Selbstoptimierung

opti_titelNach dem griechischen Philosophen Epikur ist Glück die Erfüllung ureigener Bedürfnisse, eine Hingabe an die kreative Lust und das Streben nach einem Zustand innerer Seelenruhe. Dabei sei die strategische Reduktion auf die notwendigsten Bedürfnisse keine Askese, sondern die Vermeidung von schädlichem Ehrgeiz und krankmachender Gier. Der heutige sozioökonomische Anpassungsdruck, der auf die Menschen durch vielerlei Kanäle und Mechanismen ausgeübt wird, macht das Individuum zum Objekt fremder Bedürfnisse. Zu einer Nummer, zu einem Produkt und zu einer Arbeitsmarktware. Der technokratisch-bürokratische Staatsapparat sowie die neoliberale Konsum- und Arbeitswelt zwingen den Bürger, seine Individualität zu negieren, seinen Marktwert zu steigern und sich ‑im Sinne einer höheren ökonomischen Verwertbarkeit- ständig selbst zu optimieren.

Was Besonderes
Bevor Kinder und Jugendliche mit der Berufs- und Arbeitswelt in Kontakt kommen, wird ihnen schon subversiv eingeimpft, was es bedeutet, dazu zu gehören. Wer keine Markenkleidung trägt oder zu dick ist, wird gehänselt und ausgegrenzt. Bulimie, Magersucht, Übergewicht und andere Essstörungen sind schon lange kein ausschließliches Erwachsenenproblem mehr. Laut dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert Koch-Instituts gibt es bei etwa einem Fünftel aller 11- bis 17-Jährigen in Deutschland einen Verdacht auf eine Essstörung. Die Themen Figur, Gewicht und Sportlichkeit gelten spätestens ab dem Jugendalter als Ego-Tuning und als Indiz dafür, dass wir uns gegenseitig zu Objekten machen.

»In der Kontrollgesellschaft sind wir angehalten, unsere Umgebung und uns selbst zu optimieren.«

Gerhard Hanloser. »Auf Panik pogrammiert«. Junge Welt. 23. März 2016. S. 11

Hinzu kommen viele weitere Methoden und Instrumente, um das narzisstisch-neurotische Selbst zu erweitern: Diäten, Schönheitsoperationen, Make Up, Parfums, Frisuren, Marken Textilien und/oder Marken Kosmetika sowie viele andere Produkte und Dienstleistungen, die Individualismus und ein größeres Selbstbewusstsein versprechen. Der Marketing-Industrie, den Krankenkassen und den Lifestyle- sowie Fashion-Medienerzeugnissen ist es indessen gelungen, dass die Themen Sport und Ernährung heute unzertrennlich mit der eigenen Gesundheit verknüpft werden. Auf der einen Seite gilt somit jeder, der sich weder körperlich fit hält, noch auf seine Ernährung achtet, als unoptimierte Ballastexistenz, die es verdient habe, krank zu werden. Und auf der anderen Seite kann heute jeder, der sein Selbst zur Ware degradiert, um seinen Marktwert zu steigern, stets behaupten, er mache dies alles nur, um gesund zu bleiben.

Auch Industrie und Krankenkassen haben ein großes Interesse an der Selbstüberwachung und Selbstvermessung. Zahlreiche Smartphone-Apps messen den Blutdruck und den allgemeinen Gesundheitszustand. Zum Schlafen gibt es Stirnbänder, welche die Gehirnaktivität aufzeichnen. Disziplin. Leistung. Gehorsam. Man will fitter sein, gesünder und produktiver als die Anderen. Eine tief verinnerlichte Wettbewerbs- und Leistungsideologie, an der man sich nebenbei eine goldene Nase verdienen kann. Vom Daten sammeln und verkaufen mal ganz abgesehen.

