörungsmodus inkludiert haben.

    Das föderale System war solange gut, solange unterschiedliche Bedingungen in den Regionen herrschten.

    Um zu In Zeiten, wo alles aus den gleichen 5 Chinabuden kommt und der Kern der Arbeit darin besteht, Chinawaren umzuetikettieren und von A nach B zu bringen, kann man auf Bildung auch weitestgehend verzichten, denn die wenigen Masters, die es dafür braucht, werden ohnehin von den gleichen, feudalen Dynastien seit Dekaden gestellt.

    Von den Sklaven gibt es ohnehin mehr als genug. Diesen Weg hat neben Amiland auch sein Pudel Deutschland eingeschlagen.

    Frankreich ist mit seinem Zentralismus regelmäßig auf die Fresse gefallen, weil die Bedingungen in Paris, Avignon und Brest dermaßen unterschiedlich waren, dass die Pariser Bildung es nicht abdecken konnte.

    In Zeiten, wo Dank der Globalisierung, sich die schlechtesten Standards der Welt in jedem Dorf durchgesetzt haben, erweist sich natürlich auch der Zentralismus als scheinbarer Vorteil.

    Frage: Arbeiten größere (erfolgreiche) Firmen zentral oder dezentral?

    Aha!

  4. @Holger

    »Bildungsverlierer und gleichzeitig Coronamaßnahmengestört.
    Gehorsam und sozial verkrüppelt.
    Nicht zum selbstständigen Denken erzogen.«

    Ich kann mit solchen sehr düsteren und pessimistischen Aussagen eher wenig anfangen. Wer eine Schule und das dortige Personal von innen sieht, wird viel Engagement, Motivation, Lebensfreude und Projekte von Lehrern und Pädagogen im Umgang mit Kindern entdecken. Sie geben sich sehr oft alle Mühe der Welt — sind aber, wie gesagt, keine Zauberer. Genau das wird aber immer wieder von Politik und Gesellschaft erwartet.

    Das Auslagern und Outsourcen jeglicher Lern- und Bildungsprozesse von Kindern an die Schulen, ist utopisch und kann nicht klappen.

  5. @ epikur
    Meine eigene Schulzeit (ca. 30 Jahre) war relativ frei von personellem Engagement, Motivation oder gar Lebensfreude. Die Lehrer haben damals Stoff durchgezogen und nach einer Weile abgefragt. Irgendwann wurde man in die weiterführenden Schulen weitergeschleust, wo sich das wiederholte. Das war es dann bis zur Ausbildung.
    Heute verdient man halt Geld, in einem Job, bei dem man all das, was man mal in der Schule lernen mußte, nicht mehr braucht. Abgesehen von lesen/schreiben und rechnen.
    Aber... es hat dafür gereicht, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

    2020 rund 45000 Kinder ohne mindestens Hauptschulabschluss. In den letzten beiden Jahren kam dann noch Corona hinzu. Die nächsten Zahlen werden spannend.
    Dann liest man gelegentlich von gestiegenen Psychoproblemen bei Kindern.
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kinder-corona-belastung-1940630
    Fehlende Kontakte durch Lockdown, möglicherweise Impfdruck, potentielle Omatöter, Maskenzwang und skrupellose Durchsetzung, ausgefallenes Vereinsleben. Defizite in der Kommunikation. Eventuell abgehängt durch fehlende Unterstützung seitens eines »bildungsfernen« (migrantischen) Zuhauses.

    In den zukünftig erwartbaren Problemen sind noch nicht mal die fremdsprachig und kulturell anderes ausgebildeten Kinder enthalten.

    Du brauchst dir da keinen Schuh anziehen, der dir nicht passt.
    Wir haben nun einmal Kinder und Jugendliche, die aus der normalen bisherigen Entwicklung herausgeworfen wurden, und die Dank der Regierung einen Batscher davongetragen haben.
    Aber was für die Gesellschaft ein Problem wäre, könnte für die Regierung in 5 bis 10 Jahren ein gutes Geschäft sein:
    Gutes Material für Polizei und Militär.
    Gehorsam und sozial verkrüppelt.
    Nicht zum selbstständigen Denken erzogen.

  6. Ich sehe hier schon eine globale Tendenz
    (Achtung jetzt kommt eine Verschwörungstheorie, die auch noch bei Sahra Wagenknecht nachgelesen werden kann)

    Während bis in die achtziger Jahre hinein, die Anstrengungen auch finanzieller Art in Richtung Bildung in allen westlichen Staaten kontinuierlich erhöht wurden, kann man die letzten drei Jahrzehnte beobachten, dass immer weniger (Ideen und Geld) in das Bildungssystem investiert. Deutlich lässt sich dies an den beiden ersten Plätzen der ersten PISA Studie zeigen: Finnland und Großbritannien. Aus Großbritannien nahmen nur die öffentlichen Schulen teil (damit nicht die großen berühmten Schulen, damit nicht die Bildungselite). Dennoch gab es dort, trotz konservativer Regierung, ein Schulsystem, dass eine soziale Durchlässigkeit hatte, die (in den kapitalistischen Staaten) weltweit führend war. In Finnland wurde in den folgenden Jahren das Budget für Bildung derart eingedampft, dass die nie mehr wieder einen ersten Platz erreichen können. In Großbritannien kam die Regierung Blair auf die tolle Idee die öffentlichen Schulen zu privatisieren und Patenschaften für die Schulen zu organisieren, hauptsächlich Religionsgemeinschaften und konzernnahe Stiftungen. Ergebnis: die Schulen fallen hinter das Niveau der 50er Jahre zurück, Privatschulen erleben einen ungeahnten Boom. Und in Deutschland ist die Situation nicht anders. Selbst wenn eine Schulreform für eine bessere und sozialer Schule angestoßen wird, sorgen Kampagnen dafür, dass die Reformen nicht durchgeführt werden können (So geschehen in Hamburg).

