Lebensfreude (9)

© epikur

Seit einigen Jahren empfinde ich eine Freude an dem, was wächst. Liebesbeziehungen. Freundschaften. Bindungen. Pflanzen. Tiere. Gedanken. Texte. Vielleicht hat das was mit dem Älterwerden, vielleicht aber auch mit der großen politimedialen-gesellschaftlichen Lust an der Zerstörung zu tun — die mich nur noch anwidert. Ich weiß es nicht. Die Kreativität, Schönheit und Einzigartigkeit des Lebens, zeigt sich überall. Jeden Tag. Man muss nur mit offenen Augen und Armen durch das Leben gehen.


Tiere
Da wären beispielsweise unsere vier Meerschweinchen, die mir sehr stark ans Herz gewachsen sind. Sparrow, Lucky, Greta und Fluffy. Auch wenn wir besonders mit Sparrow und Lucky eine jahrelange Krankengeschichte und viele Tierarztbesuche verbinden und auch, wenn mittlerweile schon drei über der Regenbogenbrücke sind und wir Fluffy in den Meerschweinchengarten gegeben haben, damit er nicht alleine bleiben muss — so haben uns diese kleinen Nager jahrelang sehr viel Glück und Lebensfreude beschert.

Ja, Haustiere können mit viel Aufwand, Kosten und Verantwortung verbunden sein, aber sie sind eine der wenigen letzten spirituellen Verbindungen zur Natur, die wir, besonders in den Großstädten, überhaupt noch haben. Von Zuneigung, Wärme und Liebe ganz zu schweigen. Nicht-Meerschweinchen-Besitzer sind nebenbei jedesmal erstaunt, wie intelligent, sozial und empathisch diese kleinen Wesen sein können. Beispielsweise wird ein Schweinchen, nach einem Tierarztbesuch, jedesmal freudig von den Anderen empfangen und von ihnen sanft übers Auge geleckt.

Von links nach rechts: Sparrow. Lucky. Fluffy. Greta.


Pflanzen
Seit rund zwei Jahren empfinde ich auch viel Freude am Gärtnern. Vor einigen Jahren war das noch kein Thema für mich. Pflanzen beim wachsen zuzuschauen, ist tatsächlich sehr erfüllend — so albern es klingen mag. Mir geht es nicht nur um die Ernte, sondern auch um den Prozess des Lebens. Vor kurzem habe ich mit Pfefferminzpflanzen auf dem Balkon, mein erstes Pfefferminzöl sowie Pfefferminz-Hustenspray gemacht. Meine Tomatenpflanze war am Anfang handgroß und am Ende ein kleiner Baum. Auch die Erdbeeren sind sehr gut gewachsen — bis die Wespen kamen!

Glück und Freude liegen in den kleinen Augenblicken des Lebens. Die sollten wir begrüßen. Auch wenn das ein wenig pathetisch klingen mag. Wir sollten das ‑bei all der tagtäglichen Seelenvergiftung, die uns um die Ohren fliegt- nicht vergessen.

Der Welt etwas zurückgeben.
Der Welt einen Stempel hinterlassen.
Die Welt so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.


Innere Ruhe
Mir wird seit Jahren und Jahrzehnten nachgesagt, dass ich doch ein abgrundtief, unglücklicher, pessimistischer und frustrierter Mensch sein müsse, weil ich so viel Freude an der Kritik habe und mich ständig mit dem Dreck in der Weltpolitik befasse? Mit Lügen. Korruption. Menschenverachtung. Propaganda. Und so weiter. Das kann doch nur schlechte Laune machen, oder?

Das Gegenteil ist der Fall! Ich bin mit mir selbst und meiner Umgebung im Reinen. Ich lasse den politmedialen Mist nicht in mein Herz. Es wird »rational« verarbeitet und dann von mir abgestoßen. Ansonsten hätte ich nach kurzer Zeit überhaupt keine Kraft und keine Energie mehr. Von einem »langen Atem« ganz zu schweigen.

Davon abgesehen, betone ich immer wieder, dass eben nicht die Kritiker die Pessimisten sind, sondern Diejenigen, die resigniert haben. Die fatalistischen Opportunisten, die sich vorauseilend und gratismutig den Erzählungen der Obrigkeit ergeben, weil sie keinerlei Hoffnung auf Besserung mehr sehen — das sind die eigentlichen Pessimisten und Schwarzseher!

Wer jedoch den Mut hat, in den Kaninchenbau zu blicken, der fühlt sich auch nicht mehr ohnmächtig und hilflos, sondern bleibt in seiner Mitte.


Lebensfreude

Ein Gedanke zu „Lebensfreude (9)

  1. Ich hab einen Apfelbaum vor meinem Fenster stehen, der älter als mein schon lange verstorbener Opa ist und immer noch jedes Jahr Äpfel trägt. Seine »Kumpels« aus der gleichen Generation haben schon lange das Zeitliche gesegnet. Er ist das erste was ich sehe wenn ich morgens aus dem Fenster schaue. Er ist auch bei Blaumeisen, Kohlmeisen, Kleibern, Baumläufern, Bunt- und Grünspechten sehr beliebt. Ich kenne ihn seit ich bewußt denken kann, aber erst seit ich die volle Verantwortung für ihn übernommen habe, weiß ich ihn so zu schätzen und ich werde der letzte sein der ihn so ansieht.
    Leben ist eben immer werden und vergehen, auch wenn es manchmal unsterblich erscheint:

    »Bis jetzt ist alles gut gegangen«
    sagte der Truthahn einen Tag vor Weihnachten

    😈🤔

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