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Kind des Niemand
Die Massenindividualität schreibt vor, wie der Einzelne sich zu verhalten und wie er sein Leben zu gestalten habe. Eine angesehene Lohnarbeit, eine vorzeigbare Familie mit Kindern sowie die Erreichung von Sozial Status Symbolen (Auto, Haus, Garten, Urlaub, Vermögen etc.) gelten als Dogma eines gelungenen Lebens. Dem habe sich alles andere unterzuordnen. Um diese Ziele zu erreichen, verleugnen Menschen ihre Herkunft, verraten ihre Prinzipien, verkaufen ihre Seele und verlieren jeglichen Anstand. Bezahlte Journalisten schreiben bewusst Lügen, weil sie ihre Lohnarbeit behalten und ihre Familie ernähren wollen. Politiker beschließen Gesetze, welche die Bevölkerung drangsalieren, weil sie sich dafür eigene finanzielle Vorteile versprechen. Und der einfache Lohnarbeiter erduldet jegliches Herrenmenschenverhalten seines Chefs, weil er Angst hat, seinen Job zu verlieren.

»Das Angebot an den kleinen Programmen für die Handys ist in den letzten Jahren riesig geworden, fast jeder Bereich des Körpers lässt sich bereits alleine mit dem Smartphone analysieren.«

- selbstoptimierung.com

Vorher wird sich jedoch zu Tode optimiert, um sich möglichst selbst in einen dieser paradiesischen Zustände wieder zu finden. Schule, Ausbildung, Studium, Qualifikationen, Fortbildungen: alles ist darauf ausgerichtet, den Bürger zu einer ökonomisch verwertbaren Ware zu machen. Aber nicht nur die Institutionen sind dazu angehalten, auch der Einzelne hat dieses Prinzip tief verinnerlicht. Die Ausübung eines Ehrenamtes, Auslandsaufenthalte, Praktika und die Erlernung von Fremdsprachen werden nicht mehr primär angestrebt, weil man an anderen Menschen, Kulturen oder gar an sozialen Projekten ernsthaft ( :) ) interessiert sei, sondern vor allem deshalb, um die eigene Erwerbsbiografie auf zu hübschen. Um seinen Marktwert zu steigern, müsse man zudem lebenslang lernen. Marktwissen versteht sich. Kunst, Kultur, Literatur, Philosophie und viele andere Geisteswissenschaften sehen sich heute dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie zu viel belangloses Wissen vermitteln würden. Was nur folgerichtig ist, wenn man überall das selbständige Denken als Störung im Betriebsablauf betrachtet.

Wichtig Sein
Wer letztlich an der Hürde der Selbstoptimierung scheitert, wer nicht stetig gesünder, fitter und produktiver wird oder wenig Motivation verspürt, dem Konformitätszwang nachzugeben, dem bleiben immer noch die Selbsttäuschung und die Selbstinszenierung. Im Zeitalter von Facebook, Trash-TV, WhatsApp, Xing, Twitter und so weiter, haben Blender Hochkonjunktur. Man muss weder etwas wirklich wissen (Google), noch etwas wirklich sein (Doktor-Plagiate), denn die Wirklichkeit wird nach den eigenen Interessen und Bedürfnissen beliebig zu Recht gebogen (PR‑, Werbe- und Marketingindustrie). Hauptsache, wir bekommen am Ende die Aufmerksamkeit, von der wir glauben, dass sie uns zusteht. Denn es war noch nie so einfach, wichtig zu sein.

Niemand erlangt Zufriedenheit und innere Ruhe, indem er ständig versucht, sein Selbst im Sinne einer erhöhten Produktivität zu maximieren. Weisheit und Lebenserfahrung entstehen nicht durch einen  zwanghaften Perfektionismus, sondern zum Mut zur Schwäche und zu vermeintlichen Fehlern. Effizienz, Erfolg und Effektivität sind nicht die Bedingungen für Glück und Freude. Experimentieren, Ausprobieren, Aufgeschlossenheit und eine gesunde Neugier auf Unbekanntes, gehen solchen Selbstverwertern völlig ab. Wir sollten wieder lernen unsere Zeit zu verschwenden.

15 Gedanken zu “Selbstoptimierung

  1. Selbstoptimierung ist eben das Gegenteil von Selbsterkenntnis
    und soll es auch sein und bleiben: forme Dich nach Vorgaben
    um, damit Du so wirst, wie gewisse Andere Dich gerne hätten,
    damit Du größtmögliche Renditen für sie einfährst.

