Presseblick (71)

Spiegel Online vom 15. Dezember 2017

Spiegel Online vom 15. Dezember 2017

Viele Schulen in Deutschland sind nicht nur unterfinanziert, auch die Verteilung der Kinder ist extrem ungerecht: »Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei etwa 86 Prozent.« Das verursacht Probleme. Auch ich kenne sehr viele Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder auf eine Schule mit hohem Migrationsanteil kommen. Und das nicht, weil die Eltern alle AFD-Wähler sind. Ein Thema das innerhalb der Linken schnell zu reflexhaften Reaktionen führen kann. Viele Kinder (besonders Jungen) aus Familien mit Migrationshintergrund werden Zuhause wie kleine Prinzen behandelt. Regeln, Grenzen, Sanktionen und Konsequenzen gibt es kaum für sie.

Lehrer, Sozialarbeiter und Pädagogen, die an Schulen mit hohem Migrationsanteil arbeiten, kennen diese Probleme ganz genau. Statt nun aber die Kinder an den Schulen besser zu verteilen, damit es nicht mehr zu solchen Ballungen kommt, scheint es politisch so gewollt. Damit die Kinder aus den gut- und bildungsbürgerlichen Familien fein unter sich bleiben können. :jaja: 

Armut
Alle Jahre wieder gibt es eine öffentlich geführte Hartz4-Debatte, nur um am Ende alles so menschenverachtend zu lassen, wie es ist. CDU-Politiker (und Menschenfreund: »alte Menschen brauchen keine künstlichen Hüftgelenke«) Jens Spahn findet, dass man mit Hartz4 leben kann. Ihm zur Seite springt ein junger Redakteur von ze.tt und meint: »Von Hartz IV kann man nicht leben? Bei unserem Autor klappt’s.« Na dann muss ja das Arbeitslosengeld weder erhöht, die Sanktionen weder abgeschafft, noch das menschenverachtende Hartz4-Willkür-System generell in Frage gestellt werden. Schließlich ging es den Menschen in Deutschland noch nie so gut wie heute! Weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen! :jaja:

Dann ist ja alles gut! Sollen die da unten doch verhungern und verrecken! (handelsblatt.com vom 24.03.2018)

Dann ist ja alles gut! Sollen die da unten doch verhungern und verrecken! (handelsblatt.com vom 24.03.2018)

Politik
Es gebe zwar keine Beweise, dafür jedoch Vorwürfe, Beschuldigungen und Vermutungen, aber das stört in der Politik und der NATO-Presse scheinbar Niemanden, um diplomatische Zwischenfälle zu verursachen, wie im Fall Skripal geschehen. Netzaktivisten hätte man an dieser Stelle sofort »Verschwörungstheorie« vorgeworfen, aber wenn britische Premierministerinnen aufgrund von Vermutungen Ländern ein Ultimatum stellen, Diplomaten abziehen und allgemein die Kriegsstimmung anheizen, dann geht das voll in Ordnung. Schließlich geht es gegen Russland. Die NATO-Propaganda und Kriegstrommel-Presse wird immer unerträglicher:

»Konkrete Beweise gibt es im Fall Skripal nicht, dennoch ist die Ausweisung russischer Diplomaten durch den Westen nachvollziehbar. Schuld ist Russland selbst.«

- zeit.de vom 28. März 2018

Krieg
Obama ist Trump. Trump ist Obama. Auch wenn die weltweiten Massenmedien-Konzerne Trump auf ihrer Abschussliste haben, Obama und Hillary Clinton in den Himmel loben, am Ende führen sie alle Kriege, exportieren Waffen in Steinzeitdiktaturen und frönen dem Raubtierkapitalismus. Geredet und geschrieben wird viel, aber an den Taten sollt und könnt ihr sie erkennen. Bush, Obama, Clinton, Trump — für die tausenden Verletzten und Ermordeten in Syrien, Irak, Jemen, Afghanistan, Pakistan und Somalia macht das keinen Unterschied.

Im Übrigen: Kriegspropaganda ist zu befürworten, Friedenspropaganda zu verurteilen und zu zensieren: »So wurde vergangenes Jahr die Ausstrahlung eines bezahlten Radiospots mit dem Lied »Kleine weiße Friedenstaube« und dem folgenden Slogan »Zeitung gegen den Krieg« abgelehnt – mit der Begründung, es handele sich dabei um Friedenspropaganda.«

zeit.de vom 9. März 2018

zeit.de vom 9. März 2018.

Seine zahllosen Nebentätigkeiten waren seine eigentliche Haupttätigkeit:

»Zwischen 2009 und 2010 hielt Steinbrück keinerlei Reden im Bundestag, wie Abgeordnetenwatch berichtete. Gleichzeitig verdient er dennoch gut mit Vorträgen, da Steinbrück seit 2009 insgesamt 89 Vorträge bei Großbanken, Unternehmensberatungen und Stiftungen gehalten hat. [...] Dem Bericht zur Folge nahm Steinbrück, zwischen 2009 und 2012, durch die 89 außerparlamentarischen Vorträge brutto, insgesamt 1,25 Millionen Euro ein.«

-lobbypedia.de

Ausgerechnet er soll nun der Retter der SPD und der Bundesrepublik sein? Gott hilf! :sick:

Medien
Auch wenn ich das an anderer Stelle schon öfter geschrieben habe: man kann nicht oft genug auf die vielen subversiven Methoden der Online-Medien hinweisen, wenn sie versuchen den Adblocker zu umgehen, indem sie massenweise Werbebeiträge veröffentlichen. »Sponsored Storys« und »Advertorials« sind hier noch die übliche und eher harmlose Variante, da sie in aller Regel gekennzeichnet werden. Die gelten dann auch als Alibi-Beiträge, damit man »Deals«, »Produkt- und/oder Hardware-News«, »Reise-Film-Spiel-Tips« und was weiß ich noch alles als werbefreie Texte veröffentlichen kann. So etwas soll beispielsweise ein redaktioneller Beitrag und keine Werbung sein? :nene:

Feminismus
Ach ja, es ist immer wieder erhellend, was Feministinnen von Meinungs- und Pressefreiheit halten. Da wird sofort gebissen, gepöbelt und zensiert. Stefan Niggemeier beschreibt auf uebermedien.de den Fall Thomas Fischer und wie er als Kolumnist bei der ZEIT rausflog, weil er es gewagt hatte, die Vorverurteilung von ZEIT-Redakteurinnen im Fall Dieter Wedel zu kritisieren. Stellvertretende Chefredakteurin der Zeit, Sabine Rückert, betont: „So einen Scheiß drucke ich nicht. Du bist unser Autor. Du hast uns nicht in den Rücken zu fallen.“

Damals hat die gesamte Presselandschaft gegen Kachelmann gehetzt, bevor es überhaupt ein Gerichtsurteil gab. Das Gleiche bei Gina-Lisa Lohfink. Gelernt haben sie scheinbar nichts daraus. Warum auch? Männer sind im Feminismus Täter und Frauen Opfer. Punkt. Wer braucht schon eine juristische Aufklärung, wenn stets der Glaube siegt? :sick:


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