Gesucht: Neutrale Berichterstattung!

Trump Hitler

»Stern«-Titelbild: »Sein Kampf« (August 2017). Quelle: Stern

Gibt es überhaupt noch den Versuch einer neutral-sachlichen Berichterstattung über Trump, Putin oder Erdogan? Von links, rechts über konservativ oder neoliberal: Kampagnenjournalismus wohin man nur schaut. Die vermeintliche Trias des Bösen gibt uns die Feindbilder vor. Lenkt und steuert unsere Aufmerksamkeit. Zwingt uns ‑mal wieder- binär zu denken und zu werten: dafür oder dagegen? Eine differenzierte Berichterstattung ist kaum noch zu finden. Selbst in den alternativen Medien nicht. Wahrnehmung sowie Wertung werden auf gut und böse reduziert. Das selbständige Denken wird somit komplett ausgeschaltet. Infantile Polarisierungen befördern eben nicht die Aufklärung, Empathie, Solidarität und den Weltfrieden, sondern torpedieren diese nur.

6 Gedanken zu “Gesucht: Neutrale Berichterstattung!

  1. Na, das wird ein wenig schwammig. Ich freu mich ja schon darüber, dass Putin, Trump und Erdogan in einem Zug genannt werden, während man stellenweise den Putin recht doppelmoralin nicht aus der Heldenecke raus bringen will. Da gibt es wohl viele Ecken mit neutral sachlichem Defizit. Sinnigerweise, ist es niemals gut, alles recht einfach an Einzelpersonen ab zu personalisieren. Alleine schon der Umstand, dass die jemand wählt, lässt tief blicken. Trias des Bösen, ist wahrscheinlich auch ein wenig arg dramatisch. Trias der Nationalisten, wäre sachlicher. Böse, ist das nicht, — noch nicht. Oder bereits schon? Ein Feindbild ist es auch nicht, ich mag keine Feindbilder, aber die produzieren nun mal welche. Das machen Nationalisten gerne. Und alle, haben ihre eigene Propaganda dafür, mit der sie Hass schüren. Also, — wie neutral sachlich, gehe ich damit um? Irgendein Rezept?

  2. @eb

    Ach...mich würde es schon freuen, wenn unsere Massenmedien wenigstens versuchen würden sachlich zu berichten. Ist das nicht ständig ihr Hauptargument, wenn es gegen Social Media, Blogger usw. geht? Sie seien ja »professionell«? Davon sehe ich kaum noch etwas.

  3. @epikur
    Naja, sind wir ehrlich, man hat es ihnen auch verdammt leicht gemacht. Eine sich selbst belobigende Qualitätspresse dazu zu bringen, tatsächlich Qualität zu bringen, erreicht man nicht darüber, wenn man ihnen so Harakiri-Zeugs wie RT-Deutsch, Sputnik-Tv (und ja, — auch bis zu Jebsen, Rubicon usw. usf.) als Alternative gegenüberstellt. Das war einfach von Anfang an nicht glaubhaft. Es hat die NDS in einen unglaublich bizarren Strudel gezogen, und auch viele blogger, die meinten, Alternative ist immer besser, nur weil es anders ist. Das wird so nie hin hauen. Gemessen an den Jahren so ca. 2003 — 2014, dürfen wir aber dennoch zugeben, dass sich das was gebessert hat im toitschen Blätterwald. Die agenduale Einheitspresse von dunnemals, ist es nicht mehr. Zumindest ich, bin bereit, dass anzuerkennen und das müssen wir auch zugeben können. Von einer annehmbaren Professionalität davor, sind sie natürlich immer noch weit entfernt. Aber ich kann leider auch nichts sehen, was besser sein könnte. Das ist das letztendlich Traurige.

  4. @eb Kurz was zu Jebsen. Jedes Mal, wenn dessen Name in Kommentaren herum geistert, frage ich mich zwar, was das für einer ist, habe aber bislang trotzdem kein Interesse daran, mich mit seiner »Weltsicht« auseinander zu setzen. Was da von seinen »Thesen« in Blogs und anderen Medien »durchsickert« (sei es positiv oder negativ kommentiert), scheint mir im »Gesamtbild« ein wenig wirr.

  5. @dlog
    Das ist auch so ein Ding der Klischees, die auch über Klischees behandelt wurden, welche vollkommen vom Eingemachten abgelenkt haben. Ich werd aber jetzt den Teufel tun, mich beim Jebsen über frühere vermeintliche Äußerungen zu unterhalten, die weder noch beweisbar sind, sondern in denen geradezu jeder von zwei Seiten sich was zusammen strickt. Dass der Mann sich einfach nur ein zeitgemäßes Geschäftsmodell der Meinungswolke über Clouds gebastelt hat, mit Bedienung von so gut wie jedem, — und dabei den Meinungshelden gibt, ist dabei vollkommen untergegangen. So was ähnliches, seh ich mittlerweile an vielen Stellen und alle sind hellauf begeistert, weil auch jeder was für sich findet, — gleich neben dem Gegenteil von dem, was er vertreten würde. Ich sag das einfach mal ganz brutal. Jebsen ist im Herzen Geschäftsmann, — und ein gar nicht mal schlechter, — (und in der Form eine ICH-AG) gemessen an dem, was sich heute so jeder verkaufen lässt. Im Grunde sogar vergleichbar mit Naidoo, oder anderen Helden des progressiven Geschäftemachens mit dem richtigen Gefühl dafür, sich die Klientel dafür so groß wie möglich zu halten und dabei mit positive-and-negative PR am laufen zu halten. Echte Könner des Showbiz, das muss man ihnen lassen.

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