    Eliten brauchen Herden, keine Persönlichkeiten. High Performer
    und keinen Buddha oder Sokrates.

  2. Sollte man das hier Beschriebene dann als ›Egoismus‹ bezeichnen (es wird ja auch in Kleinbloggersdorf immer wieder behauptet, eine Veränderung der Verhältnisse sei unmöglich, weil dieser der Egoismus im Weg stehe)?
    Für mich stellt es sich wie die völlige Selbstaufgabe und Unterordnung unter eine höhere Macht (den Markt) bzw. ja auch unter das Kollektiv dar; unter Egoismus verstehe ich irgendwie was Anderes.

  3. @Knallrotes Gummiboot

    Die Selbstoptimierung ist natürlich Ich-Fixiert. Das ist die psychologische Selbsttäuschung, Egoismus mit Individualismus gleich zu setzen. Gleichzeitig wird die Selbstentfremdung der Individuen ‑im Sinne und Interesse der Eliten, Reichen, Vermögenden, Herrschenden etc.- durch sämtliche Kanäle erfolgreich voran getrieben. Die Selbstoptimierung, so wie oben beschrieben, dreht sich heute primär darum, seinen Marktwert zu steigern und liegt damit voll im Interesse von Banken, Unternehmen und der Finanzindustrie. Denn so erhalten sie besseres »Humankapital« zum verwerten.

  4. @epikur:
    Ich denke bei Egoismus in die Richtung »was einem selbst gut tut«. Und dieses ständige sich in geordneten Bahnen bzw. nach Plan verhalten, statt den Moment zu leben, statt zu versuchen, ihn voll auszukosten, statt dem Müßiggang zu fröhnen, tut mir einfach nicht gut, und ich beobachte das bei vielen anderen auch (und das obwohl wahrscheinlich die Meisten beim Müßiggang Schuldgefühle empfinden, aufgrund gesellschaftlicher Indoktrinierung).
    Und das Ganze nimmt man auf sich aus der Angst vor dem Ausgestoßensein und der berechtigten Sorge, dass es einem dann noch schlechter gehen könnte, nicht wirklich aus dem Grund, dass man sich in der Gesellschaft, zu der man dazugehört besonders wohl fühlen würde, bzw. dort besondere Freude oder Glück empfinden würde.

  5. Ihr wollt glücklich sein? Da bin ich ja am richtigen Fleck. Also ich als Streber nach der Weltherrschaft, mach das ja auch nicht aus Egoismus, sondern um alle Menschen über das Ideal der perfekten Realisation des Comics glücklich zu machen. Gut, ‑mit den paar Kritikern muss man leben- und sie eben zu ihrem Glück zwingen können. Ist ja auch nicht leicht, das Gewohnte von heute auf morgen durchs anders Gewohnte einfach so aufzugeben. Selbstverständlich hab ich schon den Koffer voll mit Plänen, wie man das Ganze noch optimieren kann, — aber so was vermittelt man mit Sensitivität. Aber ich kann euch versichern, ich weiß was Glück ist, ‑also braucht ihr mir nur zu folgen.

    Nicht? Irgendwie hab ich das befürchtet. Wird wohl am akzeptierten oder abgelehnten Klischee liegen. Immerhin, — aber ihr habt die Wahl, — zwischen mir, — und dem Bertelsmann-Glücksindex. Nein, — natürlich nicht, — es gibt schon noch ein paar andere Alternativen. Die Welt ist sogar voller Erklärungen über das Glück. Zur Not, tut’s da auch das Glück des Automaten, eben zu funktionieren. Oder das Glück des Nationalisten, sich als die King-Käse-Glocke unter den urbanisierten Landeiern sehen zu können. Oder gar das Glück des Rassisten, sich als Herrenmensch fühlen zu dürfen. Wie gesagt, die Welt ist voller Glück und glücklicher Menschen. Da scheint mit das Glücksverständnis der Epikure dieser Welt, doch noch eine der akzeptabelsten zu sein.