    Wer verhindert eine bessere Schule? Der französische Soziologe Pierre Bourdieu sagt zurecht, dass die Hauptfunktion der Schule die Umwandlung von sozialen Unterschieden in individuelle Unterschiede ist. Die im Moment politikbestimmende Schicht der Bildungsbürger hat wie alle Klassen ein Interesse daran, ihre Klassenzugehörigkeit an ihre Kinder zu vererben. Die kann aber nicht durch finanzielle Mittel erfolgen, sondern es muss sichergestellt werden, dass Kinder von Bildungsbürgern wieder Bildungsbürger werden. Dies gelingt nur, wenn die Schule eben nicht gleiche Chancen gibt und sozial möglichst unzulässig ist.

    @epikur: Die Schule ist sicherlich ein Bereich, in dem der Anteil der engagierten Menschen, die etwas bewegen wollen, besonders hoch ist, das hilft einzelnen jungen Menschen, die grundsätzliche Entwicklung hält es nicht auf.

  7. Meine Freundin ist gerade vom Status Grundschullehrerin zum Status Rentnerin gewechselt. Eigentlich hätte sie noch 5 Jahre unterrichten können, aber die Umstände in den Grundschulen haben sie bewogen, früher in Rente zu gehen. Das fängt bei den Lerninhalten an, die häufig nicht dem biologischen Alter der Kinder entsprechen. Dann finden wir in den Lehrplänen zunehmend Inhalte, die sehr einseitig dargestellt werden, z.B. Klima, Wirtschaft, Politik. Statt Neutralität werden die Kinder einseitig indoktriniert. Dann verhalten sich die Vorgesetzten wie kleine Könige. Meiner Freundin wurde z.B. Illoyalität vorgeworfen, nur weil sie eine andere Meinung wie ihre Rektorin vertrat. Dann werden die Schulen heute mit unnötigen Qualifizierungstests und Dokumentationsplfichen überfrachtet.
    Alles in allem sind heutige Grundschulen oft ein Ort, wo nicht die qualifiziertesten Lehrer eingesetzt werden.

  8. @Kakapo3

    Ja, es ist schon lange kein »Versehen« mehr, dass die Schulen chronisch unterfinanziert sind. Die Politik baut auch auf die zahlreichen Elterninitiativen und Fördervereine, die mühselig Geld einbetteln, damit die Kinder wenigstens ein paar Spielgeräte auf dem Schulhof haben. Für Krieg und Big Pharma sind natürlich jederzeit Milliarden da.

    @Gerhard

    Das Referendariat gilt nicht zu Unrecht als ziemliche »Horrorprüfung«. Nicht unbedingt weil sie so anspruchsvoll oder schwer sei, sondern weil nicht selten »Sympathie«, Willkür und persönliche Befindlichkeiten, über das Ergebnis entscheiden.

  9. Schon vor Jahrzehnten wurde festgestellt, dass die Jungen im Schulsystem struktureller Diskriminierung ausgesetzt sind. Nicht nur eine Studie des zuständigen Bundesministeriums kam zu diesem Ergebnis. Die korrupten Frauen dort taten aber nicht das Selbstverständliche, gegen diesen Sexismus gegen Jungen vorzugehen, sondern vertuschten die Ergebnisse. Die wurmstichige Korruption dort dehnte sich auf den ganzen Sektor aus und schadet damit nicht mehr nur den Jungen.

    Und Neoliberalismus: In Bildung zu investieren wirft kurzfristig keine Gewinne ab.

  10. @uepsilonniks

    »Schon vor Jahrzehnten wurde festgestellt, dass die Jungen im Schulsystem struktureller Diskriminierung ausgesetzt sind.

    Kann ich leider nur bestätigen! Es sind fast immer die Jungen, die sozial-emotionale Schwierigkeiten haben, die Wahrnehmungsprobleme besitzen etc. — die Folge ist aber kaum, dass hier mehr gefördert wird, sondern dass vor allem Lehrerinnen »Jungen« als anstrengende Problemkinder empfinden. Mädchen sind dagegen immer Opfer. Diese Erzählung kennen wir ja schon von Männern und Frauen.

  11. Wow! Ist ja mal was ganz Neues:

    »Geld allein macht den Lehrerberuf nicht attraktiv, das zeigt eine neue Studie der OECD.«

    spiegel.de

    Es liegt vielmehr an den Arbeits- und Rahmenbedingungen. Immerhin ist das endlich mal bei den Massenmedien angekommen.

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