  6. Selbstoptimierung und Markt passen eigentlich überhaupt nicht zusammen , zumindest dann nicht , wenn wir wirklich freie Märkte hätten , zu deren Grundvoraussetzungen es gehören würde , daß jeder daran teilnehmen kann oder auch nicht , und weder direkt noch durch hinterhältige und faktische Zwänge dazu genötigt würde.

  7. Markt ist das übelste Trugbild des Nekroliberalismus.
    Als wäre unsereinem noch eine freie Wahl zugestanden …

  8. @eb

    Alle reden, schreiben und coachen über das Glück. Nur wirklich zufrieden und glücklich ist kaum jemand. Wäre auch schlecht für das Geschäft der Unterhaltungs- und Glücksindustrie. Dann lieber doch Comics als modernes Soma. ;)

  9. Schöner Artikel. Es kursiert zudem die Hypothese, dass Selbstoptimierung das Vakuum füllt, das die an Bedeutung verlierenden Religionen hinterlassen. Anders gesagt, wenn ich nicht durch beten und ein gottgefälliges Leben Erlösung erlangen kann, dann versucht man das halt durch dauerndes Trimmen in Richtung Perfektion.

  10. @Art Vanderley:
    Selbstoptimierung und Markt passen eigentlich überhaupt nicht zusammen
    Wenn man am Markt teilnimmt, muss man sich selbst optimieren, um in der Konkurrenz bestehen zu können.
    Eine Gesellschaft, in der das Marktprinzip totalitär ist, lässt einem eben nicht die Wahl, ob man am Markt teilnehmen will oder nicht.

  11. @Knallrotes Gummiboot

    Genau das totalitäre Prinzip ist unser Problem , stimme zu , nur ist das eben kein freier Markt , wie immer lautstark behauptet wird.
    Wahrscheinlich ist das sogar Masche , je weniger freier Markt tatsächlich existiert , desto lauter muß er behauptet werden.

  12. @Stefan R.

    Genau dieses Vakuum, dieses offensichtliche Fehlen eines übergeordneten objektiven Sinns ist doch der Saat aus dem all das Übel hervorgeht.

    Dem Menschen wurde einfach nicht mitgegeben was jetzt nun der Masterplan ist. Das ist doch der größte Skandal überhaupt.

  13. Bei diesem Thema schließt sich auch der evidente Kreis in Sachen Esoterik. Auch dort heißt es ja unentwegt, man müsse wachsen, an sich arbeiten und in neue Erkenntnis- oder Bewusstseinsebenen vordringen, um endlich zum erlauchten Kreis der »Erwählten« und »Erleuchteten« zu gehören. Kritisches Denken gehört hier wie dort zum Teufelszeug, dass es strikt zu bekämpfen gilt.

    Kapitalismus und Esoterik sind nicht nur sprachlich miteinander eng verwandt.

  14. @ Stefan
    Die Selbstoptimierung scheint mir einen bestimmten Bezug zur Reilgion zu haben. Sie ist nicht selbst schon die Religion. Die Reilgion hat sich irgendwie ausgefranst. Ihr Gebäude ist zerfallen und die Bruchstücke sind an allerhand Orte gefallen.Die Selbstoptimierung entspricht dabei wohl den Mühen, sich an die religiösen Lebensgebote zu halten. Dieses Phänomen, dass es überhaupt Lebensgebotskataloge gibt, ist zu weiten Teilen ein Relikt der christlichen Religion bei uns (im Islam ist es noch nicht einmal Relikt). Es ist wie ein innerer Drang, vormalig zum Gottgefallen hin, der vormals ja auch innen drin präsent war, man konnte ja vor dem Gott nicht seine Gedanken verheimlichen. Nachdem Gott tot ist, da die Menschen ihn getötet haben, lebt dieser Drang weiter. Heute haben wir den Markt und seine Effekte. Das große schwarze Loch der Realtiät, der Markt, ist nie zu fassen. Er ist nur erfahrbar durch Effekte und Verhaltensweisen. Prallen Menschen im Marktmodus aufeinander, so stellen sich magnethaft bestimmte Effekte in. Wie wenn ich oben die Kaffebohnen reinleere und unten kommt das Pulver raus. Das Mahlwerk ist der Markt. Nur weiß niemand, was in der Black box ist. Ein Mahlwerk ist es nicht. Man sieht, der Gott war auch so ähnlich, die große Blackbox, das Nichtandere. Die Selbstoptimierung ist jene Praktik, damit der neue Gott an einem gefallen finde. Damit man bei der Beichte gut abschneidet. Wo ist die Beichte? Der Beichtstuhl in seiner Deutlichkeit ist heute wohl das Vorstellungszimmer. Die Beichte, das Vorstellungsgespräch. Man muss Rede und Antwort stehen, ob man religiös genug war, ob die Selbstoptimierung folgsam und erfolgreich war, ob keine Sünde begangen wurde, keine Lücke im Lebenslauf aufscheint, maligne Tätigkeiten vermutet werden können. Die Absolution wird erteilt mit einer Lohnarbeitstelle. Einen Platz im Himmel bietet die neue Religion nicht mehr. Der HR-Manager ist wohl eine Art einfacher Priester. Er nimmt die Beichte ab und erteilt Absolution und/oder Buße. Industriekapitäne sind dann Kardinäle, auch Päpste gibt es im Plural mit massiven Marktgewinnern wie Bill Gates. Was noch? Die Buße. Wer tut heute Buße? Der Arbeitslose tut Buße. Die aktive Arbeitsmarktpolitik ist ein organisierter Bußgang. Wer gegen die Gebote verstoßen hat, muss Buße tun. Freilich gibt es auch andere Beichtfragmente: wenn etwa heute im Smalltalk oft die Normen abgefragt werden: was arbeitest du, was verdienst du, wo und wie wohnst du, hast du einen Ehepartner, ein Kind, einen Hund, einen Wagen, eine Markenbrille und ein Hobby? Kennten wir die Beichtpraktik nicht, wir verstünden uns nicht. Das Gebet? Wo ist die Gebetspraktik hingekullert? Die inneren Monologe sind vielfältig, einheitliche Verse gibt es kaum mehr, vermutlich haben sie dennoch oft Gebetscharakter, Beschwörungscharakter. Musiktexte haben oft eine Nähe zur Selbstoptimierung, zur Einbalsamierung des Ich, dass es sich gut fühle beim Zuhören, dass es Energie bekomme für den Markt, für den Gott sich hinzugeben. Die Predigt, der Gottesdienst? Vielleicht die Werbung scheint mir. Sie ist das Hochamt des Glaubens. Wie beim feierlichen Gottesdienst bekommt man die Fülle der Religion präsentiert, schaut sie sich an, wird im Glauben gefestigt, die Volitionen werden kalibriert, man weiß wieder was man wollen soll. aber gibt es auch einen Leib Christi, einen Kommunionsgang, etwas wo man Kontakt hat zum Allerheiligsten? Mir kommt in den Sinn der Warenkauf, man steht in der Schlange und dann bekommt man es.

  15. @flavo

    »Der unerbittliche Gott-Markt-Leviathan ist eine bewusst unsichtbare Religion. Seine Tempel und Kirchen sind Banken und Einkaufszentren. Seine Hohepriester sind Ökonomen, Manager, Unternehmensberater und Versicherungsvertreter. Seine Machtsymbole und Insignien sind Anzug plus Krawatte, Geldscheine, Autos und Eigentumswohnungen. Seine heiligen Schriften sind in der Werbung, in den Massenmedien sowie in Kauf– und Arbeitsverträgen zu finden. Seine Gebote sind Gewinnstreben, Konsumpflicht und Lohnarbeitszwang. Seine Normen und Werte sind Konkurrenz, Wettbewerb, Profit und Eigennutz. Seine Gesetze sind das Wettbewerbs‑, das Eigentums– und das Vertragsrecht. Seine Ketzer sind Konsumverweigerer, Sozialisten, Anti-Materialisten und Gesellschaftskritiker.«

    Sehe ich auch so! ;)

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